Chemnitzer Delegation erneut mehrfach in New York ausgezeichnet
Bei der weltweit größten UN-Simulation erhielt das Team der TU Chemnitz wieder zwei Auszeichnungen, für ihre gute Vorbereitung und ihren realitätsgetreuen Auftritt während der Konferenz
Die Studentendelegation der Technischen Universität Chemnitz hat sehr erfolgreich an der National Model United Nations (NMUN)-Konferenz vom 29. März bis 2. April 2015 teilgenommen. Zu dieser weltweit größten UN-Simulation kamen in diesem Jahr etwa 5.500 Studierende von mehr als 300 Hochschulen nach New York. Die 16 Chemnitzer Studierenden erhielten in diesem Jahr zwei der begehrten Preise: Für ihre hervorragende Vorbereitung auf die UN-Simulation wurden sie im Komitee Economic Council for Africa (Wirtschaftsrat für Afrika) mit dem "Outstanding Position Paper Award" ausgezeichnet. In den vor der Simulation einzureichenden Position Papers müssen die jeweiligen Positionen und Ziele des zu vertretenden Landes hinsichtlich der drei möglichen Simulationsthemen dargestellt werden.
Neben Preisen für die Vorbereitung werden die Delegationen insgesamt hinsichtlich engagierter und regelkonformer Mitarbeit sowie einer authentischen Repräsentation ihres Landes bewertet. Dabei wurde die Chemnitzer Delegation für hervorragende Mitarbeit und Repräsentation Malis während der Konferenz mit der Auszeichnung „Honorable Mention Delegation“ geehrt. Damit reiht sich die TU Chemnitz auch in diesem Jahr ein in die Liste großer, namenhafter Universitäten weltweit, die für ihre Teilnahme an der NMUN Konferenz 2015 ausgezeichnet wurden. Die TU Chemnitz ist die einzige sächsische Universität die an der NMUN-Konferenz in New York teilnimmt - und das bereits zum zwölften Mal. Dieses Jahr vertraten die Chemnitzer Studierenden in ihrer Rolle als Diplomaten die Interessen des westafrikanischen Landes Mali.
Während ihres Aufenthaltes in den USA nahmen die Studierenden aus Chemnitz nicht nur an der Simulation in New York teil, bei der sie Reden hielten, politische Interessen vertraten und Kompromisse aushandelten sowie schließlich Resolutionen verfassten und verabschiedeten - genau wie echte UN-Delegierte. Um für ihre Aufgabe gewappnet zu sein, bereiteten sich die Studierenden seit Oktober bei wöchentlichen Treffen und Blocksitzungen intensiv vor. Neben der Einarbeitung in die Positionen Malis mussten die "Rules of Procedure", der Ablauf und die speziellen Verfahrensregeln von UN-Sitzungen, eingeübt werden. Nach Probesimulationen in Hamburg und Erfurt bildete die Reise in die USA den Höhepunkt des NMUN-Projekts. In Washington D.C. und New York erhielten sie vor Beginn der Simulation zahlreiche Einblicke in die Weltpolitik und die Positionen Malis - unter anderem von der Deutschen Botschaft und der Deutschen Repräsentanz bei der UN, dem U.S. Institute for Peace, the Brookings Institution sowie als besonderes Highlight bei der Mali Mission to the UN vom Minister Counselor Dianguina dit Yaya Doucouré, der als ihr „echtes“ Pendant Mali in UN-Komitees vertritt.
Team-Leiterin Dr. Antje Nötzold freut sich sehr über das ausgezeichnete Abschneiden der Chemnitzer Studierenden. "Die Preise würdigen die intensive Vorbereitung der Delegation und die schwierige Aufgabe der Einarbeitung in die Positionen Malis sowie die Vertretung eines relativ gering international vernetzten und wenig bekannten afrikanischen Landes. Mit ihren Kenntnissen der UN-Arbeitsweise und der realitätsgetreuen Repräsentation der Interessen Malis konnten die Studierenden als Diplomaten auf Zeit bei der UN-Simulation dennoch überzeugen. Ich bin sehr stolz auf meine Delegates!", sagt die Mitarbeiterin der Professur Internationale Politik der TU, an der das Projekt betreut wird. Auch Prof. Dr. Beate Neuss, Inhaberin dieser Professur, ist beeindruckt von dem hohen Niveau, das das "Uni goes UNO"-Projekt erreicht hat, sowie von der wiederholten Auszeichnung eines Chemnitzer NMUN-Teams: "Die Studierenden der TU Chemnitz waren 2015, wie auch in den Jahren zuvor, auf dem gleichen hohen Niveau wie die Delegationen von vielen namhaften Hochschulen rund um den Globus. Dafür gilt ihnen meine Hochachtung."
Am Projekt "Uni Goes UNO", das auch für die nächste NMUN Konferenz 2016 fortgeführt wird, können Studierende aller Studiengänge der TU Chemnitz teilnehmen. "Wir freuen uns schon darauf, dass sich auch für 2016 wieder ein motiviertes Team findet. Die Teilnehmer werden bereits in der intensiven Vorbereitung viel über die Abläufe in der Weltpolitik, das Debattieren in der Konferenzsprache Englisch, den Austausch mit anderen internationalen Simulationsteilnehmer sowie über das Arbeiten im Team lernen und sicherlich ebenfalls auf dem diplomatischen Parkett in New York glänzen“, ergänzt Prof. Neuss.
Stichwort: UN-Simulation (National Model United Nations)
In mehr als 35 Ländern weltweit simulieren jährlich tausende Studierende Sitzungen und Verhandlungen der Vereinten Nationen bei den sogenannten "Model United Nations (MUN)". Die NMUN - die größte und bekannteste dieser Simulationen - findet jedes Jahr in New York, dem Hauptsitz der Vereinten Nationen, statt. 2015 haben rund 5.500 Studenten über mehrere Tage als Diplomaten Verhandlungsstrategien entworfen, die Positionen ihrer Länder vertreten sowie über Resolutionen beraten und abgestimmt. Hauptziele der NMUN sind neben dem interkulturellen Austausch, das Verständnis für die Arbeit der Vereinten Nationen, für internationale Verhandlungen zu komplexen Sachverhalte sowie für die Chancen der Jugend zur Gestaltung der Zukunft zu wecken.
Seit 2004 nehmen auch studentische Delegationen der TU Chemnitz an der NMUN-Konferenz teil. Sie vertraten bisher die Interessen von Mazedonien, Georgien, Estland, Vietnam, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel, Namibia, Ukraine, Türkei, Kasachstan, Libyen und in diesem Jahr von Mali.
Informationen zum Projekt und der Chemnitzer NMUN-Delegation: http://www.tu-chemnitz.de/nmun
Einblicke in das Reisetagebuch der Chemnitzer NMUN-Delegation 2015: https://www.tu-chemnitz.de/uk/pressestelle/aktuell/2/6505
Weitere Informationen erteilt Dr. Antje Nötzold, Professur Internationale Politik, Telefon 0371 531-35570, E-Mail antje.noetzold@phil.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Dr. Antje Nötzold)
Mario Steinebach
03.04.2015