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„Herrliche Tage waren das!“

Pünktlich zur Leipziger Buchmesse erscheint der Sammelband zur Ringvorlesung „Friedliche Revolution und Demokratie – Perspektiven nach 25 Jahren“

„Herrliche Tage“ seien es für ihn im Herbst 1989 gewesen, als sich die Menschen in der DDR anschickten, ihr Selbst­bestimmungs­recht zurück­zugewinnen, sie „Mut und Courage“ bewiesen und sie in einem „Volksaufstand gegen die SED-Herrschaft“ Demokratie erstritten. Stephan Hilsberg, der frühere Bürger­rechtler und Bundestags­abgeordnete, berichtete am 20. Mai 2014 an der Technischen Universität Chemnitz über seine Erlebnisse vor, während und nach der friedlichen Revolution in der DDR. Seine Rede ist nun zusammen mit den anderen Vorträgen der Vorlesungs­reihe „Friedliche Revolution und Demokratie – Perspektiven nach 25 Jahren“ im Ch. Links Verlag erschienen. Auf 248 Buchseiten haben die Herausgeber Prof. Dr. Eckhard Jesse und Dr. Thomas Schubert die Beiträge in einem Band zusammen­gestellt und um biografische Porträts und Einordnungen ergänzt. Der Sammelband wird am 15. März 2015 um 13.30 Uhr auf dem Sachbuch­forum der Leipziger Buchmesse vorgestellt (Halle 5/A200).

Bekannte Referenten aus Wissenschaft, Gesellschaft und Politik hatten im Sommer­semester 2014 an der TU Chemnitz die historische Wegmarke des Jahres 1989 reflektiert und einen aktuellen Blick auf die deutsche Demokratie geworfen. Den Veranstaltern war daran gelegen, dass „ein breites Spektrum von Standpunkten zur Geltung“ kommt. Der letzte Dresdener SED-Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer taucht daher ebenso im Sammelband auf wie der Bundes­beauftragte für die Unterlagen des Staats­sicherheits­dienstes der ehemaligen DDR, Roland Jahn. Den Blick von innen nach außen übt mit Horst Teltschik „the man behind Kohl“, den Blick von außen nach innen liefert der frühere tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg.

Die Beiträge, dessen sind sich die Herausgeber sicher, liefern zusammen mit den drei Bänden zu den vorangegangenen Ringvorlesungen eine „einzigartige Basis für eine kollektiv­biografische Einordnung. Beleuchtet werden nicht Individuen, sondern mit bestimmten historischen Ereignissen verbundene Einzel­schicksale, die mit- oder gegeneinander wirkten, einander Freund oder Feind waren. Dies und die gewollte Heterogenität der gesellschaftspolitischen Ansichten ermöglichen vielfältige gruppen- und parallel­biografische Vergleiche.“ So liegen zwischen den Urteilen früherer SED-Funktions­träger, die heute eine sicherheit­sbedrohende Militari­sierung der Bundes­republik sowie eine Schwäche ihrer Demokratie beklagen, und Karl Schwarzenbergs Satz, „Deutschland ist heute für viele ein Vorbild in Europa geworden“, mitunter Welten, die in dem Sammelband ergründet werden können.

Der Sammelband „Friedliche Revolution und Demokratie. Perspektiven nach 25 Jahren“ ist eine Initiative der Sächsischen Staats­regierung und der Professur Politische Systeme, Politische Institutionen der Technischen Universität Chemnitz.

Bibliografische Angaben: Eckhard Jesse/Thomas Schubert (Hrsg.): Friedliche Revolution und Demokratie. Perspektiven nach 25 Jahren, Berlin 2015. Ch. Links Verlag, 248 Seiten, ISBN 978-3-86153-834-9, Preis: 29,90 Euro

Weitere Informationen erteilt Dr. Thomas Schubert, Telefon 0371 531-36953, E-Mail thomas.schubert@phil.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
04.03.2015

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