Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis für Sächsisches Textilforschungsinstitut Chemnitz
Projekt "CarbonWasteCycle - Recyclingkonzept für Carbonfaserabfälle" präsentiert prämierte Idee aus einem An-Institut der TU am 4. und 5. Dezember 2013 beim 11. Reißfaserkolloquium in Chemnitz
Das Sächsische Textilforschungsinstitut e. V. (STFI), An-Institut der Technischen Universität Chemnitz, ist am 28. November 2013 mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis ausgezeichnet worden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie würdigt damit herausragende Beispiele für rohstoff- und materialeffiziente Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie für anwendungsorientierte Forschungsergebnisse. Unter fachlicher Leitung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) wurden insgesamt vier Unternehmen sowie eine Forschungseinrichtung mit jeweils 10.000 Euro prämiert. Das Institut hatte sich erstmals um den Preis beworben und war mit dem Projekt "CarbonWasteCycle - Recyclingkonzept für Carbonfaserabfälle" nominiert worden. Projektziel ist es, Carbonfasern aus Verschnittabfällen und aus Fehlchargen durch Recyclingprozesse für den Einsatz im Leichtbau nutzbar zu machen.
"Ein intelligenter und effizienter Einsatz von Rohstoffen wird für Unternehmen in Deutschland mehr und mehr zum Wettbewerbsfaktor. Gerade für kleine und mittlere Firmen bietet rohstoff- und materialeffizientes Wirtschaften enorme Potenziale zur Rentabilitätssteigerung", erläuterte STFI-Direktor Andreas Berthel, der den Preis in Berlin entgegennahm. Die intensive fachliche Auseinandersetzung mit Recyclingprozessen für textile Materialien stelle seit jeher einen Schwerpunkt in der Forschungsarbeit des Instituts dar.
Mit dem Reißfaserkolloquium re4tex ist das STFI im zweijährlichen Rhythmus Gastgeber einer Fachveranstaltung, die sich den neuesten Einwicklungen im Textilrecycling widmet. Das 11. Kolloquium findet am 4. und 5. Dezember 2013 in Chemnitz statt. Bei dieser Gelegenheit präsentierte bereits der Gewinner des Rohstoffeffizienz-Preises 2011 seine prämierte Idee zur pyrolytischen Rückgewinnung von verharzten Carbonfasern. Dieser technologische Ansatz bildet die Grundlage für den heutigen Forschungsstand im Carbonrecycling. "Das Rezyklieren von harzfreien Carbonfasern konnten wir nach langjähriger Forschungsarbeit erfolgreich voranbringen und schließlich umsetzen. Damit gehen wir den Weg der Rohstoffrückgewinnung konsequent weiter", kommentierte STFI-Forschungsleiterin Dr. Heike Illing-Günther: "Heute können wir Carbonfaservliesstoffe aus recycelten Fasern herstellen. Diese sind wiederum Ausgangsmaterial für extreme Leichtbauteile im nichttragenden Bereich. Die Innovation eröffnet der Carbon verarbeitenden Industrie ein großes Einsparpotenzial. Sie leistetet einen entscheidenden Beitrag für den ressourceneffizienten Umgang mit den energieintensiv hergestellten und teuren Carbonfasern."
Weitere Informationen erteilt Andreas Berthel, Telefon 0371 52470, E-Mail stfi@stfi.de, http://www.stfi.de
(Autorin: Kareen Reißmann)
Mario Steinebach
29.11.2013