Brückenschlag zwischen Chemnitz und Shanghai
Die Chinesin Xiaoli Chen hat ihre Dissertation an der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb abgeschlossen - weitere Kooperation zwischen der Professur und der Tongji University in Shanghai geplant
Ein gelungenes Beispiel für gelebte Internationalisierung fand am 10. Februar 2014 an der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb seinen vorläufigen Höhepunkt: Xiaoli Chen, seit 2009 Doktorandin und seit Ende 2012 Mitarbeiterin der Professur, schloss ihre Promotion erfolgreich und mit dem Prädikat "summa cum laude" überdurchschnittlich gut ab.
Dr. Chen stammt aus dem chinesischen Hangzhou (Provinz Zhejiang) und studierte im Masterstudiengang Industrial Engineering an der Tongji University in Shanghai. Über ein Stipendium ihres Heimatlandes bekam sie die Möglichkeit, im Ausland an einem Forschungsthema zu arbeiten. Mit ihrer Arbeit zur Bewertung der technologischen Innovationsfähigkeit und zur Entscheidungsunterstützung für Unternehmen in Innovationsnetzwerken setzte Dr. Chen die Tradition der Netzwerkforschung an der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz fort. In ihrer Forschung kombinierte die erfolgreiche Doktorandin Ansätze der mathematischen Modellierung mit empirischen Untersuchungen, die ihr - und natürlich auch ihrem Doktorvater Prof. Dr. Egon Müller sowie weiteren Kollegen - Einsichten unter anderem in die Eigenbewertung der Innovationsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen oder zu Unterschieden in den Motiven für F&E-Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen bescherten.
Dr. Chen integrierte sich sehr gut in die Professur, suchte aktiv die Diskussion mit Kollegen, betreute studentische Arbeiten und veröffentlichte etliche Beiträge in internationalen Journals sowie auf Konferenzen. Die hohe Qualiät ihre Forschungsarbeit zeigt der letzthin verliehene Award auf der "International Conference on Industrial Engineering & Engineering Management" 2012 in Bangkok. Dass das erworbene Wissen nicht verloren geht, dafür sorgt der Arbeitsvertrag, den Dr. Chen seit Dezember 2012 in den Händen hält: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb arbeitet sie in einem DFG-Forschungsprojekt zur Modellierung und Optimierung von Kooperationsstrategien. Der Leiter der Professur, Prof. Müller, lobte in diesem Zusammenhang besonders die Unterstützung des Dezernats Personal bei der Einstellung der ausländischen Mitarbeiterin.
Während ihrer Forschungsarbeit in Deutschland hielt Chen stets den Kontakt zur Tongji University. Prof. Guangfu Liu vom Institute of Enterprise Innovation & Management, übernahm das Zweitgutachten und reiste zur Verteidigung extra nach Chemnitz. Prof. Liu forscht speziell auf dem Gebiet des Recyclings und beschäftigt sich diesbezüglich mit neuen Technologien, Logistik, Netzwerken und der Integration in urbane Lebensräume. Prof. Liu, der auf dem genannten Fachgebiet auch als Berater von regionalen Behörden und der chinesischen Regierung fungiert, und Prof. Müller nutzten den Besuch des chinesischen Gastes für einen intensiven Erfahrungsaustausch am Folgetag. "Auf Basis der vielen gemeinsamen Forschungsinteressen haben wir beschlossen, unsere Forschungskooperation mit konkreten Projekten in Zukunft zu vertiefen", so Prof. Müller zum Ergebnis des Austauschs. Er fügt hinzu: "Die Kooperation leistet einen konkreten Beitrag zum Aufbau von Forschungsexzellenz an unserer Universität."
(Autor: Dr. Ralph Riedel)
Katharina Thehos
13.02.2014