Europastudien zwischen Ost und West
Doktoranden aus Deutschland und Polen diskutierten gemeinsam ihre Promotionsvorhaben
Im Rahmen der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) eingerichteten Gastdozentur für EU Governance Studien organisierten die Institute für Europäische Studien der TU Chemnitz sowie für Politikwissenschaften der Universität Oppeln (Polen) einen gemeinsamen Workshop für Promovierende. Vornehmliches Ziel der dreitägigen Veranstaltung war die Internationalisierung der Lehre, hier im speziellen des dritten Zyklus der universitären Ausbildung. Dabei wurde dieses Vorhaben in mehrfacher Sicht erfolgreich realisiert: Zunächst wurde durch das Doktorandenkolloquium den Promotionsstudenten die Möglichkeit eröffnet, ihre Projekte vor einem deutsch-polnischen Fachpublikum zu präsentieren. Dabei waren nicht nur die einzelnen Vorträge von zentraler Bedeutung – insbesondere die sich hieran anschließenden Diskussionen brachten durch die sehr verschiedenen Perspektiven einen immensen Mehrwert für die weitere Entwicklung der Promotionsvorhaben. Gleichzeitig eröffnete sich ein spannender Einblick in die teilweise noch immer divergierenden thematischen Schwerpunktsetzungen und methodischen Herangehensweisen zwischen den Europastudien in Ost- und Westeuropa. Trotz des hier wie dort hohen methodischen wie theoretischen Reflexionsniveaus sind die Fragestellungen noch unterschiedlich. Während die Europastudien etwa an der TU Chemnitz nicht nur die europäische Integration in ihren Blick nehmen, fokussieren die europawissenschaftlichen Promotionsvorhaben an der Universität Oppeln vor allem auf die EU und ihren Einfluss auf die einzelnen Mitgliedsstaaten.
Der Workshop hatte aber nicht nur weitreichende Implikationen für die einzelnen Doktorarbeiten und die Schärfung des Fachverständnisses, sondern auch für die Integration der beiden universitären Milieus. Das Doktorandenkolloquium eröffnete dank der großzügigen Förderung durch den DAAD die Möglichkeit des Austausches zwischen Promotionsstudenten und vor allem auch zwischen dem wissenschaftlichen Personal. Bei geeigneter Finanzierung wird deshalb an einer Institutionalisierung des internationalen Doktorandenkolloquiums gearbeitet.
(Autor: Dr. Piotr Kocyba)
Katharina Thehos
14.12.2015