Damit einschlägige Werke verfügbar werden
Chemnitzer Universitätsbibliothek initiiert den ersten Semesterapparat in Tschechien und unterstützt damit die Germanisten an der Westböhmischen Universität in Pilsen
Das Sächsisch-Tschechische Bibliotheksnetzwerk an der Universitätsbibliothek Chemnitz hat sich die nachhaltige Förderung und Aufrechterhaltung von Netzwerken zur Pflege eines fachlichen Austausches zur vorrangigen Aufgabe gemacht. Mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zielt es auf die Stärkung der sächsisch-tschechischen Grenzregion ab und stellt den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Studierende in den Vordergrund. Konkrete Beiträge des Sächsisch-Tschechischen Bibliotheksnetzwerks (STNB) sind bisher der koordinierte Erwerb von E-Books sowie ein kostenloser, grenzüberschreitender Fernleihdienst. Projektpartner sind neben der TU Chemnitz die Westböhmische Universität Pilsen, die Hochschule Zittau/Görlitz und die Wissenschaftliche Bezirksbibliothek Liberec, die von Studierenden der TU Liberec genutzt wird.
Die Angebote des STNB werden derzeit weiter ausgebaut – jüngstes Beispiel ist der erste Semesterapparat Tschechiens. Bereits seit vielen Jahren besteht eine Kooperation zwischen den Germanisten der TU Chemnitz und der Westböhmischen Universität in Pilsen, deren Universitätsbibliothek einer der Projektpartner des STBN ist. Die Germanistik ist eine genuine Buchwissenschaft und so ist das Studium dieses Faches von der Verfügbarkeit einschlägiger Werke abhängig. Nicht immer kann diese jedoch gewährleistet werden, sei es aus finanziellen oder strukturellen Gründen. In Zusammenarbeit der beiden Universitätsbibliotheken wurde nun der erste Semesterapparat in Tschechien aufgestellt, der zur Förderung des Germanistik-Studiums, vor allem in der Literaturwissenschaft beitragen soll. Neu ist dabei nicht nur die Bereitstellung einschlägiger, vorher nicht verfügbarer Werke, sondern an sich das Konzept eines Apparates mit nicht ausleihbaren Medien, die den Studierenden zur Verfügung stehen.
Treibende Kraft hinter der Aufstellung des Semesterapparates war Prof. Dr. Elke Mehnert, bis 2005 Inhaberin der Professur für Deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts/Komparatistik an der TU Chemnitz. Statt ihren Ruhestand zu genießen, ist sie jetzt als Professorin für Deutschsprachige Literatur in Pilsen tätig ist. Zum Beitrag des neuen Dienstes meint sie: „Es ist zum ersten Mal gelungen, alle verbindlichen und empfohlenen Titel nicht nur in Form einer Lektüreliste bekanntzugeben, sondern sie auch gegenständlich bereitzustellen. Bisher war die Literaturbeschaffung meistens ein Problem und des Kopierens kein Ende.“
Darüber hinaus ermöglichte der im April stattgefundene Bibliothekstag den Studierenden der Germanistik aus Pilsen und Liberec, ihre Informationskompetenz im Bereich der Medienrecherche zu erhöhen. Mit dem jetzigen Ziel3-Projekt STBN und der neuen Förderperiode 2014-2020 in Sicht, ist es die Intention der Chemnitzer Universitätsbibliothek, nachhaltig den regen Austausch und die Förderung des Wissenstransfers zwischen Sachsen und Tschechien zu fördern.
(Autor: Adam Slaby)
Katharina Thehos
03.07.2014