Springe zum Hauptinhalt
Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Tag des wiss. Nachwuchses
Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs 

Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses

Unter Leitung der Prorektorin für Forschung und Universitätsentwicklung, Prof. Dr. Anja Strobel, richtet das Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs mittlerweile jährlich den "Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses" (TdwN) aus. Ziel ist es, eine Kultur und Identität des wissenschaftlichen Nachwuchses zu prägen.

Der nächste Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses findet voraussichtlich im November 2025 statt.

Mit Beharrlichkeit, Frustrationstoleranz und Eigeninitiative die Promotion erfolgreich meistern

Am 30. November 2023 wurde der 10. Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses vom Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs (ZfwN) veranstaltet. Die etwa 50 teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler hatten während des Programms die Gelegenheit, an verschiedenen Sessions teilzunehmen. Dort konnten sie sich über eine Vielzahl von Themen im Zusammenhang mit der Promotions- und Postdocs-Phase informieren, Erfahrungsberichte hören sowie sich in Diskussionsrunden austauschen und vernetzen. Auch in diesem Jahr waren Botschafterinnen und Botschafter der Fakultäten sowie mehrerer Zentraler Einrichtungen der TU Chemnitz vor Ort, um während der Vernetzungspause mit den Teilnehmenden in den Dialog zu treten.

Begrüßung und moderiertes Gespräch

Nach der Eröffnung des Tages für den wissenschaftlichen Nachwuchs durch die neu ernannte Direktorin des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Anja Strobel, erfolgte zunächst die Vorstellung des Zentrums. Daraufhin präsentierte sich Dr. Laura Ackermann, Rektoratsbeauftragte für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an der TU Chemnitz, und leitete das erste Moderationsgespräch ein. Hierbei tauschten fünf Vertreterinnen und Vertreter des wissenschaftlichen Nachwuchses aus verschiedenen Fakultäten ihre persönlichen Erfahrungen bezüglich der Herausforderungen während der Promotion aus. Dr. Felix Krieglstein, Johannes Rudolph, Dr. Sabine Thomaßen, Dr. Johannes Titz und Theresa Werner gewährten dabei vielfältige Einblicke in ihre individuellen Promotionsphasen.

Das große Interesse daran, tiefer in die eigene Forschung einzutauchen, die über Bachelor- und Masterarbeit hinausgeht, motivierte die meisten Teilnehmenden dazu, die Herausforderung der Promotion anzunehmen, die auch als Sprungbrett in den akademischen Bereich betrachtet wurde. Viele hoben auch die Bedeutung, im Rahmen ihrer Haushalts- oder Projektstellen selbst Lehrveranstaltungen zu geben, um einen anderen Blickwinkel auf das Forschungsgebiet zu gewinnen, hervor. Gleichzeitig wurde jedoch betont, dass stets ausreichend Zeit für die eigene Forschung eingeräumt werden sollte. Die Förderungsmöglichkeiten sollten daher genügend Sicherheit bieten, um sich ausreichend auf die eigene Forschung konzentrieren zu können.

Laut den Referierenden sind Hürden und Wendepunkte auf dem Weg zur Promotion keine Seltenheit. Einigen fiel der Einstieg schwer, wobei die Vernetzung mit anderen Promovierenden im ähnlichen Themenbereich als besonders hilfreich empfunden wurde. Der Promotionsprozess ist nicht linear und erfordert häufig Justierungen, Umstellungen und Anpassungen. Ein gesundes, unterstützendes Umfeld wurde als entscheidend für diese Zeit betont. Eine weitere Herausforderung sei laut den Referierenden die Einhaltung der Work-Life-Balance. Hier spielte vor allem das Lernen vom Nein-Sagen eine wichtige Rolle, und es wurde empfohlen, sich selbst ausreichend Pausen zu gönnen.

