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Automobilproduktion im Herzen von Dresden

Das Mentoring-Projekt „Girls´ Tandem“ bot MINT-interessierten Schülerinnen und MINT-Studentinnen der TU Chemnitz Einblicke in die Fertigung des neuen VW E-Golf in der Gläsernen Manufaktur Dresden

Mit Beginn des neuen Semesters geht auch das Mentoring-Projekt „Girls´ Tandem“ in die nächste Runde. Noch vor der Auftaktveranstaltung am 8. April 2017 kamen bereits die Mentoring-Paare zusammen, um gemeinsam als ersten Höhepunkt die Gläserne Manufaktur in Dresden zu besuchen. Exakt zwei Tage vor Wiederaufnahme der Produktion nach einjähriger Pause erhielten die Schülerinnen und Studentinnen in Form eines 90-minütigen Rundgangs interessante Einblicke in die Endmontage der Fahrzeuge.

Ein Mitarbeiter der Manufaktur erklärte den Nachwuchswissenschaftlerinnen aus Chemnitz die einzelnen Produktionsschritte des VW E-Golf, der seit 3. April vom Band rollt, angefangen bei der Lieferung einzelner Autoteile über die passgenaue Vereinigung von Fahrwerk und Karosserie (die „Hochzeit“), bis hin zur Endmontage. Ein weltweit fast einzigartiges Phänomen ist die durch Handarbeit geprägte Montage, welche nur durch wenige Roboter unterstützt wird. Auch erinnerten die Montagehallen weniger an eine typische Fertigungsanlage: der Parkettboden ist hell, die Monteure arbeiten in weißen Overalls, es wirkt insgesamt sehr sauber.

Auch zur Architektur und zur Standortbesonderheit erhielten die „Girls‘ Tandems“ interessante Informationen: die Gläserne Manufaktur befindet sich in Zentrumsnähe, direkt umgeben vom „Großen Garten“. Andere Automobilproduktionsstandorte sind typischerweise in Industriegebieten außerhalb der Stadt angesiedelt. Auch die Glasfassade bringt nicht nur Architekturliebhaber zum Staunen: bereits von außen erhalten die Besucher über die imposante Glasfassade (der „Orangerie“) erste Einblicke in die Produktionsanlage.

Bis März 2016 wurde in der Gläsernen Manufaktur die VW-Luxuskarosse Phaeton gefertigt. Nach dem Produktions-Aus baute Volkswagen in den zurückliegenden Monaten das Werk für die Fertigung des E-Golfs um und geht damit einen großen Schritt in Richtung Elektromobilität. Bis Anfang Mai 2017 sollen zunächst 35 E-Golfs pro Tag produziert werden. Sie sollen eine Reichweite von bis zu 300 km haben. Dresden wird damit neben Wolfsburg zum zweiten Produktionsstandort für das Elektroauto.

Neben dem Einblick in die Endmontage der Fahrzeuge zeigt die Ausstellung außerdem ca. 50 interaktive Exponate zu Themen wie Digitalisierung und Elektromobilität. Mit dem VW „BUDD-e“ wird zudem noch ein Blick in Richtung Mobilität der Zukunft gewagt: so soll es z. B. in ca. zehn bis 15 Jahren möglich sein, im Auto unterwegs zu kontrollieren, was sich noch im Kühlschrank befindet, die Heizung vorab einzustellen bzw. bei Verspätungen Freunde ins Haus zu lassen (das „smarte Zuhause“). Es kommt somit zu einem fließenden Übergang zwischen Auto und Zuhause.

Seinen Abschluss fand der Rundgang für die „Girls‘ Tandems“ in einer „Lounge“, wo der aktuelle VW-E-Golf ausgestellt ist. Die Schülerinnen und Studentinnen erhielten die Möglichkeit, „Probe zu sitzen“ und die einzelnen Funktionen des Elektroautos zu testen. Auch eine Probefahrt auf einer Teststrecke von ca. zehn Kilometern durch das Stadtzentrum von Dresden ist mit dem VW E-Golf möglich.

Die Exkursion nach Dresden bildete einen Teil des Rahmenprogramms des am Zentrum für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung ansässigen Mentoring-Projekts „Girls´ Tandem“, das sich an MINT- interessierte Schülerinnen richtet. In diesem Programm begleiten Studentinnen der TU Chemnitz, die ein MINT-Fach studieren, als Mentorin für ein Semester lang eine Schülerin (Mentee), um ihr erste Einblicke in ein MINT-Studium zu gewähren, ihr Interesse, ein MINT-Fach zu studieren, verstärken und ihnen mögliche Berufsperspektiven aufzeigen. Mit dem Rahmenprogramm erhalten die Mentorinnen und Mentees zudem die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen.

Die nächsten Rahmenveranstaltungen finden am 8. April (Auftaktveranstaltung) und am 13. Mai (Besuch des Schülerlabors „Wunderland Physik“) statt.

Weitere Informationen erteilt Nicole Dietrich, Telefon 531-36625, https://www.tu-chemnitz.de/gleichstellung/projekte/GiTa/index.php

(Autorin: Nicole Dietrich)

Mario Steinebach
05.04.2017

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