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„Real Cycling & New Sources“ standen im Fokus

2. Sustainable Textile School in Chemnitz konzentrierte sich auf die Themen zur Entwicklung einer echten Kreislaufwirtschaft in der textilen Recyclingkette - Nächste Konferenz findet in Zürich statt

Die zweite Sustainable Textile School (STS) begrüßte vom 10. bis 12. September 2018 rund 150 Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern in Chemnitz. In der Hartmannfabrik wurden in acht Vortrags- und Workshop-Formaten Themen und Lösungsansätze zur nachhaltigen technologischen Veränderung der textilen Wertschöpfungskette diskutiert. Ziel war es, sich praxisnah und basierend auf wissenschaftlich gestützten Fakten über neue Technologien sowie chemische Prozesse und Verfahren ebenso auszutauschen, wie über die Veränderungen der textilen Geschäftsmodelle durch Digitalisierung und innovative, vernetzte Produktionstechnologien. Aus allen genannten Gebieten waren zur Sustainable Textile School Expertinnen und Experten gekommen, darunter auch aus der Fakultät für Maschinenbau und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Chemnitz. Dabei kamen neben technischen Aspekten auch soziale und Bildungsthemen zur Sprache.

Ausgeweitetes Studentenprogramm

In diesem Jahr wurde das Studentenprogramm der Sustainable Textile School ausgeweitet. 20 Studierende der Textilfächer aus sechs Ländern hatten die Gelegenheit, sich mit den Unternehmern, Wissenschaftlern und Vertretern internationaler Organisationen über die Zukunft der Textilindustrie auszutauschen. Zudem konnten sie in einem Kurs die didaktischen Grundlagen des Aufbaus der „Sustainable Textile School Lernplattform“ kennenlernen und mit ihrem Feedback zur Lernumgebung und den Inhalten dabei helfen, die Plattform weiter aufzubauen.

Environmental Innovation Prize ging nach Indien und Deutschland

Im Rahmen der Sustainable Textile School wurden in diesem Jahr erneut die Environmental Innovation Prizes vergeben, die mit jeweils 500 Euro dotiert waren. Die Preisträger 2018 sind die Initiative für nachhaltigen Anbau von Baumwolle „Chetna Organic“ aus Indien sowie das deutsche Unternehmen „rhubarb technology GmbH – deepmello“, die mit ihrem Verfahren des Gerbens von Leder mit Inhaltstoffen der Rhabarberwurzel einen innovativen und umweltfreundlichen Technologieansatz in der Lederindustrie präsentiert hatten. Die Preise wurden vom Gesamtverband textil+mode und der Gherzi Textilorganisation gestiftet.

Gäste aus Äthiopien und Asien auf Sachsen-Tour

Im Rahmen der Veranstaltungen begrüßten wir eine Delegation aus einem der aufstrebenden afrikanischen Textilstandorte, Äthiopien. Unter anderem waren Vertreter des Industrieministeriums, von Textilverbänden und Wirtschaftsentwicklungsgesellschaften zu Gast. Die Besuchergruppe hat im Rahmen ihres einwöchigen Aufenthaltes in Sachsen unter anderem auch das Sächsische Textilforschungsinstitut in Chemnitz sowie innovative Textilunternehmen der Region besucht. Zur Gruppe gehörten auch Gäste von international bekannten Textilunternehmen aus Indien, Vietnam, der Türkei und China.

Hintergrund: Sustainable Textile School

Auf dutzenden Konferenzen, auch der Textilindustrie, werden die Notwendigkeit und der Wille zur nachhaltigen Entwicklung bekräftigt. Das Erkenntnisniveau ist hoch: So, wie sie jetzt ist, darf eine der schmutzigsten Industrien der Welt nicht bleiben. Wir brauchen neue Lösungen für eine nachhaltige Textilindustrie, eingebettet in ein regeneratives System! Die Frage ist: Wie bekommen wir diesen Willen auf die Maschine, in die Prozesse, in jedes einzelne Design, in jeder Wertschöpfungsstufe? Eine Lösung lautet: Durch gute Ausbildung und Weiterbildung. Dafür die passende Plattform zu bieten, eine Gemeinschaft von lösungsorientierten und kollektiv denkenden Menschen zusammenzubringen und neue Wege der Bildung für die Textilindustrie zu gestalten, dafür gibt es die Sustainable Textile School.

Eine Gruppe von erfahrenen Profis aus der Textilindustrie, der TU Chemnitz, unterstützt von einem universitären Netzwerk von Großbritannien, über Skandinavien, Mitteleuropa, Asien und die Vereinigten Staaten, organisiert mithilfe der Wirtschaftsförderungen von Chemnitz und Sachsen die jährliche Konferenz, sowie den Auf- und Ausbau einer Online-Lernplattform. Mittelfristig soll über diese Plattform auch ein international anerkannter Master-Abschluss angeboten werden.

Die nächste Sustainable Textile School findet am 9. und 10. September 2019 in Zürich statt. Danach wird sie im Zweijahresturnus zwischen Chemnitz und einem europäischen bzw. später weltweiten Konferenzort pendeln. Auch einzelne sogenannte „STS-Classrooms“ auf internationalen Messen und Konferenzen sind geplant.

Weitere Informationen: https://sustainable-textile-school.com

(Quelle: u.a. Pressemitteilung der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH)

Mario Steinebach
27.09.2018

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