Nach dem Gesprächsrundenabschnitt präsentierte sich das Gründungsnetzwerk SAXEED und das Förderprogramm EXIST. Dabei wurde besonders hervorgehoben, dass Forschungsvorhaben und die Gründung eines Start-ups eine gemeinsame Vision teilen, nämlich Veränderungen herbeizuführen. Auf dem Weg von der Promotion zum Start-up können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch das Gründungsstipendium EXIST unterstützt werden.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichteten über ihre Promotionsphase; Foto: Vivien Heenemann
Botschafterinnen und Botschafter der Fakultäten und weiterer Einrichtungen standen für promotionsrelevante Fragen zur Verfügung
Botschafterinnen und Botschafter der Fakultäten und weiterer Einrichtungen standen für promotionsrelevante Fragen zur Verfügung; Foto: Vivien Heenemann

Fördermöglichkeiten in der Promotionsphase

In der zweiten Session widmeten sich Moderatorin Prof. Dr. Anja Strobel und die Referierenden Prof. Dr. Alexander Gallus, Prof. Dr. Sibylle Gemming, Marko Reuther, Dr. Robin Streiter und Prof. Dr. Guntram Wagner den vielseitigen Fördermöglichkeiten während der Promotionsphase. Herr Prof. Dr. Gallus präsentierte die Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes. Frau Prof. Dr. Gemming erläuterte, wie Projekte von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden können, wobei sie besonders auf die Besonderheiten einer Erstantragsstellung einging. Frau Prof. Dr. Strobel beschrieb die Vorteile einer Promotion im Rahmen eines Graduiertenkollegs und unterstrich die Bedeutung frühzeitiger Vernetzung auf nationaler und internationaler Ebene für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Herr Reuther, unter anderem zuständig für die Vergabe der Deutschlandstipendien, informierte zudem über die Möglichkeit von Wiedereinstiegsstipendien, beispielsweise nach Schwangerschaft und Elternzeit. Alle Referierenden waren sich einig, dass eine Promotion in den meisten Fällen nicht linear, sondern äußerst individuell verlaufe. Daher sollte auch die Entscheidung für ein geeignetes Stipendium nach den individuellen Umständen getroffen werden.

Gesprächsrunde zu Fördermöglichkeiten in der Promotionsphase
Gesprächsrunde zu Fördermöglichkeiten in der Promotionsphase; Foto: Vivien Heenemann

Der Promotionsverlauf aus verschiedenen Perspektiven

In der Veranstaltung „Der Promotionsverlauf aus verschiedenen Perspektiven“ begrüßte Frau Prof. Dr. Strobel Prof. Dr. Andreas Undisz und Dr. Isabell Winkler. Frau Dr. Winkler baute sich, parallel zur Promotion an der Professur für Forschungsmethodik und Evaluation in der Psychologie, ein zweites Standbein auf, indem sie die Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin absolvierte. Prof. Dr. Undisz charakterisierte sein Forschungsfeld als Kompromiss zwischen der Naturwissenschaft und der Maschinentechnik. Er leitet die Professur Elektronenmikroskopie und Mikrostrukturanalytik und betonte die Wichtigkeit, für sein Forschungsthema zu brennen. Frau Prof. Dr. Strobel ergänzte, dass Beharrlichkeit, Frustrationstoleranz und Eigeninitiative zu den persönlichen Voraussetzungen gehören, die für eine Promotion erforderlich sind. Herr Prof. Dr. Undisz betonte, dass es etwas Besonderes sei, einen Beitrag zu leisten, und dass die Freude am Ende umso größer sei, wenn man eine gewisse Beharrlichkeit zeigt.

Neben den Herausforderungen während der Promotion, wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wurde auch über Motivatoren während der Promotion gesprochen. Hierbei wurden Lehrveranstaltungen genannt, die zu der Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder wissenschaftliche Mitarbeiterin dazu gehören. Auch Tagungen und Kongresse wurden als besondere Highlights im Jahr genannt, ebenso wie die Momente, wenn eigene Arbeiten veröffentlicht werden.

