In zehn Jahren einmal um den Äquator
Der weltweit längste Staffellauf startet am 15. September 2016 – Die Chemnitzer Lauf-KulTour feiert Jubiläum der Deutschlandumrundung mit besonderer Streckenführung - Erstmals wird Berlin angesteuert
Im Jahr 2007 machten sich zwölf Studierende der Technischen Universität Chemnitz das erste Mal auf den Weg, Deutschland entlang seiner Grenzen zu Fuß zu umrunden. Mit dabei waren acht Radbegleiter und fünf Campingmobile. Wahrscheinlich hat damals keiner der Lauf-KulTour-Pioniere damit gerechnet, dass sich 2016 immer noch laufbegeisterte Chemnitzer Studierende auf den längsten Staffellauf der Welt begeben. „Im Jahr 2009, das Jahr meiner ersten Teilnahme, habe auch ich noch lange nicht an das Jubiläum gedacht und die Tour stand mehrmals auf der Kippe“, erklärt Steffen Kehrer und ergänzt, „Umso mehr bin ich stolz, dass nun die Jubiläumsauflage startet und wir am Ende der Dekade zehn mal 4.000 Kilometer hinter uns gebracht haben.“ Mit insgesamt sechs Teilnahmen, davon drei zu Fuß und drei auf dem Rad, gilt der ehemalige Maschinenbau-Student heute als einer der Veteranen. Matthias Täufer vom Organisationsteam schließt sich Kehrer an: „Es ist gigantisch, wie viele Leute so viel Arbeit und Herzblut hineingesteckt haben. Mit der Jubiläumstour machen wir nun die 40.000 Lauf-Kilometer voll und haben damit einmal den Äquator umrundet." Am 15. September starten die Lauf-KulTouristen um 17 Uhr am Roten Turm in Chemnitz.
Bevor die gesamte Mannschaft am 2. Oktober wieder Chemnitz als Start- und Zielort erreicht, werden in den 16 Tagen zuvor über 150 Städte zu passieren sein. Wie jedes Jahr wird die Route von Mal zu Mal verändert, so dass die Läufer und ihr Begleittross immer neue Wege erkunden. „Für die zehnte Ausgabe haben wir uns entschieden, unsere Grenznähe punktuell etwas aufzugeben und Berlin und Nürnberg als Highlights anzulaufen. Damit werden wir unserem Ziel, Gutes zu tun, gerecht, weil wir in den größeren Städten eher viele Menschen als Unterstützer finden - ganz besonders in der Bundeshauptstadt Berlin“, erläutert der TU-Doktorand Täufer. Dieses Jahr bewegen sich die Teilnehmer im Uhrzeigersinn um die Republik und werden außerdem durch den Englischen Garten in München, die Chemnitzer Partnerstadt Düsseldorf und den Hamburger Elbtunnel laufen. Kurz bevor die Lauf-KulTour-Riege dann auf die Zielgrade einbiegt, werden die Studierenden am 1. Oktober, dem Tag der Eröffnung des Fests zum Tag der Deutschen Einheit 2016, in Dresden einlaufen.
Das über die Jahre hinweg bewährte Wechselsystem ermöglicht es den Startern alle elf Stunden für jeweils 60 Minuten auf der Strecke zu sein. Somit kann das gesamte Team etwa 250 Kilometer am Tag abspulen. Die Teilnehmer freuen sich aber auch über tatkräftige Unterstützung von außerhalb. So erklärt Matthias Täufer: „Gerade in diesem Jahr ist es für uns extrem wichtig, dass uns Interessierte begleiten. Wir haben bereits über 73 Laufvereine und Lauftreffs an der Strecke kontaktiert. Je mehr Leute zur Strecke kommen und mitlaufen, umso besser!“ Für alle, die nicht live entlang der Route dabei sein können, sich aber trotzdem über den Fortschritt informieren wollen, gibt es wieder das Live-Tracking auf der Homepage der Lauf-KulTour und das Tour-Tagebuch mit aktuellen Berichten und Fotos.
Wenn eine Unternehmung wie die Lauf-KulTour schon eine ganze Dekade besteht, bieten sich natürlich auch immer Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung. Einst als studentisches Projekt vom ehemaligen TU-Studenten Dirk Lange ins Leben gerufen, ist die Lauf-KulTour mittlerweile viel mehr als nur die alljährliche Deutschlandumrundung. Im Verlauf der Jahre entsprang aus dem Vorhaben ein vollwertiger Laufsportverein mit gemeinnützigen Aspekten. Denn, der Lauf-KulTour e. V. ist nicht nur einer der Ausrichter des Chemnitz Marathons und des Fichtelbergstaffellaufs. Der Verein engagiert sich bei seinem ganzen Schaffen ebenso für Personen, die aufgrund von genetisch bedingtem Muskelschwund häufig schon von klein auf stark in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Genau wie im vergangenen Jahr unterstützen die Lauf-KulTouristen die Aktion Benni & Co. e. V. der Deutschen Duchenne Stiftung mit Spenden und wollen auch unterwegs Menschen für die Erkrankung sensibilisieren. „Mit dem Verein haben wir noch viel vor. Wir blicken gespannt in die Zukunft“, berichtet Steffen Kehrer, der auch Vorstandsmitglied im Verein ist, hoch motiviert. Und er dankt allen Unterstützern, die der Lauf-KulTour in den vergangenen zehn Jahren geholfen haben.
Weitere Informationen sowie Live-Tracking und Tour-Tagebuch finden Interessierte unter https://www.lauf-kultour.de sowie auf Facebook unter https://www.facebook.com/laufkultour
(Autor: Lars Meese)
Mario Steinebach
12.09.2016