Modernisierung: Neue Umbaupläne für die Mensa
Die Raumerweiterung der Cafeteria ist frisch, bambusgrün und bietet viel Platz zum Arbeiten - Bis 2018 soll das Mensagebäude an der Reichenhainer Straße mit einem zeitgemäßeren Konzept umgebaut werden
Zum ruhigen Arbeiten war in der Cafeteria bisher zu wenig Platz. Dagegen stand das Foyer der Mensa - bis auf einen Geldautomaten - leer. „Wir haben den ungenutzten Raum nun nutzbar gemacht und als eigenen Bereich an die Cafeteria angeschlossen“, so Pierre Pätzold, Leiter der Hochschulgastronomie im Studentenwerk Chemnitz-Zwickau. Jetzt erwartet die Studenten und Mitarbeiter der TU Chemnitz statt des kargen Flures ein hellgrüner Arbeits- und Speiseraum in gemütlicher Bambuswaldatmosphäre. Besonders auf eine Vielzahl von Steckdosen für Ladegeräte wurde beim Bau geachtet. Eine neue Belüftungszufuhr sorgt jetzt für eine bessere Klimatisierung der Räumlichkeiten.
„Die neue Gestaltung ist schön. Das Grün ist deutlich frischer als die Einrichtung in den anderen Räumen. Hier kann man außerdem dank der Steckdosen viel länger mit dem Laptop oder Handy arbeiten“, so Europastudentin Esther Hackenberg. Einen kleines Manko hat das neue Cafeteria-Abteil allerdings: einigen Besuchern fällt bei größerer Menschenansammlung ein störender Hall auf. „Für uns ist der Hall aber nicht so schlimm. Wir können hier trotzdem gut in der Gruppe arbeiten. Die Atmosphäre ist modern und auch an warmen Tagen kann man sich hier gut zurückziehen“, finden die Germanistikstudenten Yoangguang Choi und Jaeyeon Namkoong. „Das Problem mit dem Hall ist uns bekannt. Wir reden in der Nachbereitung auch mit dem Architekten darüber. Eventuell ziehen wir in einem Folgeprojekt auch einen Raumakustiker hinzu“, so Hochschulgastronomieleiter Pätzold.
Die Einrichtung ist aber noch nicht abgeschlossen. So nimmt das Studentenwerk über die Sommermonate einige letzte Arbeiten vor, um den Umbau perfekt zu machen: Etwa ein weiterer Tisch für die Sofaecke und eine Selbstbedienungsstation mit Kaffee-Automaten. Ebenfalls will das Studentenwerk ein Lichtband installieren, das mit verschiedenen Farbstimmungen den Raum themenbezogen in Szene setzen soll. Damit kann Hochschulangehörigen ein neuer attraktiver Veranstaltungsort angeboten werden.
Mensa mit Wohlfühlfaktor
In den letzten Jahren hat sich auch die Essgewohnheit der Studierenden und Mitarbeiter der Universität stark verändert. Die Standardgerichte werden immer weniger angenommen, stattdessen wächst die Nachfrage nach selbst zusammengestellten Speisen. Regional und fair gehandelte Gerichte rücken ebenfalls immer mehr in den Fokus. 2011 gab das Studentenwerk noch bis zu 4.000 Essen pro Tag aus, heute sind es etwa 600 weniger, was jedoch immer noch der Kapazitätsgrenze der Mensa entspricht. „Wir wollen uns nicht vom Trend überholen lassen. Deshalb werden wir eine Neustrukturierung vornehmen“, verkündet Pätzold. Dafür will das Studentenwerk in diesem Sommer einen externen Planer beauftragen. Dieser entwirft ein neues Konzept: bessere Wegeführung im Ausgabenbereich, ein angenehmeres Ambiente und ein moderneres, gesundes Speisenangebot. Erste mögliche Ideen sind schon vorhanden. Zum Beispiel eine abschließbare Ladestation, in welche Studierende ihre Notebooks einstöpseln können, während sie anderweitig unterwegs sind. „Die Mensa soll wieder als Treffpunkt in den Vordergrund treten - mit Hilfe neuer Angebote und eines stärkeren Wohlfühlfaktors“, sagt Pätzold.
Schockfroster erhalten Vitamine
Die Umrenovierung des Foyers zur Cafeteria-Erweiterung war nur ein erster Schritt. Unter dem Arbeitstitel „fresh cube“ plante das Projekt einige weitere Extras wie eine Frischtheke ein. „Leider konnten wir das bisher aus technischen Gründen nicht realisieren“, sagt Pätzold. Dafür konnten in der Vergangenheit einige technische Neuerungen in der Küche eingerichtet werden. Mit sogenannten Schnellkühlern bzw. Schockfrostern kühlen die Köche bereits fertige Gerichte so schnell nach einem ersten Garprozess wieder herunter, dass sie später praktisch in Minutenschnelle frisch fertig gegart werden können. Durch dieses „cook and chill“- bzw. "cook & freeze"-Verfahren bleiben die Zutaten länger frisch und gesünder, da weniger Vitamine verloren gehen – anders als beim stundenlangen Warmhalten der Gerichte. In näherer Zukunft kauft die Mensa deshalb weitere Schockfroster ein.
Der Umbau mit einem neuen Konzept ist für 2017/2018 angesetzt – je nachdem wie die Zuschüsse reichen. „Wir bauen innerhalb vorhandener Gebäudestrukturen, das ist kompliziert“, weiß Pätzold. „Es wird eine große Herausforderung.“
Homepage des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau: http://www.swcz.de.
(Autor: Timon Ostermeier)
Mario Steinebach
16.06.2016