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Orient und Okzident vereint in der Wissenschaft

Ausgewählte Studierende der Embedded Systems sowie Micro and Nano Systems reisten im Dezember 2014 für einen Bildungsaufenthalt ins tunesische Sfax

  • Von links: Ninad Mehta, Shaik Jany Basha, Murali Padmanabha, Anand Narayanappa, Pratik Prajapati, Imran Mohammed, Ganesh Ramesh und Niveditha Bhat gehörten zu den ausgewählten Studierenden, die an der Exkursion nach Tunesien teilnehmen durften. Foto: privat
  • Die Teilnehmer des 2nd Tunisian-German Scientists Meeting stehen für die Verständigung zwischen den Kulturen, die neben wissenschaftlichen Fortschritt auch interkulturelles Verständnis fördert. Foto: privat

Eine neue Perspektive gewinnen war das erklärte Ziel einer Studierenden­reise im Zuge der seit 2011 bestehenden Deutsch-Arabischen Trans­formations­partnerschaft des Deutschen Akade­mischen Austausch­dienstes. Seit 2012 verbindet diese auch die Universität École Nationale d’Ingénieurs de Sfax (ENIS) mit der Technischen Universität Chemnitz, die zum Jahres­abschluss 2014 ausgewählte Chemnitzer Studierende aufgrund ihrer guten Leistungen in die tunesische Industrie­stadt auf Bildungs­reise entsendete. Im Rahmen der „Sfax-Chemnitz Cooperation for Higher Education“ wurde so zum Beispiel der weiterführende Studien­gang Embedded Systems an beiden Universitäten simultan eingerichtet und erlaubt einen regelmäßigen Wissens- und Studenten­austausch.

Die Reise begann für die allesamt in den Master­studiengängen Embedded Systems sowie Micro and Nano Systems immatrikulierten Studierenden am 23. Dezember 2014, als sie mit dem Flugzeug Richtung Nordafrika aufbrachen. Dort konnte die Chemnitzer Studentengruppe eine hervor­ragende Verbindung zu den Studenten der Partner­hochschule aufbauen. Am 26. Dezember wurde dann ein gemeinsamer Workshop an der Ingenieur­hochschule Sfax veranstaltet, in dem studentische Projekte aus beiden Universitäten vorgestellt und diskutiert wurden. Betreut wurden die TU-Studenten von den Studierenden der ENIS, die die Chemnitzer zuvor durch die Labor­räume und Fakultäten führten. Dabei besuchten sie auch den Inkubator, der neue Start-Ups aus dem universitären Umfeld betreut. Am Nachmittag fand dann der Höhepunkt, das 2nd Tunisian-German Scientists Meeting statt – eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaftlern beider Hochschulen. Direktor F. Rekhis begrüßte die deutschen Gäste und gab einen Überblick über die Programme der ENIS. Auch Prof. Dr. Olfa Kanoun, Inhaberin der Chemnitzer Professur für Mess- und Sensortechnik, die ihre Studierenden begleitete, richtete dankende Worte an die Gastgeber und hob ihrerseits gemeinsam mit Prof. Nabil Derbel, der die Kooperation vonseiten der ENIS betreut, die Bedeutung des Workshops sowie die Geschichte der Partner­schaft beider Hochschulen hervor.

Im Anschluss hatten die Studierenden beider Universitäten Zeit, ihre wissen­schaftlichen Projekte vorzustellen. Unter ihnen auch Shaik Jany Basha, der seit 2012 Micro and Nano Systems an der TU Chemnitz studiert und seine Arbeit „Electronic Paper Display (E-Paper)“ den anwesenden Teilnehmern präsentierte. Das Projekt untersucht korrespon­dierende Partikel, die sich in einem elektrischen Feld an die Oberfläche einer Mikrokapsel bewegen, um dort für den Betrachter entweder als weiße oder schwarze Punkte sichtbar zu werden. Er und seine Studien­kollegen schätzten den gegenseitigen Diskurs, der sich in der anschließenden Besprechung der studentischen Projekte ergab: „Die tunesischen Studenten haben einen anderen Blick auf unsere Forschungs­projekte und konnten uns so Feedback geben, mit dem wir unsere Arbeiten verbessern können“, ist sich die Gruppe einig. „Besonders interessant war es zu sehen, über welche Technologien die ENIS verfügt“, ergänzt Imran Mohammed, der sich 2013 für den Studiengang Embedded Systems an der TU einschrieb. Dabei trafen sie auch auf Sfax‘ Studierende, die im Zuge der universitären Zusammenarbeit planen, für einen Aufenthalt an die Chemnitzer Universität zu kommen. „Da konnten wir natürlich unsere Eindrücke teilen und wertvolle Tipps geben“, so Imran Mohammed. Die mit­gereisten Doktoranden markierten am 29. Dezember schließlich den Abschluss des wissenschaftlichen Teils der Reise, indem sie sich für ein Forschungsseminar zusammenfanden.

Für die Master­studenten war der Aufenthalt in Tunesien damit aber noch nicht beendet. Sie sammelten bis zu ihrer Abreise fleißig Eindrücke der arabischen Kultur und gestalteten eigene Exkursionen. Sie hat die zweitgrößte Stadt Tunesiens mit ihren kulturellen Angeboten, Märkten und Sehenswürdigkeiten hoch beeindruckt. Für die Zukunft wünschen sie sich alle ein erfolgreich abgeschlossenes Studium und ein glückliches Berufsleben. Shaik Jany Basha wird dabei ganz konkret: „Ich würde später gern mein eigenes Unternehmen gründen“, erzählt der Student selbstbewusst.

(Autor: Andy Schäfer)

Katharina Thehos
04.02.2015

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