Wie wird Nachhaltigkeit in der Universität gelebt?
Auftakt-Workshop identifizierte wichtige Themen und Akteure rund um den ersten Nachhaltigkeitsbericht der TU Chemnitz
„Wie wird Nachhaltigkeit in der Universität gelebt? Das ist die zentrale Frage, die bei der Erstellung des ersten Nachhaltigkeitsberichtes der Technischen Universität Chemnitz immer wieder gestellt werden muss“, sagte Prof. Dr. Marlen Arnold, Inhaberin der Professur für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit, am 25. Juni 2019 beim Auftakt-Workshop. Etwa 40 Interessierte aus vielen Bereichen der TU Chemnitz und weitere Partner auf dem Campus nahmen daran teil. Moderiert und begleitet wurde der Workshop von Elisa Gansel (Universität Duisburg-Essen) und Colin Bien (Universität Hamburg), beide arbeiten im Projekt "Nachhaltigkeit an Hochschulen: entwickeln - vernetzen - berichten (HOCHN)“.
Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz, verdeutlichte bereits in seinem Grußwort, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für die Universität ist. So sei die TU seit mehreren Jahren engagiertes Mitglied der Sächsischen Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft. Auch in der Forschung genieße das Thema Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Der Rektor nannte mehrere aktuelle Beispiele: den Exzellenzcluster MERGE, den DFG-Sonderforschungsbereich/Transregio 96 „Thermo-energetische Gestaltung von Werkzeugmaschinen“, den Innovationscluster „HZwo - Antrieb für Sachsen“ und den Smart Rail Connectivity-Campus. „Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht nur Gegenstand der Forschung, es ist auch Gegenstand der Strukturentwicklung und Prozessoptimierung“, so Strohmeier.
Und genau darum ging es auch im Workshop. „Die Kriterien in den Handlungsfeldern Strategie, Prozess, Umwelt und Gesellschaft des Deutschen Nachhaltigkeitskodex für Hochschulen dienen als erste Struktur für Inhalte und Ausgestaltungsfelder des Nachhaltigkeitsberichts“, so Arnold. Deshalb seien in vier rotierenden Arbeitsgruppen wichtige Themen rund um den Nachhaltigkeitsbericht gemeinsam erarbeitet und erste wesentliche Akteure identifiziert worden, die den ersten TUC-Nachhaltigkeitsbericht bereichern und den weiteren Prozess stärken können. Diese Punkte werden nun von Studierenden, die an der Entwicklung des Nachhaltigkeitsberichtes der TU Chemnitz mitwirken, zusammengefasst. Danach soll ein zweiter Workshop stattfinden – anvisiert im Herbst 2019.
„Engagierte und interessierte Angehörige aus allen Bereichen der Universität und des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau und alle, die das Thema Nachhaltigkeit in und an der TU entwickeln und begleiten wollen, können jederzeit in das Projekt einsteigen und ihre Ideen und Expertise einbringen“, sagte Arnold nach dem Workshop. Nachhaltigkeit ist komplex und enorm vielschichtig. Verschiedene Perspektiven und Akteure sind daher für eine zielführende Entwicklung eines ersten TUC-Nachhaltigkeitsberichtes wichtig. „Es war ganz wichtig, dass heute so viele Nachhaltigkeitsinteressierte aus ganz verschiedenen Hochschulbereichen zusammengekommen sind. Das zeigt sowohl, wie viel Potential mit Blick auf Nachhaltigkeit bereits an der TU Chemnitz vorhanden ist und mit wie viel Kreativität und Engagement die Nachhaltigkeit weiter an der TU Chemnitz entwickelt werden kann.“ Eine wichtige Anregung neben der Durchführung weiterer Workshops wurde am Ende der Veranstaltung formuliert: Alle Hochschulmitglieder und -gruppen sollten überlegen, was ihr eigener Beitrag zur Nachhaltigkeit sein kann und diesen umsetzen.
Stichwort: Nachhaltigkeitsbericht an Hochschulen
Nachhaltigkeitsberichte sind Instrumente, um die Entwicklungen zur Nachhaltigkeit, z. B. von Unternehmen und Hochschulen, voranzubringen und Vergleiche zu ermöglichen. Einen einheitlichen internationalen Standard für die Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit an Hochschulen gibt es jedoch nicht. Als Instrumente bieten sich derzeit der sogenannte Hochschul-Nachhaltigkeitskodex (HS-DNK) und ein Positionspapier des „netzwerkes n“ an. Bundesweit berichten aktuell nur etwa fünf Prozent aller Hochschulen zur Nachhaltigkeit, in Sachsen sind Nachhaltigkeitsberichte von bzw. an Hochschulen unterrepräsentiert.
Bachelor- und Masterstudierende der Technischen Universität Chemnitz erarbeiten in den kommenden zwei Jahren den ersten „Nachhaltigkeitsbericht der TU Chemnitz“. Dieses Projekt wurde von Prof. Dr. Marlen Arnold, Inhaberin der Professur für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit, initiiert und nun geleitet. Die Studierenden werden dabei auch analysieren, wie nachhaltig an der TU Chemnitz bereits gehandelt wird und wo Entwicklungspotenzial vorhanden ist.
Kontakt: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Professur für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit, E-Mail marlen.arnold@wirtschaft.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-31120
Weitere Informationen: Anwendung des hochschulspezifischen Nachhaltigkeitskodex – ein Weg zur Nachhaltigkeitsberichterstattung an Hochschulen: https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/de-DE/Documents/PDFs/Leitfaden/Hochschul-DNK.aspx
Mario Steinebach
25.06.2019
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