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Rätselhafte lateinische Lieder in wuchtiger Vertonung

Carmina Burana: Prof. Dr. Christoph Fasbender gibt am 12. August 2014 in den Chemnitzer Kunstsammlungen eine Einführung in die mittelalterlichen Lieder aus Benediktbeuern

  • Prof. Dr. Christoph Fasbender ist Inhaber der Professur für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Foto: Wolfgang Thieme

Wer überlegt, am 13. August 2014 um 19.30 Uhr im Rahmen der „Filmnächte“ auf dem Theaterplatz die Aufführung der Orff`schen „Carmina Burana“ zu besuchen, sollte sich zuvor ein wenig mit den rätselhaften lateinischen Liedern aus dem 12. und 13. Jahrhundert vertraut machen. Eine Einführung in den Codex, der um 1800 aus Kloster Benediktbeuern nach München gelangte – daher „Carmina Burana“, „Lieder aus Benediktbeuern“ –, gibt am Vorabend Prof. Dr. Christoph Fasbender, Inhaber der Professur für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit der Technischen Universität Chemnitz. Die öffentliche Veranstaltung am 12. August 2014 beginnt um 17 Uhr im Vortragssaal der Kunstsammlungen Chemnitz. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

„Hand auf`s Herz: Wenn die Lieder in Carl Orffs wuchtiger Vertonung an uns vorbeirauschen, verstehen wir vom lateinischen Text so gut wie gar nichts. Zurück bleibt kaum mehr als der Eindruck der monumentalen Klänge des ersten Liedes von der Göttin Fortuna, die sich launenhaft dreht. Und was das bedeutet, versteht man ja heute kaum noch auf Deutsch“, sagt Prof. Fasbender, der in seinem Vortrag in die geistige Welt der Lieder einführt: ihre Herkunft, ihre Aufzeichnung, ihre Themen, ihre literarische Raffinesse. „Die Carmina Burana waren schon im frühen 13. Jahrhundert, als man sie das erste Mal in einer repräsentativen Handschrift aufzeichnete, ganz große Kunst. Orff hat neue, wiederum große Kunst draus gemacht. Ich würde die alten Texte und neuen Töne aber gerne ein wenig trennen, um sie dann besser zusammensetzen zu können“, erklärt Fasbender. Dabei wird sich eines allen erschließen, hofft der Referent: „Bauern-Lieder, wie manche `Burana´ falsch verstehen, sind die Lieder definitiv nicht. Es sind höchst sinnliche, dabei aber höchst gewitzte Texte über die Lebensfreuden: Tanz, Spiel, Glaube, Liebe, Studium und Schlemmerei – manchmal auch über alles zusammen.“

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Christoph Fasbender, Telefon 0371 531-37866, E-Mail christoph.fasbender@phil.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
07.08.2014

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