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Universitätsbibliothek - MIKA
1.3 Die Recherche
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MIKA vor der Bib

Die Recherche

Recherche nach Grundlagenliteratur

Bevor man die benötigte Literatur finden und auswählen kann, muss man zunächst recherchieren, was zu einem Thema überhaupt bereits veröffentlicht wurde. Dafür gibt es verschiedene Strategien, wo und wie man suchen kann. Zu Beginn einer Recherche und um in ein Thema einzusteigen, kann man sich an Grundlagenliteratur halten. Dies ist Literatur zu einem Thema, das bereits viel diskutiert wurde und zu dem nun genügend Erkenntnisse vorliegen für eine zusammenfassende Publikation. Für die Recherche nach Grundlagenliteratur, also insbesondere Lehrbüchern und Monographien, bieten sich die folgenden Instrumente an.

Online-Katalog

Der Bibliothekskatalog ist das wichtigste Rechercheinstrument der UB Chemnitz. Hier findet man alle Medien, die die Bibliothek gekauft oder lizenziert hat. Außerdem enthält er Medien, die frei im Internet verfügbar sind (Open-Access-Publikationen). All diese Quellen sind aber auf jeden Fall für eine Hausarbeit, ein Referat oder eine Abschlussarbeit geeignet.

Im Bibliothekskatalog der UB Chemnitz findet man überwiegend selbstständige Literatur in gedruckter und elektronischer Form:

  • Bücher: Monographien, Nachschlagewerke aller Art, Lexika
  • Zeitschriften und Zeitungen
  • Hochschulschriften der TU Chemnitz
  • Non-Book-Medien, z.B. DVDs, CDs usw.

In Auswahl enthält der Katalog aber auch Artikel aus Büchern oder Zeitschriften, von denen der Volltext online verfügbar ist.

Hat die Einfache Suche im UB-Katalog noch keine nützlichen Treffer geliefert, kann man in der Erweiterten Suche mit dem Suchfeld „Schlagwort“ eine thematische Suche durchführen. Diese kann hilfreich sein, wenn man nach einem bestimmten Thema sucht, aber keine bibliografischen Angaben zum Verfasser oder Titel des Buches hat.

Wurde bereits ein passendes Buch gefunden, gestaltet sich die thematische Suche einfacher. In der Vollanzeige zu einem Treffer kann man die für die Publikation vergebenen Schlagworte anschauen und auswählen. Durch einfaches Anklicken erhält man weitere Treffer zum Thema.

Mika Tipp

Für eine umfassende Artikelrecherche stehen Fachdatenbanken zur Verfügung.

Thematische Suche am Regalstandort

Bei freihand verfügbaren Publikationen findet sich in der Trefferanzeige des UB-Katalogs die Angabe “Regalstandort“, z.B. QT 000 end oder MR 2000 die. Diese Bezeichnung enthält sowohl die thematische Zuordnung innerhalb der RVK, als auch den Standort in der Bibliothek, an dem das gesuchte Buch im Regal steht.

Da Bücher mit verwandten Inhalten im Regal nebeneinanderstehen, kann man dort weitere passende Literatur zum Thema finden. Diese Suche kann man aber auch im Katalog durchführen, sodass man alle Bücher mit demselben Regalstandort angezeigt bekommt.

Verbundkataloge

Sucht man auch nach Literatur, die über den Bestand der UB Chemnitz hinausgeht, bietet sich die Suche in einem Verbundkatalog, im Katalog eines Bibliotheksverbunds oder in einer Metasuchmaschine an, zum Beispiel im Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK).

Über den KVK lässt sich mit einer Suchanfrage in einer noch größeren Titelmenge recherchieren. Die Metasuchmaschine macht es möglich, deutsche, schweizerische und österreichische Verbundkataloge sowie viele internationale Bibliothekskataloge gleichzeitig zu durchsuchen. Zurzeit sind mehrere hundert Millionen Bücher, Zeitschriften und andere Medien im KVK nachgewiesen (Stand Februar 2021).

Vor der Suche kann man festlegen, welche Online-Kataloge durchsucht werden sollen. Die Suchanfrage wird dann an die ausgewählten Kataloge weitergereicht. Dann werden die Trefferlisten der einzelnen Verbund- und Online-Kataloge nacheinander am Bildschirm angezeigt.

Publikationen, die ausschließlich in anderen Bibliotheken als der UB Chemnitz zu finden sind, können über die Fernleihe bestellt und an der UB Chemnitz ausgeliehen werden.

