Erstaunliches in der ARD
In der Show "Frag doch mal die Maus" zweifelten beide prominenten Rateteams an der Existenz von Lautsprechern aus Papier - es gibt sie doch, entwickelt am Institut für Print- und Medientechnik der TU
Was haben der Stargeiger David Garrett, die Moderatorinnen Collien Ulmen-Fernandes und Franziska Schenk, der Restauranttester Christian Rach, der "Switch Reloaded"-Star Bernhard Hoëcker sowie die Schauspielerin Wolke Hegenbarth gemein? Sie alle glauben nicht an die Existenz von Lautsprechern aus Papier. In der Weihnachtsausgabe von "Frag doch mal die Maus" am 22. Dezember 2012 hatte Deutschlands beliebtester Comedy-Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen nach etwa einer Stunde Sendezeit wissen wollen, welche Erfindung es nicht gibt. Zur Auswahl standen der Twitter-Gürtel für Babys (A), der E-Book-Reader mit Duft (B) sowie Lautsprecher aus Papier (C). Beide prominente Rateteams entschieden sich für die Antwort C und lagen damit voll daneben, denn die gedruckten Lautsprecher gibt es tatsächlich. Entwickelt wurden sie am Institut für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz unter Leitung von Prof. Dr. Arved Hübler. Erstmals öffentlich präsentiert wurden sie im Mai 2012 auf der drupa, der weltgrößten Messe für Drucktechnik in Düsseldorf.
Und in der Samstagabendshow im Ersten hielt Moderator Ralph Chaspers, der Hirschhausen in ironischer Art und Weise unterstützte, nach der Auflösung der Quizfrage tatsächlich einen dünnen Chemnitzer Papierlautsprecher vor Millionen von Fernsehzuschauern in die Kamera. Und für alle zu hören war die Musik von der Sendung mit der Maus. Die Chemnitzer Forscher stellen ihn übrigens aus mehreren Schichten eines leitfähigen organischen Polymers sowie einer piezoaktiven Schicht her. Sie sind robust und können kostengünstig produziert und zusätzlich mit farbigen Botschaften bedruckt werden. Der Weg zur Soundtapete scheint also nicht mehr weit zu sein.
Laut Information des Westdeutschen Rundfunks war die Familienshow "Frag doch mal die Maus" in der ARD mit 15,5 Prozent Marktanteil und 4,86 Millionen Zuschauern die meist gesehene Show am vergangenen Samstagabend. Auch viele junge Zuschauer schalteten das Erste ein: Die Show lag mit elf Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen deutlich über dem Senderschnitt. "Jetzt wissen fast fünf Millionen Menschen in unserem Land, mit welchen innovativen Drucktechnologien sich die Forscher an der TU Chemnitz beschäftigen", sagt Hübler. Für ihn und sein Team sei dies - wenn auch etwas ironisch inszeniert - eine besondere Form von Aufmerksamkeit für seriöse Wissenschaftsergebnisse.
Die letzte Show des Jahres von "Frag doch mal die Maus" kann in kompletter Länge im Internet auf der Seite mit der Maus vom WDR angesehen werden: http://www.wdrmaus.de/enteseite/fragdochmal/
Weitere Informationen zu den gedruckten Lautsprechern geben Prof. Dr. Arved Hübler, Telefon 0371 531-23610, E-Mail pmhuebler@mb.tu-chemnitz.de, und Sylvia Strauß, Telefon 0371 531-35501, E-Mail sylvia.strauss@mb.tu-chemnitz.de
Homepage: http://www.tu-chemnitz.de/pm
Zur 3PV-Technologie: http://www.pppv.de
Videobeiträge über die gedruckten Lautsprecher sind 2012 unter anderem beim MDR Sachsenspiegel und bei N24 zu sehen.
Mario Steinebach
23.12.2012