Mehr Rückenwind für die Wirtschaftsdidaktik
Prof. Dr. Volker Bank, Inhaber der Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, ist neuer Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung
Die Deutsche Gesellschaft für Ökonomische Bildung (DeGÖB), die wissenschaftliche Fachgesellschaft für Wirtschaft und ihre Fachdidaktik, hat im Rahmen ihrer Jahreskonferenz, die vom 1. bis 3. März 2017 in Flensburg stattfand, einen neuen Vorsitzenden gewählt: Prof. Dr. Volker Bank, Inhaber der Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik an der Technischen Universität Chemnitz, löst Prof. Dr. Holger Arndt von der Universität Erlangen-Nürnberg ab. Bank, ein gebürtiger Westfale aus Bielefeld, hat sich an der Universität Kiel seine ersten akademischen Sporen verdient. Er stand schon in den beiden vorhergehenden Wahlperioden als Zweiter Vorsitzender für eine akzentuiert internationale Ausrichtung der Arbeit der DeGÖB.
Als gelernter Handelslehrer ist ihm die Fachlichkeit wirtschaftlicher Inhalte nicht nur im berufsschulischen Unterricht, sondern auch an den allgemeinbildenden Schulen seit jeher ein besonderes Anliegen. "Guter Wirtschaftsunterricht bedarf gut ausgebildeter Lehrkräfte", meint Bank und ergänzt: „Alle Befunde, nicht nur in der bekannten Studie von Hattie, sondern auch ganz konkret in der wirtschaftsdidaktischen Forschung deuten darauf hin, dass für einen erfolgreichen Unterricht zunächst die Lehrerinnen und Lehrer eine ausgezeichnete Fachkenntnis besitzen müssen.“ Wesentlich hinzu komme die fachdidaktische Kompetenz: "Dafür benötigt man allerdings auch für die Lehrerausbildung entsprechende Professorinnen und Professoren. Wir haben in der Wirtschaftsdidaktik in den vergangenen Jahren die Nachwuchsarbeit deutlich verbessern und ausweiten können. Die früher mitunter auftretenden Probleme bei der Besetzung der entsprechenden Professuren wird es in absehbarer Zukunft nicht mehr geben", ist sich Bank sicher. Mithin, so der neue Vorsitzende, sei ein Ausbau eines eigenständigen Fachs Wirtschaft an den allgemeinbildenden Schulen zukünftig noch besser als bisher möglich. „Das hat“, so Bank, „nichts mit zusätzlichen zeitlichen Anforderung an die Lernenden zu tun, sondern mit einer klar strukturierten Auseinandersetzung mit der Materie unter der Anleitung von fachlich einschlägig und umfassend ausgebildeten Lehrpersonen."
Mit der Wahl Banks, so hofft man in der DeGÖB, wird auch in den östlichen Bundesländern den Fragen einer schulischen Vorbereitung auf das Gesamtthema „Wirtschaften" zusätzliche Aufmerksamkeit zukommen. In diesen Ländern gibt es nur in Magdeburg eine Professur, in der die Denomination sich ausschließlich auf „Wirtschaftsdidaktik" konzentriert und nicht als Teilgebiet der Wirtschaftspädagogik der Arbeitslehre gewissermaßen nebenbei bearbeitet wird." Jene Professur ist übrigens eine Stiftungsprofessur der dort tätigen Wirtschaftsverbände und Kammern", erwähnt Bank. Mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei er sich einig, dass man jetzt in Chemnitz dieses Thema stärker in den Fokus rücken werde.
Mario Steinebach
06.03.2017