Die deutschen Juden und der Erste Weltkrieg
Ringvorlesung "Sachsen, Europa und der Erste Weltkrieg": Dr. Monika Gibas spricht am 7. Mai 2014
Dr. Monika Gibas (Magdeburg) setzt sich im fünften Teil der Ringvorlesung "Sachsen, Europa und der Erste Weltkrieg" mit dem Thema "Die deutschen Juden und der Erste Weltkrieg" auseinander. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren die deutschen Juden weitgehend integriert. Prozentual zur Gesamtbevölkerung meldeten sich ebenso viele jüdische wie nichtjüdische junge Männer kriegsfreiwillig und die Verluste unter den jüdischen Soldaten der deutschen Armee entsprachen mit zwölf Prozent dem der nichtjüdischen männlichen Bevölkerung. Dennoch sah sich das deutsche Judentum mit dem Fortgang des Krieges, insbesondere nach dem für Deutschland so schweren Jahr 1916, in steigendem Maße mit antisemitischer Hetze konfrontiert. Die jüdischen Organisationen waren gezwungen, dem weitgehend hilflos zuzusehen. Gleichzeitig war so bereits zu diesem Zeitpunkt der Grundstein für eine antisemitische Grundhaltung nicht weniger Deutscher in der Weimarer Republik gelegt.
Monika Gibas wurde 1951 in Lutherstadt Eisleben geboren. Nach dem Abschluss des Studiums der Geschichte, Philosophie und politischen Ökonomie promovierte und habilitierte sie sich auf dem Gebiet der Historiographiegeschichte und lehrte an den Universitäten Leipzig (1973 bis 1992) und Jena (2001 bis 2011). Sie kuratierte mehrere Ausstellungen zum Themengebiet Arisierung und leitet seit Januar 2012 den Fachbereich Geschichte und Öffentlichkeit am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. 2013 erschien von ihr "Ausgegrenzt und ausgeplündert: Judenverfolgung in Thüringen 1933 - 1945".
Die öffentliche Vorlesung beginnt am 7. Mai 2014 um 19 Uhr im Raum NK 003 im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen erteilt Dr. Hendrik Thoß, Telefon 0371 531-32615, E-Mail hendrik.thoss@phil.tu-chemnitz.de.
(Autor: Dr. Hendrik Thoß)
Katharina Thehos
05.05.2014