Studium mit großen und kleinen Herausforderungen meistern
Das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau bietet Studierenden kostenlos Rat und Unterstützung - Sozialberaterin Lisa Timmermann ist die erste Anlaufstelle
Das Studium ist nicht immer leicht. Hin und wieder geraten Steine in den Weg - die Prüfungen werden schwerer als gedacht, das Studium zieht sich, das Geld wird knapp. Oft kommen aber noch ganz andere Probleme hinzu, die es zu bewältigen gilt. Die Sozialarbeiterin Lisa Timmermann, die seit April im Studentenwerk Chemnitz-Zwickau im Thüringer Weg Studierende der Technischen Universität Chemnitz berät, kennt die Bandbreite der Themen, die Sorgen bereiten können. Die Diplom-Pädagogin hat bis vor zwei Jahren selbst studiert, sie kennt somit die Schwierigkeiten des Studienalltags. Nach ihrem Studium hat sie als Sozialpädagogin in einer Werkstatt für behinderte Menschen, bei einer Maßnahme zur beruflichen Wiedereingliederung und bei der Arbeit mit drogenabhängigen Jugendlichen vielfältige Erfahrungen gesammelt. Auch in ihrer neuen Tätigkeit als Sozialberaterin im Studentenwerk bietet sie Orientierung und direkte Hilfe. „Auch wenn die Beratungsanliegen mitunter klein scheinen, können wir immer Hilfe zur Selbsthilfe anbieten“, sagt Timmermann. „Schaffe ich es nicht inhaltlich weiterzuhelfen, kann ich zumindest die nächsten Ansprechpartner vermitteln“, fügt sie hinzu.
Timmermann weiß, dass beispielsweise chronische Krankheiten oder Behinderungen das Studium dauerhaft erschweren können. Gemeinsam mit betroffenen Studierenden lotet Timmermann deshalb die Möglichkeiten aus, das Studium zu erleichtern. „Wichtig ist es, das wir gemeinsam einen Nachteilsausgleich beantragen“, so die Sozialberaterin. Nachteilsausgleiche seien zum Beispiel verlängerte Schreibzeiten bei Prüfungen.
Ein immer häufigeres Thema in den Sprechstunden ist das Studieren während der Schwangerschaft und mit Kind. Timmermann berichtet: „Das Studentenwerk bietet auf dem Chemnitzer Uni-Campus mit dem Zwergencampus im Thüringer Weg 3 bereits eine flexible Kinderbetreuung während der Vorlesungszeiten. Der Bedarf wächst.“ Doch die Hilfe setze schon während der Schwangerschaft ein. Die Bundesstiftung Mutter und Kind, Jobcenter, Wohngeld, Elterngeld, Kinderzuschlag – das sind viele Schlagwörter, mit denen Studierende bis dahin nicht viel anfangen können. „Das größte Problem ist oft die Finanzierung des Studiums. Dabei gibt es viele Geldtöpfe zum Anzapfen“, motiviert die Pädagogin zum Beratungsgespräch.
Auch wenn die BAföG-Förderung ausläuft, kann Timmermann andere Finanzhilfen ausfindig machen: zum Beispiel Sozialleistungen, Studien- und Bildungskredite, in Härtefällen auch ein Studentenwerksdarlehen. Timmermann weiß, dass es viel mehr Stipendienförderungen gibt, als viele annehmen. „Das ist teilweise ein ziemlicher Wirrwarr. Allein im Internet gibt es eine ganze Hand voll Stipendien-Portale.“
Lisa Timmermann berät immer dienstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 17 Uhr. Die kostenlosen, offenen Sprechstunden finden im Zimmer 25 des Thüringer Wegs 3 statt. Telefonisch erreichbar ist die Sozialberaterin unter 0371 5628-620 und per Mail über sob-chemnitz@swcz.de.
Neben der Allgemeinen Sozialberatung bietet das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau auch spezialisierte Studienfinanzierungs- und Rechtsberatung, Sozialberatung für internationale Studierende und psychologische Beratung. Nähere Informationen auf http://www.swcz.de.
(Autor: Timon Ostermeier)
Mario Steinebach
09.06.2016