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Treffpunkt Brühlaffe – „jung, hip und cool“

TU-Absolvent Nino Micklich und Studentin Laura Tzschätzsch eröffneten ein veganes Café auf dem Brühl und möchten auch das Umfeld weiter gestalten

Lange Zeit schlief der Chemnitzer Brühl einen Dornröschenschlaf. Doch mittlerweile gibt es immer mehr Akteure, die dem einstigen Vorzeige-Fußgänger-Boulevard wieder Leben einhauchen. So auch Laura Tzschätzsch und Nino Micklich. Tzschätzsch, die an der TU Chemnitz Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz im Master studiert, und Micklich, Absolvent der Europa-Studien, wagten den Sprung in die gastronomische Selbstständigkeit. In ihrem Café „Brühlaffe“ bieten sie seit Juni 2014 unter anderem vegane Kost an. Die treibende Kraft dieser Ausgründung aus der TU Chemnitz war Nino Micklich. Der 29-Jährige hatte bereits eine Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie in der Tasche. Bei der Suche nach einer Studentenwohnung am Chemnitzer Brühl verliebte er sich in diese Gegend und wagte hier diesen Schritt. Und er ging ihn nicht allein. Laura Tzschätzsch, eine gute Freundin, konnte er dafür begeistern.

„Täglich – außer am Montag - bieten wir heute unseren Gästen ein frisches veganes Gericht an sowie zahlreiche Kaffeespezialitäten, Snacks und Getränke. Dabei ist alles 100 Prozent Bio. Unsere Rezeptauswahl ist groß und reicht von allseits bekannten Gerichten wie gefüllten Paprika, Pizza und Tofu bis hin zu Quiche und Kokos Curry“, berichtet die 28-jährige Geschäftspartnerin. Am Anfang mussten beide auch an viele andere Dinge denken – zum Beispiel an baulichen Bestimmungen sowie an den Brand- und Schallschutz. „Beim Erstellen des Businessplans wurden wir an der Uni tatkräftig vom SAXEED-Gründernetzwerk unterstützt und erhielten eine tolle Beratung“, erklärt Micklich.

Den beiden überzeugten Vegetariern geht es von Anfang an nicht nur um die Führung des Cafés. Sie möchten etwas bewegen in den Köpfen der Menschen. „Wir halten nicht viel von industrieller Massentierhaltung oder einer verschwenderischen Gesellschaft“, sagt Micklich. Fast alle Einrichtungsgegenstände des Cafés stammen deshalb auch aus Second-Hand-Shops oder sogar vom Sperrmüll. „Warum sollte man etwas wegschmeißen, wenn es noch zu verwenden ist?“, fragt sich der Cafébesitzer. „Das ist auch eine Sache, die ich in der Uni gelernt habe: Dinge kritisch zu hinterfragen.“ Auch Tzschätzsch möchte nicht nur Dinge machen, die im Sand verlaufen: „Ich will selbst etwas auf die Beine stellen!“

Den Spaß, den die beiden jungen Inhaber versprühen, bemerkt auch ihre Kundschaft. „Zu uns kommen insbesondere junggebliebene Leute, die mal eben ihre Freunde mitbringen und dieses besondere Feeling des Cafés genießen wollen“, berichtet Tzschätzsch. Gemeinsam mit Micklich möchte sie auch den Brühl in eine besondere Richtung bringen, „die jung, hip und cool ist“. Der Brühl soll ein besonderer Treffpunkt sein, etwa beim Projekt „Ferien auf dem Brühl“ oder bei Studenten-Flohmärkten, Kinder-und Familienfesten, Speed-Dating-Veranstaltungen und Konzerten. Beide Café-Gründer leben heute nach der Maxime: „Wenn man möchte, dass sich etwas verändert, dann muss man auch selbst etwas dafür tun!“

(Autorin: Karina Geipel)

Mario Steinebach
17.11.2015

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