Chemnitzer Linux-Tage 2013 - ein voller Erfolg
Organisatoren sind mit der Resonanz sehr zufrieden - Besonders begehrt waren Workshops für Einsteiger in Linux und Open Source - Kinder konnten erstmals im Technik-Bastelraum experimentieren
Wer am 16. und 17. März 2013 das Hörsaalgebäude der Technischen Universität Chemnitz ansteuerte, wurde von einem freundlich lächelnden hölzernen Pinguin begrüßt. Ein Wegweiser mit den Pfeilen Wahl und Freiheit, geschaffen von Holzdesignerin Julia Franke leitete die Besucher zu den Chemnitzer Linux-Tagen im Gebäude dahinter. Die Zahl der Gäste lag mit etwa 2.300 nur geringfügig unter der des vorangegangenen Jahres, und dennoch war es bei so manchem Vortrag schwer, einen Sitzplatz zu ergattern oder überhaupt noch den Saal zu betreten. Die Geräuschkulisse im Foyer ließ deutlich erkennen, dass an den zahlreichen Ständen reger Informationsaustausch herrschte. Referenten und Standbetreuer bestätigten dies.
Der Gedanke der Mitgestaltung, der die Chemnitzer Linux-Tage seit jeher trägt, wurde in diesem Jahr insbesondere auch von den jungen Besuchern gelebt. Die im Technik-Bastelraum vorhandenen Bausätze zogen Kinder verschiedener Altsersgruppen magisch an und luden zum Biegen, Löten und Experimentieren ein. Tatkräftige Unterstützung erwartete sie dort nicht nur von den Erwachsenen, sondern beispielsweise auch von der zwölfjährigen Adrienne Heine, die gern die nötigen Handgriffe erklärte. Am Ende konnten die stolzen Bastler z.B. einen funktionstüchtigen elektronischen Würfel, einen Linienverfolger oder ein Leuchtdioden-Roulette mit nach Hause nehmen. Direkt neben den Elektronikbasteleien zog ein kreditkartengroßer Computer mit fruchtigem Namen nicht nur die Aufmerksamkeit der jungen Besucher auf sich. Der "Raspberry Pi" zeigte trotz seiner Kleinheit und seines geringen Stromverbrauches seine Leistungsfähigkeit als WLAN-Accesspoint, Mediacenter oder Ansteuereinheit für Roboter.
Im Foyer des Hörsaalgebäudes zog ein 3-D-Drucker immer wieder erstaunte Blicke auf sich. Der Gedanke, Spielfiguren, Ersatzteile oder kleine Modelle selbst einfach drucken zu können, fasziniert. OpenSuSE glänzte mit seiner vor wenigen Tagen erschienenen neuen Release, die Demo-CDs waren schon nach wenigen Stunden vergriffen. Am Openstreetmap-Stand lernten Besucher, wie das Zusammenspiel von Hundertausenden Mitwirkenden funktioniert, die zu dem weltweiten Kartenwerk beitragen.
Noch immer locken Themen, die sich mit dem Einstieg in Linux und Open Source im Allgemeinen befassen, viele Besucher in die Vortragsräume. Ähnlich sieht das bei den Workshops aus: "LaTeX für Einsteiger" gehörte hier neben "3D-Visualisierung mit Blender" und "Python: Programmieren macht Spaß" zu den begehrtesten. Eine hohe Nachfrage hatten auch die vom Linux Professional Institute durchgeführten Zertifizierungsprüfungen zu verzeichnen. Der erste der angebotenen Termine war bereits im Vorfeld ausgebucht.
In einem Abschlussvortrag gaben die Organisatoren einen Rückblick auf 15 Jahre Chemnitzer Linux-Tage - und es wird gewiss auch eine 16. Auflage geben.
Weitere Informationen: http://chemnitzer.linux-tage.de
(Autorin: Antje Schreiber)
Mario Steinebach
18.03.2013