Mehr Karriere-Optionen dank TU-Studium
Florian Walter studierte berufsbegleitend "Production Management" an der TU Chemnitz
Das Unternehmen Brose mit Sitz in Coburg bietet Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit automobiler Leidenschaft Aufgaben in einem internationalen Umfeld. Außerdem gute Chancen, um Ideen zu verwirklichen. Einer der es wissen muss, ist Florian Walter. Bevor er zum Unternehmen kam, absolvierte er im Mai 2017 erfolgreich den berufsbegleitenden Studiengang „Production Management“ (MBA) an der Technischen Universität Chemnitz. Ein Spaziergang war es aber nicht: Mit viel Fleiß und Initiative meisterte er die einzelnen Studienmodule, die Projektarbeit sowie die Master-Thesis. Und hat es sich gelohnt? Die Traum-Abschlussnote von 1,2 spricht für sich.
Dabei ging diesem überzeugenden Studien-Ergebnis ein anspruchsvoller Weg voraus. Nach dem Abitur suchte Walter eine Hochschulausbildung mit vor allem auch praktischem Anteil. Deshalb kam für ihn nur ein duales Studium in Frage, das eine Hochschulausbildung mit regelmäßigen Praxis-Einsätzen in einem Unternehmen verbindet. Der Automobilzulieferer Brose bot ihm diese Ausbildung zum Wirtschaftsingenieur an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart an. Das Bachelor-Studium schloss er im Oktober 2013 erfolgreich ab. Von diesem Zeitpunkt an wurde er bei Brose als Fertigungsplaner für Sitzsysteme eingesetzt.
Aber Florian Walter hatte bereits ein weiteres Ziel vor Augen; denn er wollte noch einen Master-Studiengang an einer renommierten Universität absolvieren, um vertiefende theoretische Inhalte abzudecken – und dies möglichst nebenberuflich. „Hier erschien mir das Konzept der TUCed an der TU Chemnitz optimal und konkurrenzlos in der deutschen Hochschullandschaft“, ist Walter überzeugt.
So entschied er sich im Oktober 2014 zusammen mit über 20 weiteren Kommilitonen und Kommilitoninnen für den Studiengang „MBA Production Management“. Im Vier-Wochen-Takt kamen die Teilnehmenden aus dem gesamten Bundesgebiet nach Chemnitz, um theoretische Inhalte zu lernen und die zugehörigen Prüfungen zu absolvieren. Besonders die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis – durch die Vorlesungen von Dozenten aus der Industrie – seien sehr bereichernd gewesen. „Auch das Modul Kommunikation bot mir viel Wissenswertes, vor allem im interkulturellen Kontext bei der täglichen Zusammenarbeit in einem internationalen Unternehmen“, berichtet Walter.
Noch während des Studiums bot sich für ihn eine neue Herausforderung bei Brose; er übernahm die technische Assistenz beim Leiter der Europa-Produktion. Das war nicht zuletzt auch eine Folge seiner höheren Qualifizierung durch das Master-Studium an der TU Chemnitz. Sein Arbeitgeber wiederum unterstützte ihn durch Freistellungen während der Studienzeit.
Den Abschluss des Studiums bildete seine Master-Arbeit mit dem Titel „Entwicklung und Evaluierung eines modularen Beschaffungskonzeptes für Vormontage Baugruppen von Sitzsystemen im Automobilzuliefererbereich“. Walter untersuchte Baugruppen und analysierte, inwieweit Eigenfertigung oder Fremdbezug betriebswirtschaftlich sinnvoll sind. Dabei sollten die Kernkompetenzen des Familienunternehmens in der Produktion bewahrt beziehungsweise erweitert und zugleich festgelegt werden, welche Ressourcen und Technologien von Lieferanten zu beziehen sind.
Die Arbeit wurde im Rahmen des Brose-internen „Make or Buy-Prozesses“ erstellt. Dabei geht es um die Frage der Eigenfertigung oder des Fremdbezugs. Ziel ist, die Kernkompetenzen des Familienunternehmens in der Produktion zu sichern und zu erweitern sowie festzulegen, welche Ressourcen und Technologien von Lieferanten bezogen werden sollten. Zur Entscheidungsfindung arbeiten innerhalb der Brose Gruppe bereichsübergreifend Mitarbeiter aus Einkauf, Fertigungsplanung, Produktionstechnik, Entwicklung und Controlling weltweit zusammen. Der Prozess wurde in der Kategorie „Funktionsübergreifende Zusammenarbeit“ in diesem Jahr mit dem international angesehenen „World Procurement Award“ ausgezeichnet.
Für Florian Walter hat sich die Doppel-Belastung gelohnt, sein Studium schloss er mit dem Prädikat „sehr gut“ ab. Der berufsbegleitende Master-Studiengang „Production Management“ startet in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal. Bewerbungen sind bis zum Studienbeginn möglich. [Autoren: Elke Naumann (TUCed) und Florian Walter (Brose)]
Weitere Informationen zum Studium neben dem Beruf über die TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH an der TU Chemnitz: www.tuced.de
Matthias Fejes
15.08.2017