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Erfolgreiche Frauenförderung

TU Chemnitz punktet erneut im Professorinnen-Programm mit ihren langjährigen Anstrengungen zur Gleichstellung

  • Die Professuren von Prof. Dr. Bernadette Malinowski (l.) und Prof. Dr. Dagmar Gesmann-Nuissl werden bereits in der ersten Runde des Professorinnenprogramm gefördert. Die Literaturwissenschaftlerin und die Juristin tragen zur Erhöhung des Frauenanteils an der TU Chemnitz bei - insbesondere in der Professorenschaft. Weitere drei Professorinnen können nun berufen werden. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Christian Schenk

Die Technische Universität Chemnitz wurde erneut im Rahmen des Professorinnenprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet: Mit ihrem Gleichstellungskonzept hatte sich die TU erfolgreich um eine Förderung in der zweiten Runde dieses Programms beworben. Die Chemnitzer Universität kann nun im Rahmen des Programms maximal drei Professorinnen berufen, deren unbefristete W2- oder W3-Stellen in den ersten fünf Jahren jeweils über eine Anschubfinanzierung von bis zu 150.000 Euro jährlich finanziert werden. Mittel, die an der TU durch die Förderung dieser Professuren frei werden, muss die Hochschule im Gegenzug in Gleichstellungsarbeit investieren.

Insgesamt hatten sich in der neuen Runde des Professorinnenprogramms 131 Hochschulen und Universitäten aus allen 16 Bundesländern beworben, davon sechs aus Sachsen. 96 Hochschulen überzeugten die Jury mit ihren Gleichstellungskonzepten, darunter vier sächsische Bildungseinrichtungen - die TU Chemnitz, die Universität Leipzig, die TU Bergakademie Freiberg und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. "Die Kompetenzen hochqualifizierter Frauen werden in der Wissenschaft dringend gebraucht", sagt Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka. "Das Professorinnenprogramm hat dazu beigetragen, den Anteil der Frauen in Führungspositionen zu steigern und das Bewusstsein für eine stärkere Frauenförderung an den Hochschulen zu verankern. Die hohe Zahl der Bewerbungen zeigt, dass an den Hochschulen ein Kulturwandel begonnen hat."

Der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl, freut sich über den Erfolg: "Die im Gleichstellungskonzept unserer Universität formulierten Maßnahmen und Ziele sind ein wichtiger Teil unserer strategischen Hochschulentwicklungsplanung." Nach wie vor lasse sich vor allem in den technischen Disziplinen eine starke Unterrepräsentanz von Frauen verzeichnen. Insgesamt sind an der TU Chemnitz fast 45 Prozent der Studierenden Frauen, bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern beträgt der Anteil etwa 29 Prozent. Bei den abgeschlossenen Promotionen und Habilitationen beträgt der Frauenanteil jeweils 25 Prozent. Auf der Ebene der Professuren ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen: Die TU Chemnitz konnte sich von 11,8 Prozent im Jahr 2008 auf aktuell 14,5 Prozent Frauenanteil steigern. "Trotz erster Erfolge machen diese Zahlen deutlich, dass weitere Bemühungen notwendig sind, um die Zahl der Wissenschaftlerinnen auf allen Qualifikationsstufen zu erhöhen", so der Rektor.

Bereits im Rahmen der 2008 gestarteten ersten Auflage des Professorinnenprogramms konnte die TU Chemnitz zwei Regelprofessuren mit Wissenschaftlerinnen besetzen und erhält bis 2015 rund 1,2 Millionen Euro von Bund und Land zur Unterstützung gleichstellungsfördernder Maßnahmen. Hinzu kommt ein Eigenanteil der TU von mehr als 230.000 Euro. "Mit der Bereitstellung dieser Mittel konnte die Gleichstellung bereits nachhaltig in unsere universitären Strukturen verankert werden", sagt der Rektor. Dazu zählt zum Beispiel das Mentoring-Projekt "Girls Tandem", in dem Schülerinnen von Studentinnen an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) herangeführt werden.

"Uns gelingt es immer besser, Mädchen und junge Frauen erfolgreich für ein Studium zu gewinnen, auf dem Weg zur und während der Promotion kompetent zu begleiten sowie mit Hilfe von Mentoring auf den angestrebten Beruf vorzubereiten", versichert die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der TU Chemnitz, Karla Kebsch. In diesem Prozess wird Leistung auch belohnt: Im Mai 2013 wurden erfolgreiche Absolventinnen der fünf MINT-Fakultäten der TU Chemnitz mit dem Eleonore-Dießner-Preis geehrt. Der Preis, der junge Frauen für eine wissenschaftliche Karriere motivieren soll, wurde auch über das Professorinnenprogramm finanziert.

Fortsetzung des Gleichstellungsprogramms an der TU Chemnitz (2013 bis 2017): http://www.tu-chemnitz.de/gleichstellung/fortschreibung_gleichstellungsprogramm2013_tuc.pdf

Weitere Informationen erteilen Karla Kebsch, Gleichstellungsbeauftragte der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-36382, E-Mail karla.kebsch@phil.tu-chemnitz.de, und Claudia Bär, Referentin der Gleichstellungsbeauftragten und Frauenbeauftragten, Telefon 0371 531-32473, E-Mail claudia.baer@verwaltung.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
15.07.2013

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