Recherche nach Aufsätzen

Für die Seminararbeit wird in den meisten Fällen aktuelle Literatur benötigt. Ein Lehrbuch oder eine Monographie benötigt in der Regel mehrere Jahre bis zur Publikation. Artikel in Fachzeitschriften erscheinen dagegen häufig sehr viel schneller und beschäftigen sich mit neueren Themen, die noch diskutiert werden. In diesem Kursteil geht es darum, wie und wo man Fachartikel recherchieren kann.

DBIS und Fachportale

Für die Recherche nach wissenschaftlichen Aufsätzen sollte man Fachdatenbanken verwenden. Diese enthalten bibliographische Angaben und in vielen Fällen auch den Link zum Volltext.

Sie beinhalten aber auch Nachweise über weitere zu einem bestimmten Thema passende Literatur (zum Beispiel Monographien). Man findet sie über das Datenbank-Infosystem (DBIS).

Dieses enthält viele Datenbanken, die entweder frei im Web verfügbar sind oder von der UB Chemnitz lizenziert wurden.

In DBIS kann man nach den Namen der Datenbanken suchen (aber nicht nach Inhalten IN den Datenbanken).

Informationen über fachspezifische Datenbanken können auch in sogenannten Fachportalen gefunden werden. Dies sind spezielle, fachspezifische Webseiten. Dazu zählen Informations- oder Publikationsplattformen einzelner Wissenschaftszweige oder auch die Fachinformationsdienste der Bibliotheken.

Diese Fachportale enthalten ein ausgewähltes Angebot an Inhalten, die regelmäßig überprüft werden. Datenbanken von A wie Angewandte Bewegungswissenschaften bis W wie Wirtschaftswissenschaften findet man unter den Fachportalen der UB Chemnitz.

Datenbanken

Für die Suche nach aktuellen Informationen eignen sich Artikel aus wissenschaftlichen Zeitschriften, da diese verhältnismäßig schnell publiziert werden und hohe Qualitätsstandards erfüllen.

Die meisten Fachzeitschriften finden sich in Datenbanken, da diese häufig von Verlagen angeboten werden. Die Suche in Datenbanken unterscheidet sich von Datenbank zu Datenbank, aber es gibt auch viele Dinge, die sich für alle anwenden lassen. Im nachfolgenden Tutorial wird der Einstieg in die Datenbankrecherche beschrieben.

Suchtipps

Um die Suche in Datenbanken effektiver zu gestalten, kann man spezielle Suchwerkzeuge nutzen. In den beiden folgenden Tutorials werden „Boolesche Operatoren“, Trunkierung und Phrasensuche vorgestellt.

Nicht immer findet man direkt in der Datenbank den Volltext zum gesuchten Artikel. Doch auch dann gibt es Mittel und Wege an das PDF-Dokument zu gelangen. In vielen Datenbanken geht das über den „Dokument verfügbar-Button“. Wie dieser genau funktioniert, beschreibt das folgende Tutorial.

Wenn ein Artikel aus einer bestimmten Zeitschrift gesucht wird, dann eignet sich hierfür die Übersicht zu den E-Journals sowie die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB). Wie man dorthin gelangt, wird im nachfolgenden Tutorial erklärt.

Für die Suche im Internet kann man neben allgemeinen Suchmaschinen (Google, Bing, Yahoo, DuckDuckGo und Co.) auch Spezialsuchmaschinen verwenden. Diese beschränken sich auf ausgewählte Inhalte und Dokumententypen im Internet, die sie vollständig erfassen. Nachfolgend sind einige Spezialsuchmaschinen aufgelistet:

  • BASE
    • Auswertung von mehreren Millionen Dokumenten
    • Nachweis von Open-Access-Volltexten, z.B.Dissertationen
    • Betreiber: Universitätsbibliothek Bielefeld
    • individuelle Prüfung der Datenlieferanten durch Fachpersonal
  • Dimensions
    • Auswertung von mehreren Millionen Veröffentlichungen
    • Nachweis von Open- und Closed-Access-Dokumenten
    • Freie Version mit deutlich eingeschränkten Funktionalitäten (Datenexport, API ...)
    • kostenlose Registrierung notwendig
  • Google Scholar
    • von GS über VPN direkter Zugriff auf lizenzierte Inhalte der Bibliothek
    • mit Google-Konto erweiterte Funktionen (Ergebnisse speichern, Alert etc.)
    • Intransparente Prüfung der Suchergebnisse
  • OpenAlex
    • Auswertung von mehreren Millionen Veröffentlichungen
    • Nachweis von Open- und Closed-Access-Dokumenten
    • entwickelt von Nonprofit-Organisation

