Flexitarier trifft Fleisch-Freund
Aktuelle Studie des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau zeigt Wandel in den Mensen: Immer mehr Mensagäste bevorzugen vegetarische und vegane Speisen
Schnitzel mit Pommes oder doch lieber Soja-Gemüse-Bolognese mit Rösti? Eine aktuelle Studie zu den Essgewohnheiten der Studierenden in Chemnitz und Zwickau zeigt, dass immer mehr Mensagäste vegetarische und vegane Speisen bevorzugen, der Anteil an Fleischliebhabern aber nach wie vor hoch ist. Das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau reagiert auf die geänderten Bedürfnisse mit einem breiteren Angebot.
43 Prozent der befragten Studierenden und Mitarbeiter geben an, Fleischliebhaber zu sein. 47 Prozent bezeichnen sich als Flexitarier – also als Personen, die nur selten und ausgewähltes Fleisch möglichst guter Qualität essen. Sieben Prozent ernähren sich vegetarisch, ein Prozent rein vegan. Die Gruppe der Flexiganer – Personen, die sich vorwiegend vegan ernähren möchten, so es ein entsprechendes Angebot dazu gibt – macht drei Prozent aus. „Seit September 2013 bieten wir in unseren Chemnitzer Mensen nahezu täglich ein veganes und zusätzlich mindestens ein vegetarisches Gericht an“, betont Pierre Pätzold, Leiter der Abteilung Hochschulgastronomie des Studentenwerkes Chemnitz-Zwickau. „Schnitzel, Currywurst und Burger sind aber nach wie vor überwiegend in ihrer ursprünglichen Variante beliebt.“
Dieses Bild zeigt sich übrigens in ganz Deutschland: Auch wenn der Anteil vegetarischer und veganer Speisen am Mensaessen im Bundesdurchschnitt inzwischen mehr als 50 Prozent ausmacht, sind Schnitzel mit Pommes oder Currywurst mit Pommes nach wie vor die Renner, sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW). Laut einer bundesweiten Studie essen 82 Prozent der Studierenden in der Mensa, vor allem zu Mittag und im Durchschnitt dreimal in der Woche. 37 Prozent der studentischen Mensanutzer sind Stammgäste.
Chemnitzer Mensen mittags beliebt
In Chemnitz wird öfter in der Mensa gegessen: 94 Prozent der Chemnitzer Studierenden essen gelegentlich in der Mensa. Rund 60 Prozent der Mittagesser sind Stammgäste, das sind jedoch zehn Prozent weniger als noch bei der letzten Umfrage im Jahr 2012. Lediglich fünf Prozent der knapp 3.500 Befragten gaben an, zum Mittagessen nie in die Mensa zu gehen. Bei der Frühstücks-, Abend-, und Zwischenversorgung liegt der Anteil deutlich höher: über die Hälfte der Studienteilnehmer nutzt diese Angebote nicht. „Hier wollen wir mit zeitgemäßeren Angeboten versuchen, die Attraktivität zu steigern“, sagt Pätzold. „Künftig wollen wir mit eher themenbezogenen Abendangeboten wie dem bereits eingeführten Burger- oder Potato-Dinner näher auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten unserer Gäste eingehen.“
Zufriedenheit leicht gestiegen
Verglichen mit den Umfrageergebnissen 2012 schneiden die Mensen und Cafeterien in Chemnitz etwas besser ab. Vor allem die Noten für den Service und die Örtlichkeiten haben sich leicht verbessert: So vergaben die Befragten für Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter sowie Warte- und Öffnungszeiten insgesamt eine 2,2 (2,5 im Jahr 2012) und für die Örtlichkeiten insgesamt ebenfalls eine 2,2 (2,3 im Jahr 2012). Potential, die Zufriedenheit noch zu steigern, gibt es unter anderem bei den Öffnungszeiten. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Einrichtungen nutzen würden, wenn sie beispielsweise abends oder am Wochenende geöffnet wären. „Hier haben wir mit dem verlängerten Abendangebot am Standort Reichenhainer Straße in die Prüfungszeit hinein auch schon reagiert“, sagt Pätzold. „Darüber hinaus sind Testöffnungen an einzelnen Terminen, z. B. als Lernzentrum am Ende des Semesters oder in Verbindung mit einer Brunchaktion denkbar. Am Ende liegt es aber an unseren Gästen selbst, inwieweit eine Ausweitung der Öffnungszeiten dauerhaft eingerichtet werden kann.“
Das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau betreibt in Chemnitz jeweils eine Mensa und eine Cafeteria an der Reichenhainer Straße und der Straße der Nationen sowie eine Coffeebar im Zentralen Hörsaalgebäude auf dem Campus. In Zwickau gibt es ebenfalls jeweils zwei vom Studentenwerk betriebene Mensen und Cafeterien. Die Einrichtungen können auch von externen Gästen genutzt werden. Für das Mensagebäude an der Reichenhainer Straße strebt das Studentenwerk ein neues Konzept mit einem angenehmeren Ambiente sowie einem flexibleren und vielfältigeren Speisenangebot an.
Insgesamt betreiben die 58 im Deutschen Studentenwerk (DSW) zusammengeschlossenen, gemeinnützigen Studentenwerke 955 hochschulgastronomische Einrichtungen, darunter 400 Mensen. Im Jahr werden mehr als 90 Millionen Essen zubereitet, 200 Millionen Snacks in den Cafeterien kommen hinzu.
Weitere Informationen erteilt Sara Schmiedel, Sachbearbeiterin Kultur und Öffentlichkeitsarbeit im Studentenwerk Chemnitz-Zwickau, Telefon 0371 5628-120, E-Mail sara.schmiedel@swcz.de
(Autorin: Sara Schmiedel)
Mario Steinebach
18.08.2016