Meilenstein für mehr Studienerfolg im Maschinenbau-Studium
Die Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz schließt Maschinenhaus Transfer-Projekt mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau erfolgreich ab und wird mit Zertifikat ausgezeichnet
Einführung einer Schüler- und Studierendenwerkstatt und deutlich mehr Schülerangebote: diese und weitere Ergebnisse wurden am 13. März 2018 im Rahmen des Abschlussworkshops des Maschinenhaus-Transferprojekts vorgestellt. Hierzu kooperierte die Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Das „Maschinenhaus“ ist eine VDMA-Initiative für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften und zur Beratung und Unterstützung der Hochschulen in der Lehre.
Qualitativ hochwertige Ingenieurausbildung sicherstellen
Ziel der Fakultät ist es, weiterhin gut ausgebildete Studierende auf den Arbeitsmarkt zu entlassen, die als Aushängeschild und Multiplikator für die TU Chemnitz wirken. Nach dem Kick-off des Transferprojekts im Juli 2016 fanden hierzu mehrere Gesprächsrunden mit Studiengangsverantwortlichen, Lehrenden und Studierenden statt. Dabei unterstützten Experten des VDMA und des HIS-Institutes für Hochschulentwicklung (HIS-HE). „In anspruchsvollen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen sind hohe Abbruchquoten leider keine Seltenheit“, so VDMA-Bildungsreferent Thilo Weber. „Daher ermitteln wir gemeinsam mit den Beteiligten das Qualitätsniveau der Lehre und spiegeln der Hochschule, an welchen Stellen sie ansetzen kann“.
Erste Maßnahmen wurden direkt umgesetzt
Ein Bündel an Maßnahmen soll auch in Zukunft Studienerfolg sicherstellen: so startet 2018 eine Werkstatt mit maßgeschneiderten Angeboten sowohl für Schüler und Studierende. Diese bietet praxisnahe Technikerfahrungen und zeigt die Vielfalt sowie Studien- und Beschäftigungschancen im Maschinenbau auf. Uwe Krüger von HIS-HE erklärt hierzu: „Besonders erfolgversprechend sind didaktische Lösungen und Angebote, um von Studienbeginn an systematisch Technik greifbar und die Bedeutung theoretischer Grundlagenfächer verständlich zu machen.“ Zudem hat die Fakultät die Anzahl an Schülerangeboten deutlich erhöht und in das Schülerportal der TU Chemnitz eingepflegt. Dieses ist unter https://www.tu-chemnitz.de/schuelerportal/ zu erreichen. Bereits zum Wintersemester 2017/18 konnten Studienanfänger im Rahmen einer kurzen Befragung Feedback zu Angeboten und Veranstaltungen der Fakultät geben. Deren Auswertung gibt wertvolle Hinweise zu Stärken und Schwächen der Angebote und kann von der Fakultät zur Weiterentwicklung genutzt werden.
„Besonders die in mehreren Workshops mit den Experten des VDMA geführten Diskussionen haben uns inspiriert, ergänzende Maßnahmen zum bestehenden Angebot zu identifizieren. Diese neuen Ansätze bereichern unsere Toolbox und führen zu bedarfsorientierten Angeboten, die sowohl einer verbesserten Vorbereitung auf das Studium als auch zur Intensivierung praktischer Erfahrungen im Studienverlauf dienen sollen“, sagt Prof. Dr. Thomas Lampke, Dekan der Fakultät für Maschinenbau. Er fügt hinzu: „Wir gehen davon aus, dadurch den Einstieg in ein Studium an unserer Fakultät zu erleichtern, die Anzahl der Studienabbrecher zu reduzieren und unsere Absolventen noch besser auf den Berufseinstieg vorzubereiten.“
Zum Abschluss des Projekts und zur Würdigung des Engagements überreichte Thilo Weber der Fakultät für Maschinenbau das „Maschinenhaus-Zertifikat“. Die TU Chemnitz hat damit als 44. Fakultät bzw. Fachbereich das Maschinenhaus-Transferprojekt erfolgreich abgeschlossen. Prof. Dr. Maximilian Eibl, Prorektor für Lehre und Internationales der TU Chemnitz, lobt das Maschinenhaus Transferprojekt: „So können die beteiligten Fakultäten frühzeitig erkennen, wo mit Blick auf die Studienqualität nachgebessert werden muss.“
Über das Maschinenhaus – die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das „Maschinenhaus“ als Campus für Ingenieurinnen und Ingenieure ist die VDMA-Initiative für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften. Damit soll den Studienabbruchquoten von bis zu 45 Prozent in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen entgegengewirkt werden und ein qualitativ hochwertiges Ingenieurstudium sichergestellt werden. Auf der Basis von sechs wissenschaftlichen Studien und Umfragen unterstützt der VDMA seit 2013 Hochschulen bei der Verbesserung der Lehre. In aktuell 51 laufenden oder bereits abgeschlossenen Transferprojekten im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Praxis und in individuellen Workshops wird der Status quo der Lehre analysiert und neue Maßnahmen konzipiert. Eine Toolbox sammelt die erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumente und bereitet diese für den Praxiseinsatz auf. Im „Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Fachleute von Hochschulen bis zu drei Mal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Lehre und Qualitätsmanagement zu diskutieren. Der Projektbaustein „Rahmenbedingungen“ analysiert politische Handlungsmöglichkeiten für das Erreichen von mehr Studienerfolg. Im Mai 2017 wurde zum dritten Mal der mit insgesamt 165.000 Euro dotierte VDMA-Hochschulpreis „Bestes Maschinenhaus 2017“ verliehen. http://www.vdma.org/maschinenhaus
Mario Steinebach
13.03.2018