Recherche mit KI

KI-Tools sind zweifellos eine bemerkenswerte Technologie, die in vielerlei Hinsicht die wissenschaftliche Literatursuche unterstützen können. Sie sollten jedoch mit Bedacht eingesetzt werden, da sie die traditionelle Literaturrecherche nicht vollständig ersetzen, sondern lediglich ergänzen können. Derzeit lassen sich zwei verschiedene Wege beschreiten, um den Prozess der Recherche durch KI-Unterstützung effizienter zu gestalten. Diese werden nachfolgend kurz vorgestellt.

ChatGPT zur Recherchevorbereitung

Textgenerierende KI-Tools bieten einige Vorteile, insbesondere als Hilfsmittel bei der Vorbereitung der Literaturrecherche. Sie können:

  • im Rahmen des Block Building (Guba 2008, S. 63) helfen, komplexe Gedanken thematisch zu strukturieren
  • bei der Suche nach relevanten Suchbegriffen, einschließlich Synonymen und verwandten Begriffen unterstützen
  • Suchbegriffe mit Booleschen Operatoren verknüpfen
  • Suchbegriffe trunkieren

Um die Verwendung von Hilfsmitteln wie ChatGPT jedoch umfassend bewerten zu können, sollten folgende Kritikpunkte und Nachteile, die mit dem Einsatz textgenerierender KI-Tools als Hilfsmittel für die Literaturrecherche verbunden sind, ebenfalls bedacht werden. (vgl. dazu auch Rudolph et al. 2023, S. 349)

  • das mögliche Auftreten von Halluzinationen oder Falschaussagen, da der Output durch die Language-Modeling-Technik, also als Ergebnis einer Wahrscheinlichkeitsrechnung, generiert wird
  • die Gefahr der Erfindung von Quellen oder der Bereitstellung veralteter Informationen, die durch das Training mit - oft nicht wissenschaftlichen - Datensätzen von z.B. Webseiten, öffentlich zugänglichen Büchern und Artikeln, Social-Media-Beiträgen und Blogs entstehen können
  • der fehlende Zugriff auf Fachdatenbanken hinter der Bezahlschranke, was die Nützlichkeit für die Recherche des aktuellen Forschungsstands einschränkt
  • Datenschutzbedenken sind ebenfalls relevant, insbesondere hinsichtlich persönlicher Daten, die möglicherweise eingegeben werden müssen
  • die undurchsichtige Natur der Black Box, die potenzielle Transparenz- und Bias-Probleme aufwirft und die Reliabilität der Ergebnisse beeinträchtigen kann
  • der hohe Energieverbrauch von „Red AI“, der auf die Entwicklung und den Betrieb von KI-Technologien zurückgeht (zur Diskussion vgl. Schwartz et al. 2020 und de Vries 2023)

Nutzung von Recherche-KI-Tools

Neben den allgemeinen text-, bild-, video- oder codegenerierenden KI-Tools werden KI-Anwendungen speziell für die Literaturrecherche entwickelt. Diese Rechercheinstrumente können entweder kostenfrei, kostenfrei in einer abgespeckten Version oder kostenpflichtig genutzt werden. Im unten stehenden Schaubild sind die wichtigsten Informationen über eine Auswahl von KI-unterstützten Recherchetools zusammengefasst. Bei der Verwendung dieser Suchinstrumente sollte beachtet werden, dass diese - vergleichbar der klassischen Fachdatenbanken – nie einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. Kein Wissenspool kann alle Quellen zu einem Thema vollständig umfassen. Man sollte sich weiterhin darüber im Klaren sein, dass der inhaltliche Schwerpunkt meist auf englischsprachigen Zeitschriftenartikel liegt und Quellen kleinerer Verlage oder ältere, nicht digitalisierte Quellen nicht enthalten sind.

Übersicht ausgewählte KI-Tools

Beschreibungen von weiteren KI-Tools für die Literatursuche fassen die Übersichten von der Bibliothek der Frankfurt UAS und der Universitätsbibliothek Tübingen zusammen.

Tipps & Tricks:

YouTube Video der UBL zum Thema Literaturrecherche mit KI – ChatGPT
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YouTube Video der UBL zum Thema Literaturrecherche mit KI – ResearchRabbit
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