Fachkräfteallianz gegründet
TU Chemnitz ist Partner eines neuen Zusammenschlusses zur Sicherung des Fachkräftebedarfs der hiesigen Wirtschaft
Zur Fachkräftesicherung in der Chemnitzer Region wurde kürzlich in einer von der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Ludwig initiierten Sitzung die Fachkräfteallianz ins Leben gerufen. Mitglieder sind u.a. Vertreter der Stadt, der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH CWE, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, der TU Chemnitz, der Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer, der Sächsischen Bildungsagentur und von Gewerkschaften. „Mit der Gründung der Fachkräfteallianz werden wir auf die bereits vorhandenen ausgezeichneten Netzwerke und Arbeitsstrukturen aufbauen, diese nutzen, um uns hier für eine Fachkräfteförderung des Freistaates gut aufzustellen und konkrete Maßnahmen fortzuentwickeln“, so Ludwig. Hier verfügt beispielsweise der bisher existierende Arbeitskreis „Fachkräftesicherung in Chemnitz“ über langjährige Erfahrungen.
Hintergrund hierfür ist die Kluft zwischen hohem Bedarf an Auszubildenden und Hochschulabsolventen und geringerer Schulabgängerzahl. Diese wird sich weiter vergrößern, der Bedarf der Wirtschaft nach Fachkräften ist bereits jetzt akut. Im Rahmen der Fachkräfteallianz werden ein Handlungskonzept sowie Ansätze und gemeinsame Projekte entwickelt und umgesetzt. Es bildet die Grundlage für die Anfang des Jahres anlaufende regionale Förderung des Freistaates Sachsen. Die Fachkräfteallianz wird durch die Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft CWE geschäftsführend organisiert.
Die Allianz versteht sich als Bündnis, um einzelne Konzepte und Maßnahmen abzustimmen und zu begleiten.
Dies können Fachkräftekampagnen und -veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, die Entwicklung von Unternehmens- und Branchenverbünden, von Fachkräftepools, die Kooperation von Hochschule und Wirtschaft oder die Integration von Migranten in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt sein. Bis 2020 sollen sachsenweit für Landkreise und Städte 22 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung stehen sowie 18,5 Mio. Euro für regionsübergreifende Maßnahmen. Allein in Chemnitz werden gut 300.000 Euro für 2016 zur Verfügung stehen. Das Förderprogramm soll im März 2016, nach Erlass der Förderrichtlinie durch das Land, starten.
In dem bisherigen Arbeitskreis „Fachkräftesicherung in Chemnitz“, aus dem die neue Fachkräfteallianz“ hervorgehen soll, war die TU Chemnitz durch den Career Service am Zentrum für Wissens- und Technologietransfer (ZWT) und das Internationale Universitätszentrum (IUZ) vertreten. Dr. Christian Genz, kommissarischer Geschäftsführer des ZWT und Projektgeschäftsführer des Career Service, versichert, dass insbesondere durch studienbegleitende Praktika in Unternehmen der Region viele Studierende auch nach dem Studium in Chemnitz gehalten werden können. „Bei vielen reift so die Erkenntnis, dass neben dem Gehalt auch spannende Arbeitsaufgaben, ein gutes Unternehmensklima oder ein Betriebskindergarten die Attraktivität von Arbeitgebern ausmachen“, sagt Genz. Er weiß aus dem Netzwerk des Career Service, dass derzeit viele Firmen – insbesondere kleinere – im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik nach gut ausgebildeten Mitarbeitern suchen. „Das Internationale Universitätszentrum der TU Chemnitz ist immer dann ein wichtiger Inputgeber im Hinblick auf die Sicherung von Fachkräften, wenn es um internationale Studierende und Absolventen geht“, sagt der Geschäftsführer des IUZ, Dr. Wolfgang Lambrecht. Diese Zielgruppe stelle aus Sicht des IUZ für die regionale Wirtschaft eine wichtige zusätzliche Ressource zur Rekrutierung von hochqualifizierten Fachkräften dar, da sie neben einem deutschen Hochschulabschluss auch ihre während ihrer akademischen Ausbildung gewonnenen interkulturellen Erfahrungen und Kompetenzen in die Unternehmen mit einbringen könne.
Zentraler Ansprechpartner: Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH CWE, Telefon 0371 3660-200, E-Mail info@cwe-chemnitz.de
Ansprechpartner an der TU Chemnitz: Career Service am Zentrum für Wissens- und Technologietransfer, Telefon 0371 531-19930, E-Mail career-service@tu-chemnitz.de, sowie Internationales Universitätszentrum, Telefon 0371 531-35679, E-Mail wolfgang.lambrecht@iuz.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
07.01.2016