Südafrika und Deutschland rücken weiter zusammen
Arbeitsgruppe der Hochschulrektorenkonferenzen beider Länder definiert derzeit Schwerpunkte der Kooperation – Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl bringt dabei seine Expertise ein
Südafrika bereitet sich seit mehreren Jahren auf einen grundlegenden Wandel von einer ressourcen- hin zu einer wissensbasierten Volkswirtschaft vor. Die Entwicklungsziele des Landes lassen sich, so das südafrikanische Ministerium für Wissenschaft und Technologie, nur verwirklichen, wenn Wissenschaft, Technologie und Bildung das Fundament der künftigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung bilden. Dabei sucht Südafrika auch Kooperationspartner im Ausland, so auch in Deutschland, das zu den Top 5 Kooperationsländern in Forschung und Entwicklung mit dem afrikanischen Kontinent gehört. Im vergangenen Jahr schlossen vor diesem Hintergrund die südafrikanische Rektorenkonferenz Higher Education South Africa (HESA) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ein neues Rahmenabkommen. Die Kooperationsvereinbarung enthält Empfehlungen zur Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen beider Staaten in Lehre, Studium und Forschung sowie in Weiterbildung und Wissens- und Technologietransfer.
Das Abkommen soll die Beziehungen zwischen den Hochschulen Südafrikas und Deutschlands weiter festigen. Außerdem entwickelt und begleitet eine Arbeitsgruppe aus deutschen und südafrikanischen Hochschulleitungen bilaterale Forschungsprojekte. Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der Technischen Universität Chemnitz, bringt seine Expertise als stellvertretender Vorsitzender dieser Arbeitsgruppe ein. „Mehr als 150 Kooperationen zwischen Hochschulen beider Länder sind im HRK-Hochschulkompass verzeichnet“, berichtet Prof. van Zyl und ergänzt: „Wir wollen diese künftig noch ausbauen und nachhaltiger gestalten.“
Eine inhaltliche Schwerpunktsetzung gibt dafür die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Juni 2014 veröffentlichte Afrika-Strategie für den Zeitraum bis 2018. Das Thema Umwelt als das älteste Kooperationsthema des BMBF mit Afrika ist weiterhin ebenso ein Schwerpunkt wie die Themen Gesundheit, Ernährungssicherung sowie Gesellschaftliche Entwicklung. Neu hinzugekommen sind das Thema Ressourcenmanagement sowie die beiden Querschnittsthemen Innovation und Transformation. „Bezogen auf die Kooperation zwischen den Hochschulen Südafrikas und Deutschlands erarbeiten wir uns derzeit einen Überblick über Wissenschaftsschwerpunkte, lokalisieren aber auch die Bereiche, in denen bisher noch keine Zusammenarbeit erfolgt, obwohl auf beiden Seiten Kompetenzen vorhanden sind“, erläutert Prof. van Zyl, der am 11. Juli 2014 auf der zweiten Sitzung der HRK/HESA-Arbeitsgruppe und bei Gesprächen in der südafrikanischen Botschaft erste Analyseergebnisse vorstellte. Dabei trafen die Arbeitsgruppenmitglieder auch mit dem Botschafter der Republik Südafrika, Makhenkesi Arnold Stofile, zusammen.
In den kommenden Wochen soll definiert werden, welche Forschungsfelder für die künftige Kooperation deutscher und südafrikanischer Hochschulen besonders relevant sind. „Ich bin mir sicher, dass dabei auch die TU Chemnitz forschungsseitig weiterhin eine wichtige Rolle spielt. So wurden bereits Projekte mit den Universitäten in Stellenbosch, Witwatersrand und Kwazulu-Natal erfolgreich bearbeitet. Aber auch in weiteren Themenschwerpunkten der Afrika-Strategie des BMBF können Forscher unserer Universität ihre Kompetenzen einbringen“, so der Chemnitzer Rektor.
Mario Steinebach
12.07.2014