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3. Parlamentarischer Abend: Smart Rail Connectivity-Campus, Innovationscluster „HZwo“ und Berufsschullehramt im Fokus

Am 6. Mai 2019 kam die TU Chemnitz erneut mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Landespolitik in Dresden ins Gespräch

Im Mittelpunkt des 3. Parlamentarischen Abends der Technischen Universität Chemnitz am 6. Mai 2019 standen zwei relativ neue Leuchtturmprojekte der TU Chemnitz und die Berufsschullehramtsausbildung.

Zu den beiden herausragenden Projekten gehört zum einen der Innovationscluster „HZwo - Antrieb für Sachsen“ und zum anderen der Smart Rail Connectivity-Campus (SRCC). Der Innovationscluster „HZwo“ verfolgt vor allem das Ziel, ein Wertschöpfungsnetzwerk für die Wasserstoffbrennstoffzellen-Technologie in Sachsen aufzubauen. Der SRCC ist ein europaweit einzigartiges Modellprojekt, in dessen Rahmen nachhaltige und hochautomatisierte Mobilität erforscht und ein neuer Forschungscampus in Annaberg-Buchholz aufgebaut werden sollen.    

„Beide Vorhaben haben innerhalb kürzester Zeit äußerst große Netzwerke aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bilden können. Sie stehen für die Spitzenforschung im Freistaat Sachsen – mit einem äußerst hohen Anwendungsbezug und einem ebenso großen Potential für Wirtschaft und Gesellschaft“, machte der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, in seiner Eröffnung deutlich.

Einen weiteren Schwerpunkt des Abends bildete die mögliche Einführung des Berufsschullehramtes an der TU Chemnitz: „Wir prüfen aktuell eine kostenneutrale Einführung des Berufsschullehramtes an der TU Chemnitz in Kooperation mit der TU Dresden“, so der Rektor. Man werde hier versuchen, einen Weg zu finden. Dieser könne aber nicht darin bestehen, das Berufsschullehramt auf- und zugleich bestehende Bereiche der TU Chemnitz abzubauen. „Wenn etwas zusätzlich benötigt werden sollte, dann muss es durch die Landespolitik auch zusätzlich zur Verfügung gestellt werden“, so der Rektor. Zudem müssten Berufsschullehramts-Studienplätze auf das Studienplatzkontingent der TU Chemnitz aufgeschlagen oder idealerweise auf eine Obergrenze bei Studierendenzahlen verzichtet werden.

TU Chemnitz wichtiger Innovationstreiber

Grußworte sprachen Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtages, und Uwe Gaul, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK).

Der Landtagspräsident, Dr. Matthias Rößler, machte deutlich, dass mit dem 3. Parlamentarischen Abend der TU bereits eine Tradition für den Austausch zwischen der Universität und der Politik bestehe, die sehr geschätzt werde. Rößler betonte zudem, dass der „Transfer innovativer Ideen in die Region“ eine hohe Relevanz habe. Als Transferzentrum sei die TU Chemnitz ganz vorn dabei. Auch sei die „Wertschöpfung im eigenen Land“ ein ganz wesentliches Ziel. Die TU Chemnitz sei hier ein wichtiger Treiber, hob der Präsident des Sächsischen Landtages hervor. Auf den neuen Campus in Annaberg-Buchholz im Zuge des Projektes „SRCC“ sei er sehr gespannt.

Uwe Gaul, Staatssekretär im SMWK, erklärte in seinem Grußwort, dass der Transfer von wichtiger Bedeutung im Zusammenspiel zwischen Wissenschaft, Forschung und Unternehmen sei und dass es dafür Plattformen, Cluster und Netzwerke brauche. Im Bereich Transfer sei die TU Chemnitz „sehr erfolgreich“, so Gaul. Der SRCC und HZwo setzten dabei auf ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit.

Die TU Chemnitz verbinde zudem „Fortschritt in der Forschung mit Fortschritten in der Praxis“. So solle sich der SRCC zu einem führenden Zentrum für Forschung, Entwicklung und Erprobung im Innovationsfeld intelligenter Schienenverkehr entwickeln. Außerdem solle er sich als offene Innovations- und Netzwerkplattform im Raum Annaberg-Buchholz etablieren und so die Region zum „Innovationstreiber“ im Feld der nachhaltigen und automatisierten Mobilität machen.

Ein „ebenso innovatives und zukunftsweisendes Vorhaben sei der Innovationscluster HZwo. Die Wasserstoffforschung sei ein Forschungsfeld mit „hohem Innovationspotential“, machte Gaul deutlich. Dem beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eingereichten Reallabor-Antrag unterstützten das SMWK und das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) daher gern.

