Chemnitzer Physiker fährt zur 69. Nobelpreisträgertagung
Ein Fest des wissenschaftlichen Austauschs: Nachwuchswissenschaftler Johannes Aprojanz vernetzt sich ab 30. Juni 2019 in Lindau mit Nobelpreisträgern aus aller Welt
Eine Woche lang Vorträge hören, über aktuelle Themen diskutieren und wertvolle Kontakte knüpfen – der Chemnitzer Doktorand Johannes Aprojanz reist Ende Juni an den Bodensee, um mit 39 Nobelpreisträgern und 590 auserwählten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus 89 Ländern an der 69. Lindauer Nobelpreisträgertagung teilzunehmen. Vom 30. Juni bis zum 5. Juli 2019 dreht es sich hier alles um die Themen Kosmologie, Laserphysik und Gravitationswellen.
„Ich bin mehr als glücklich, dass ich nach Lindau fahren darf. Es ist eine große Ehre am Nobelpreisträger-Treffen teilnehmen zu dürfen und vom Erfahrungsschatz der renommiertesten Wissenschaftler weltweit zu lernen. Natürlich freue ich mich auch auf die anderen Teilnehmer. Solch eine Veranstaltung ist ein Beispiel dafür, dass sich Menschen aus aller Welt mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen kennenlernen und gegenseitig respektieren“, sagt Aprojanz. Der 28-Jährige fertigt momentan bei Prof. Dr. Christoph Tegenkamp am Institut für Festkörperoberflächen der Technischen Universität Chemnitz seine Doktorarbeit an. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit elektrischen Eigenschaften von Graphen-Nanostrukturen, in denen quantisierte Transportphänomene nachgewiesen wurden. Deshalb freut sich Aprojanz besonders auf das Zusammentreffen mit den Festkörperphysiker Konstantin Novoselov und Klaus von Klitzing. „Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Klaus von Klitzing, der im Jahre 1985 den Nobelpreis in Physik für die Entdeckung des quantisierten Hall-Effekts erhalten hat, werden sich bestimmt einige Gelegenheiten zum Gedankenaustausch ergeben“, hofft der Chemnitzer Doktorand. “Ich befinde mich gerade in der Endphase meiner Promotion, in der ich abschätzen muss, wie ich in der Wissenschaft Fuß fassen kann. Die Erfahrungswerte der Nobelpreisträger werden mir hierbei sicherlich helfen“, so Aprojanz.
Hintergrund: Wie kommt man zur Nobelpreisträgertagung?
Die insgesamt 590 ausgewählten Nachwuchsforscherinnen und -forscher gehören zu den vielversprechendsten wissenschaftlichen Talenten im Fachbereich Physik und wurden von Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen oder internationalen Forschungseinrichtungen weltweit vorgeschlagen. Fast 140 Institutionen waren an dem Nominierungsverfahren für das Lindauer Nobelpreisträger-Treffen beteiligt, heißt es vom "Council for the Lindau Nobel Laureate Meetings". Alle Studierenden, Doktoranden und Postdocs sind unter 35 Jahre alt.
Weitere Informationen: https://www.lindau-nobel.org/de/
Hintergrund zur Forschungsarbeit von Johannes Aprojanz und Prof. Dr. Christoph Tegenkamp zur Funktionalisierung von kohlenstoff-basierten Nanostrukturen: https://www.tu-chemnitz.de/tu/pressestelle/aktuell/9061
Mario Steinebach
11.06.2019