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"Kurz" mal mit dem Rauchen aufhören

Deutschlandweite Studie zur Tabakentwöhnung "BisQuits" geht in die letzte Runde - Aufhörwillige können sich bis Ende März 2013 bei Psychologen der TU Chemnitz anmelden

An Silvester haben es wieder zahlreiche Raucher versucht: mal eben "kurz" mit dem Rauchen aufzuhören. Mit dieser sogenannten Silvester-Methode schaffen es aber nur wenige, langfristig nicht mehr zu rauchen: "Studien belegen, dass Versuche auf eigene Faust nur in drei bis sechs Prozent der Fälle erfolgreich sind. Bisherige Entwöhnungskurse steigern die Abstinenzquoten auf 30 bis 40 Prozent. Trotzdem nimmt nur ein kleiner Teil der Raucher die bestehenden Kursangebote in Anspruch", sagt Prof. Dr. Stephan Mühlig, Leiter der Professur für Klinische Psychologie an der Technischen Universität Chemnitz.

Um den Ansprüchen der Raucher an Entwöhnungsangebote künftig noch besser entsprechen zu können, beteiligten sich die Chemnitzer Psychologen an der deutschlandweiten BisQuits-Studie. Die Wissenschaftler testen, wie lange ein Entwöhnungskurs sein muss, um effektiv und gleichzeitig effizient zu sein. Die Mitarbeiter der Professur für Klinische Psychologie betreuen inzwischen mehr als 60 Probanden aus dem Raum Chemnitz. Weitere Studienzentren gibt es in Heidelberg, Stuttgart, München und Berlin. Für die letzte Untersuchungsrunde können sich Raucher ab 18 Jahren noch bis Ende März 2013 anmelden.

Die Wissenschaftler ordnen die Probanden per Zufallsprinzip einer von drei Studiengruppen zu: Eine Gruppe absolviert einen Kompaktkurs über zwei Termine; die zweite einen etablierten mehrwöchigen Entwöhnungskurs; die dritte erhält einen kurzen Ratschlag zum Rauchstopp. Drei Monate nach dem Ende der jeweiligen Intervention steht ein kurzes Telefoninterview. Weitere Untersuchungen finden nach sechs und nach zwölf Monaten am Studienzentrum statt. Nach dem Ende der Studie erhalten die Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung. Die Untersuchung findet unter realen Bedingungen statt. Das bedeutet, dass Teilnehmer für Gruppenkurse bezahlen müssen. Für mehrwöchige Kurse erhalten sie von ihrer Krankenversicherung einen Teil der Kursgebühren erstattet. Diese Kostenerstattung wollen die Wissenschaftler mit der Studie auch für den Kompaktkurs erreichen.

Bislang haben deutschlandweit fast 400 Probanden an BisQuits teilgenommen. "Die bisherigen Ergebnisse der Zwischenauswertung sind sehr ermutigend", sagt Studienleiter Dr. Alexander Rupp vom Zentrum für Tabakentwöhnung Stuttgart und ergänzt: "Um belastbare Zahlen zu haben brauchen wir jedoch noch weitere Studienteilnehmer und müssen die Auswertung am Ende der Studie abwarten."

Interessierte können sich direkt mit dem entsprechenden Studienzentrum in ihrer Nähe in Verbindung setzen.

Kontakt: Professur für Klinische Psychologie der TU Chemnitz, Prof. Dr. Stephan Mühlig, Anja Sehl, Stefanie Fuchs, Telefon 0371 531-37546, E-Mail chemnitz@bisquits-studie.de

Mario Steinebach
17.01.2013

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