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Im Ehrenamt entstehen Brücken nach China

Prof. Dr. Siegfried Steinhäuser engagiert sich in China im Rahmen des "Senior Experten Service" - Auszeichnung mit dem Freundschaftspreis der Provinz Jiangsu

  • Prof. Dr. Siegfried Steinhäuser (r.) wurde von Mao Weiming, dem Gouverneur der Provinz Jiangsu in der Hauptstadt Nanjing, mit dem Freundschaftspreis ausgezeichnet. Foto: Liu Jian (SES Yancheng)
  • Gemeinsam mit ihm wurden weiteren Persönlichkeiten der Industrie und Wissenschaft geehrt, unter anderem aus Kanada, Indien und Schweden. Foto: Liu Jian (SES Yancheng)

Nach Erreichen des 65. Lebensjahres im Jahr 2005 trat Prof. Dr. Siegfried Steinhäuser offiziell in den Ruhestand ein - als Angehöriger der TU Chemnitz ist er jedoch weiterhin in seinem Fachgebiet, der Werkstoffkunde, aktiv und engagiert sich unter anderem in China. Im September 2013 wurde Prof. Steinhäuser nun von Mao Weiming, dem Gouverneur der Provinz Jiangsu in der Hauptstadt Nanjing, mit dem Freundschaftspreis ausgezeichnet. Die Provinz Jiangsu mit ihren etwa 80 Millionen Einwohnern gilt als eine der wirtschaftlich stärksten Provinzen Chinas. Die Ehrung wurde im Rahmen der Festveranstaltung auch einigen weiteren Persönlichkeiten der Industrie und Wissenschaft, unter anderem aus Kanada, Indien und Schweden, zuteil.

"Im Juni 2005 fragte mich der Senior Experten Service SES an, ob ich Interesse hätte, an einem Projekt in China zu arbeiten. Dabei ging es um den Korrosionsschutz von Kühl- und Belüftungsanlagen in einer Firma in Penglai/Yantai in der Provinz Shandong", erzählt Prof. Steinhäuser. Der Senior Experten Service (SES) ist die Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH. Die gemeinnützige Gesellschaft entsendet Fach- und Führungskräfte im Ruhestand, um weltweit ehrenamtlich Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. "Die TU Chemnitz unterstützt meine Aktivitäten und hat dies auch für die Zukunft zugesichert. Mein besonderer Dank gilt den Professoren Bernhard Wielage und Thomas Lampke", sagt Prof. Steinhäuser.

Der Kontakt in die Provinz Jiangsu, wo Prof. Steinhäuser nun geehrt wurde, kam im August 2010 zu Stande: Im Auftrag des SES war Prof. Steinhäuser in der Firma Jiangsu Jiangqiao Painting Engineering Co. Ltd. in Yancheng/Yandu tätig. Seine Aufgabe bestand darin, die Firma beim Bau von Lackieranlagen zu beraten und die technischen Mitarbeiter insbesondere über werkstofftechnische und oberflächentechnische Inhalte zu schulen. "Zudem unterstützte ich den Aufbau eines werkstoffkundlichen Labors, das sowohl industriellen Belangen als auch der Forschung in Zusammenarbeit mit der Universität Yancheng dienen soll", sagt Prof. Steinhäuser und ergänzt: "Dabei konnte ich auch Kontakte zu deutschen Unternehmen vermitteln, zum Beispiel zur Firma Dürr."

Der Inhaber des Unternehmens Jiangsu Jiangqiao Painting Engineering Co. Ltd. ist gleichzeitig Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer in Yancheng und so kam Prof. Steinhäuser mit verschiedenen Persönlichkeiten der Acht-Millionen-Stadt in Kontakt. "Vom Bürgermeister und weiteren Personen des öffentlichen Lebens und der örtlichen Industrie wurde der Wunsch geäußert, mit Chemnitz und anderen sächsischen Städten in Verwaltung, Wissenschaft und Industrie engere Beziehungen aufzubauen", berichtet Prof. Steinhäuser. Da Chemnitz bereits eine Städtepartnerschaft mit Taiyuan in der Provinz Shanxi pflegt und zum damaligen Zeitpunkt kein Interesse an einer weiteren Städtepartnerschaft bestand, kam es zu Gesprächen zwischen Prof. Steinhäuser und Vertretern der Stadt Yancheng/Yandu mit der Regionalkammer Zwickau der Industrie- und Handelskammer sowie der Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Dr. Pia Findeisen. Im August 2013 wurde schließlich eine Städtepartnerschaft abgeschlossen zwischen Yandu, einem Stadtbezirk der bezirksfreien Stadt Yancheng, und Zwickau. Prof. Steinhäuser war seitdem noch mehrfach in Yancheng, betreute bereits zweimal Delegationen der chinesischen Stadt in Zwickau gemeinsam mit der IHK und bei einer Wirtschaftsreise durch Deutschland und weiß bereits von ersten Industriekontakten zu berichten.

Katharina Thehos
18.10.2013

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