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Arbeitsunfälle dank virtueller Realität vermeiden

Gefährliche Situationen folgenlos erleben: Forscher aus Chemnitz und Bamberg präsentieren auf der INTEC in Leipzig eine Lösung, die Entwicklungskosten spart - Zudem werden Probanden für Tests gesucht

Jeder Maschinenhersteller ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Risikobeurteilung für seine Maschinen durchzuführen. Darin werden Gefährdungen, die von der Maschine ausgehen können, benannt und bewertet. Wissenschaftler der Professur für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik der Technischen Universität Chemnitz haben gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie, psychologische Diagnostik und Personalpsychologie der Universität Bamberg eine virtuelle Risikobeurteilung von Maschinen entwickelt. Damit sollen bereits während der Produktentwicklung frühzeitig Risiken bezüglich des zukünftigen Betriebes einer Maschine erkannt werden. Falls nötig kann die Konstruktion noch geändert werden, bevor der erste Prototyp der Maschine gebaut wird. Firmen können so viel Geld sparen. Erstmals wird die virtuelle Risikobewertung vom 24. bis 27. Februar 2015 auf der Fachmesse INTEC in Leipzig (Halle 5, Stand B13) vorgestellt.

Anhand des dreidimensionalen Modells einer Ständerbohrmaschine, das auf der mobilen Virtual-Reality-Anlage in Originalgröße auf dem Messestand gezeigt wird, können die Besucher nicht nur in die 3D-Welt eintauchen. Sie haben die Chance, selbst auszuprobieren, welche Risiken sie beim Betrieb dieser Maschine abschätzen können. Fachleute, die bereits Erfahrungen bei der Risikobeurteilung von Maschinen haben, sind besonders willkommen. Sie sind eingeladen an späteren Nutzertests an der TU Chemnitz teilzunehmen.

Diese Tests sollen zeigen, wie gut man welche Risiken virtuell darstellen und erkennen kann und welche Eigenschaften der Darstellung die Risikobeurteilung erleichtern. Durch ihre Mitwirkung haben die Probanden die Möglichkeit, die Untersuchungsergebnisse später für ihre eigene Arbeit zu nutzen. Die zweistündigen Tests finden im Juni 2015 in einem VR-Labor der TU Chemnitz statt. Dort werden verschiedene Versionen der virtuellen Maschine dargestellt. An ihnen wird untersucht, welche Art der VR-Visualisierung sich für die Risikobeurteilung am besten eignet. Außerdem wollen die Wissenschaftler herausfinden, welche Persönlichkeitsmerkmale und Fähigkeiten des Beurteilenden die am virtuellen Modell erstellte Gefährdungsanalyse beeinflussen.

Interessenten an diesem Test können sich an Tina Horlitz, Telefon 0371 531-35925, E-Mail tina.horlitz@mb.tu-chemnitz.de, wenden. Sie erhalten die Ergebnisse der Studie nach Abschluss der Arbeiten, so dass sie und ihr Unternehmen von der Expertise der Wissenschaftler aus Chemnitz und Bamberg profitieren können.

Mario Steinebach
27.01.2015

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