Ausstellung: ARWA - Ein Strumpfimperium
Einleitung
ARWA - Ein Strumpfimperium
Weite Teile Sachsens, insbesondere die Region Chemnitz, gehörten im 19. Jahrhundert zum Zentrum der Industrialisierung in Deutschland. Ein wesentlicher Motor war die Textilindustrie. Gebäude wie die „Alte Aktienspinnerei“ in Chemnitz zeugen davon. Zu ihrer Zeit gehörte sie zu den modernsten Produktionsstätten überhaupt. Die hier hergestellten Garne aus Wolle, Baumwolle, Flor und Seide hatten enormen Einfluss auf die Wirtschaft der gesamten Umgebung.
Im Oberlungwitzer, Hohensteiner und Chemnitzer Gebiet sowie im Zwönitztal lag das weltweite Zentrum der Strumpfherstellung. Von 1880-1945 waren in dieser Region die Globalplayer der Strumpfindustrie ansässig.
Die Firma „Feinstrumpfgroßwerke August Robert Wieland, Auerbach - ARWA“, eine der größten Strumpfwarenfabriken, wird in einer Ausstellung ab 17.04.2023 näher beleuchtet. Die Ausstellung unter dem Titel "ARWA - Ein Strumpfimperium" zeichnet deren Aufblühen und Verfall nach. Anhand von vier Themengebieten kann man sich über Familie, Produktion, Werbung und Fortbestand informieren.
- A. Robert Wieland – Gründer einer Erfolgsmarke
- Wie ein Strumpf entsteht
- Eine perfekte Werbemaschine
- Weltmarke, Niedergang und Fortbestand
Die Ausstellung kann vom 18.04.2023 bis zum 29.09.2023 im 1. Obergeschoss der Universitätsbibliothek besichtigt werden. Im Rahmen einer Vernissage wird die Ausstellung am 17.04.2023, 15:00 Uhr im Ideenreich der Universitätsbibliothek mit einem kleinen Einführungsvortrag eröffnet.
Aktuelles
Ausstellungseröffnung
Am 17. April 2023 wird um 15:00 Uhr in der Universitätsbibliothek eine Ausstellung zu einem der bedeutendsten Strumpfunternehmen in Westsachsen und später in Baden-Württemberg, der Firma A. Robert Wieland Feinstrumpfgroßwerke - ARWA, eröffnet.
Ein kleiner Einführungsvortrag stimmt auf die Ausstellung ein. Außerdem wird ein kleiner Schatz der Filmgeschichte gezeigt. Mit ARWA-Angestellten wurde 1942 ein Tonfilm, "Strumpfwirker im Erzgebirge", produziert. Dieser Film entstand als Werbefilm für die Anwerbung von Lehrlingen in den ARWA-Werken und wurde seinerzeit öffentlich vorgeführt.
Die Strumpfindustrie gehörte zu den Schlüsselindustrien in Westsachsen im ausgehenden 19. und Anfang des 20. Jahrhundert und damit zum Motor der Industriealisierung. ARWA ist ein herausragendes Beispiel, wie Sachsen in die Welt wirkte. Die Auerbacher Strümpfe wurden in die ganze Welt exportiert.
Nach der Filmvorführung können bei einer Führung Fragen gestellt oder einfach nur die Ausstellung betrachtet werden.
Stephan Luther, 03.04.2023
Ausstellung
Die analoge Ausstellung soll hier ihre virtuelle Fortsetzung erleben.
Literatur:
- Riess, Curt: Sie haben es noch einmal geschafft: Schicksale im Nachkriegsdeutschland. Berlin, Frankfurt am Main C.B. Fischer 1955. Nachweis im Katalog der UB Chemnitz)
- Wie ein Strumpf entsteht: Der Werdegang eines modernen Damenstrumpfes/ Hrsg. im Auftr. der ARWA-Feinstrumpfwirkerei G.m.b.H., Backnang, Württemberg, Stuttgart, Hamburg Daco-Verl. [1955] (Nachweis im Katalog der UB Chemnitz)
- Drechsel, Falk; Krause, Heike; Oßwald, Klaus MIchael: ARWA: Aufstieg und Fall eines Strumpfimperiums. Stadt Gaildorf 2014 (Nachweis im Katalog der UB Chemnitz)
- Drechsel, Falk; Krause, Heike; Oßwald, Klaus Michael: ARWA: Geschichten aus dem Strumpfimperium. Stadt Gaildorf 2018 (Nachweis im Katalog der UB Chemnitz)
- Mieth, Katja Margarethe (Hg.): Zwischen Davos und Auerbach: Leben und Wirken des Volksschullehrers Hellmuth Vogel (1890-1950). Dresden 2010. hier: Drechsel, Falk: Volkskunst zwischen Strumpfwaren. Hellmuth Vogel bei ARWA. S. 229 ff (Nachweis im Katalog der UB Chemnitz)
- Wolf, Karlheinz: Geheimnisse des Reichtums: wie man zu Erfolg und Wohlstand kommt. Essen: Bungardt, 1957. hier: Hans Thierfelder (ARWA-Strümpfe), S. 87 ff. (Nachweis im Katalog der UB Chemnitz)