Die Rezeption des Zeitalters der Weltkriege
Am 9. Juli 2014 endet die Ringvorlesung „Sachsen, Europa und der Erste Weltkrieg“ mit einem Vortrag von Prof. Dr. Sönke Neitzel (London)
Im Rahmen der Ringvorlesung „Sachsen, Europa und der Erste Weltkrieg“ wird sich Prof. Dr. Sönke Neitzel (London) am Mittwoch, dem 9. Juli 2014, als letzter Referent der Reihe mit der Rezeption des Zeitalters der Weltkriege, das heißt mit dem Zeitraum vom Beginn des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges auseinandersetzen. Die öffentliche Vorlesung beginnt um 19 Uhr im Raum NK 003 im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90. Der Eintritt ist frei.
Nicht wenige strukturelle Elemente, die das Antlitz des Zweiten Weltkrieges bis heute prägen, waren tatsächlich bereits im Ersten Weltkrieg zugrunde gelegt: Technik und Taktik der Kampfführung, totale Massenmobilisierung der Bevölkerung und der Wirtschaft, auch unter Rückgriff auf Fremd- und Zwangsarbeiter oder systematische und flächendeckende Propaganda. Zudem hinterließ der Erste Weltkrieg in allen kriegführenden Nationen Europas mehr oder minder tief erschütterte Zivilgesellschaften, die – mit wenigen Ausnahmen – kein Vertrauen in demokratische Strukturen ausbildeten und in denen die Gewalterfahrung der Front konstitutiver Bestandteil der Auseinandersetzung verschiedener politischer Lager wurde.
Sönke Neitzel wurde 1968 in Hamburg geboren und studierte von 1988 bis 1994 Mittlere und Neuere Geschichte, Publizistik und Politikwissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Der Promotion am Historischen Seminar der Universität Mainz im Jahr 1994 folgte 1998 ebendort die Habilitation. Seit 2012 ist Neitzel Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Geschichte an der London School of Economics. Daneben ist er unter anderem als Fachberater für das ZDF sowie für die Hessische und die Bayerische Landeszentrale für politische Bildung tätig. Bei seinem Vortrag an der TU Chemnitz am 9. Juli ist die Buchhandlung Universitas mit einem Stand präsent, bei dem aktuelle Publikationen des Referenten erworben werden können.
Mit diesem Vortrag endet die Ringvorlesung zum Ersten Weltkrieg. Die Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts der TU Chemnitz wird im kommenden Wintersemester 2014/15 in enger Zusammenarbeit mit dem Landesverband Sachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. eine Ringvorlesung zur Geschichte Sachsens im Zweiten Weltkrieg durchführen. Diese wird im Rahmen des Projektes „Erinnerndes Gedenken“ wiederum unterstützt vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz.
(Autor: Dr. Hendrik Thoß)
Katharina Thehos
07.07.2014