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Universitätsbibliothek
Verlagsvereinbarungen

Hinweise auf fragwürdige Geschäftspraktiken beim Verlag MDPI

An die Universitätsbibliothek wurden intern und extern Bedenken zur Seriösität des Verlages MDPI herangetragen. Der Verlag ist extrem auf Wachstum und schnelle Publikationsprozesse ausgelegt. Kritisch werden auch die zahlreich herausgegebenen Special Issues gesehen. In anderen Fällen wiederum wurden die Veröffentlichungsprozesse von Autoren oder Autorinnen gelobt.
MDPI hat ein sehr breites Portfolio über alle Fachgebiete. Es gibt Zeitschriften, die in der jeweiligen Community anerkannt sind und stark genutzt sowie zitiert werden. Es gibt aber offensichtlich auch Zeitschriften, die mangelnde Standards aufweisen.
Ein großer Teil der MDPI-Zeitschriften ist im Directory of Open Access Journals (DOAJ.org) nachgewiesen. Das DOAJ ist allgemein als Whitelist für qualitätsgeprüfte Open Access-Zeitschriften anerkannt. Es wird global für die formale Prüfung bei der Förderung von Artikeln oder der Recherche nach Open Access-Zeitschriften genutzt. Ungefähr 10% der insgesamt im DOAJ gelisteten Zeitschriften hat für die Erfüllung besonders hoher Open Access-Standards das DOAJ Seal erhalten.
Das Verzeichnis aktualisiert in einer Tabelle die Nachweise von Zeitschriften, die hinzugefügt wurden oder entfernt werden mussten.

Die TU9-Bibliotheken haben eine Umfrage durchgeführt, die sich mit der Wahrnehmung von Qualitätssicherungsprozessen bei den wichtigsten Open-Access-Verlagen auseinandersetzt. Der finale Report der Studie wurde unter EQUAP^2 Final Report veröffentlicht. Zu MDPI wurden die genannten kritischen Punkte bestätigt, der Verlag aber nicht pauschal als "predatory" eingeschätzt.

Bitte prüfen Sie deshalb vor der Einreichung gewissenhaft die von Ihnen ausgewählte MDPI-Zeitschrift und klären bei einer Open Access-Förderung die Finanzierung des Eigenanteils vorab mit Ihrem Kostenstellenverantwortlichen.
Die Universitätsbibliothek übernimmt ausschließlich die in den Förderkriterien genannten Gebühren bis max. 2.000 € brutto. Alle Co-Autoren sollten mit der Wahl des Publikationsortes einverstanden sein.

Fragen dazu beantworten gern.