Zudem sei die TU Chemnitz im Bereich der sogenannten "Third Mission", also der Hinwendung der Universität zur Gesellschaft und zu externen Kooperationspartnerinnen und -partnern, sehr erfolgreich.

Wasserstoff ist Treibstoff der Zukunft

Auf die Grußworte folgten Impulsvorträge von Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Inhaber der Professur Alternative Fahrzeugantriebe der TU Chemnitz und Leiter des Innovationsclusters "HZwo", Prof. Dr. Uwe Götze, Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz, und Prof. Dr. Maximilian Eibl, Prorektor für Lehre und Internationales an der TU.

Prof. Dr. Thomas von Unwerth präsentierte den Innovationscluster HZwo. Er machte die hohe Relevanz der Wasserstoff-Technologie für die Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung und für eine zukunftsfähige Elektromobilität deutlich. Wasserstoff sei, sofern er grün erzeugt werde, der Treibstoff der Zukunft. Seine hohe Energiedichte und schnelle Betankungsmöglichkeit prädestinierten den Wasserstoff dafür. Investitionen in eine Betankungsinfrastruktur für Wasserstoff seien "zu Beginn zwar deutlich teurer", würden sich aber "bei ausreichender Verbreitung schnell relativieren". Um international mithalten zu können – von Unwerth verwies auf hohe Investitionen in die Wasserstoffbrennstoffzellen-Technologie in China – müsse jetzt die Grundlagenforschung vorangetrieben werden. Daher sei es ein zentrales Ziel des Clusters HZwo, eine "ganzheitliches Wertschöpfungsnetzwerk für die Wasserstoffbrennstoffzellen-Technologie" aufzubauen. Thomas von Unwerth machte deutlich: "Wir müssen Instrumente schaffen, um die bisher noch verteilten Zentren für die Wasserstoff-Grundlagenforschung zu bündeln" und so effektiver zu Ergebnissen und Fortschritt zu kommen. Transfer, Forschung und Anwendung müssten "Hand in Hand" gehen. 

So solle der Grundstein für die langfristige Entwicklung eines Hochtechnologieclusters in Sachsen gelegt werden.

Leuchtturm für nachhaltige und hochautomatisierte Mobilität

Prof. Dr. Uwe Götze präsentierte den Gästen den Smart Rail Connectivity Campus (SRCC). Götze berichtete, dass sich der SRCC neben dem Verbundprojekt „Smart composites ERZgebirge“ (SmartERZ) kürzlich erfolgreich im Finale eines zweistufigen Verfahrens des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Programmes "WIR! – Wandel durch Innovation in der Region" habe durchsetzen können und eine Millionen-Förderung erhalten habe. Der Prorektor der TU Chemnitz machte deutlich, dass der SRCC unter anderem deswegen hochrelevant sei, da er "einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, dass Mobilität nachhaltiger wird". Für dieses Ziel bringe der SRCC Partnerinnen und Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft regional wie überregional zusammen. Die TU Chemnitz werde so mit den beiden Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS und im Zusammenspiel mit Unternehmen und Akteurinnen sowie Akteuren in der Region zum "Innovationstreiber für eine nachhaltige und automatisierte Mobilität in Sachsen", die als Pilotmodell eine Leuchtturmfunktion habe. Er hoffe, dass der Campus in Annaberg-Buchholz "in zehn Jahren ein führender europäischer Entwicklungs- und Erprobungsstandort" für den Bereich des hochautomatisierten und digitalen Schienenverkehrs sei. "Wir wollen hier etwas Einzigartiges schaffen", betonte der Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz.

Grundschullehramt sehr gefragt – Kostenneutrale Einführung des Berufsschullehramtes wird geprüft

Prof. Dr. Maximilian Eibl gab abschließend einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und künftige Herausforderungen in der Lehramtsausbildung an der TU Chemnitz. Er verwies dabei auf die hohe Attraktivität der bestehenden Grundschullehramtsausbildung an der TU Chemnitz, die mit aktuell mehr als 900 Studienplatz-Bewerbungen immer stärker nachgefragt werde. In Bezug auf die Berufsschullehramtsausbildung machte auch Eibl deutlich, dass eine kostenneutrale Einführung an der TU Chemnitz in Kooperation mit der TU Dresden derzeit geprüft werde. Dabei betonte auch er noch einmal, dass eine mögliche Einführung nicht zulasten anderer Bereiche gehen dürfe.

Der anschließende Empfang bot ausreichend Gelegenheit, die Impulse im Gespräch zu vertiefen.

Hinweis: Im Twitter-Kanal der TU Chemnitz sind Beiträge unter dem Hashtag #TUCPA19 verfügbar. Eine Instastory mit weiteren Eindrücken findet sich im Instagram-Kanal der TU (eigener Account erforderlich).

Matthias Fejes
06.05.2019

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