Prof. Dr. Andreas Undisz und Dr. Isabell Winkler im Gespräch mit Prorektorin Prof. Dr. Anja Strobel
Prof. Dr. Andreas Undisz und Dr. Isabell Winkler im Gespräch mit Prorektorin Prof. Dr. Anja Strobel; Foto: Vivien Heenemann

Der Weg zur Professur

In der Parallelveranstaltung „Der Weg zur Professur“, die von Prof. Dr. Thomas Lampke moderiert wurde, gewährten Prof. Dr. Matthias Wichmann und Prof. Dr. Fleurianne Bertrand Einblicke in ihren persönlichen Werdegang hin zur Professur. Beide skizzierten die größten Herausforderungen und Wendepunkte ihrer Karriere, wobei die Haltung des "Weitermachens" als besonders bedeutsam betont wurde. "Man sollte sich nicht entmutigen lassen, selbst wenn auf dem gewünschten Weg etwas nicht funktioniert. Das Scheitern gehört zum Karriereweg dazu", unterstrichen sie. Die Beziehung zu ihren Doktorvätern beeinflusste maßgeblich ihren beruflichen Werdegang. Herr Prof. Dr. Wichmann erzählte, dass sein damaliger Doktorvater ihm "keine Steine aus dem Weg räumte, sondern manchmal sogar einen hinlegte, an dem man das Klettern üben konnte". Gleichzeitig ebneten die Doktorväter den weiteren Weg und leisteten wertvolle Unterstützung bei der Vernetzung.

Besonders betont und hervorgehoben wurde die Bedeutung von Auslandsaufenthalten und wie stark man von diesen profitieren könne. Während des Gesprächs wurden zudem wertvolle Tipps geteilt, um sich in einer Berufungskommission bestmöglich zu präsentieren. Eine intensive Vorbereitung wurde als besonders wichtig herausgestellt, ebenso wie das Kommunizieren auf Augenhöhe, um den Mitgliedern der Kommission als gleichwertige Kollegin bzw. gleichwertiger Kollege gegenüberzutreten.

Prof. Dr. Thomas Lampke im Gespräch mit Prof. Dr. Matthias Wichmann und Prof. Dr. Fleurianne Bertrand
Prof. Dr. Thomas Lampke im Gespräch mit Prof. Dr. Matthias Wichmann und Prof. Dr. Fleurianne Bertrand; Foto: Vivien Heenemann

Der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses bot eine umfassende Palette an Informationen, sei es zur Promotion, Fördermöglichkeiten, dem Weg zur Professur oder der Gründung eines Start-ups. Dank gebührt allen Referierenden und Helfenden für ihre Zeit und ihr Engagement, die zur erfolgreichen Durchführung der Veranstaltung beigetragen haben. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Sponsoren der Berliner Nanotest und Design GmbH sowie des Gründungsnetzwerks SAXEED, deren freundliche Unterstützung die Versorgung während der Vernetzungspause ermöglichte.

„Und wenn jemand mit einem Problem kommt, das Wissenschaft betrifft, dann geht das Herz auf…“

Am 24. November 2022 veranstaltete das Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs (ZfwN) den 9. Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dieser konnte nach zwei Pandemiejahren wieder in Präsenz stattfinden, wodurch sowohl die Vernetzung als auch der fachübergreifende Austausch wieder stärker in den Vordergrund rückten. Die etwa 50 teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler nutzten diese Möglichkeit und informierten sich zu den angebotenen Themen, lauschten den Erfahrungsberichten und beteiligten sich an den offenen Diskussionsrunden. Gleichzeitig waren Botschafterinnen und Botschafter der Fakultäten, der Universitätsbibliothek, des Zentrums für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung, des Gründungsnetzwerks SAXEED, der FDTech GmbH sowie der msg systems ag vor Ort, um den Teilnehmenden sowohl die Vernetzung mit den Fakultäten als auch mit der Wirtschaft und der Industrie zu ermöglichen. Durch das Programm der Veranstaltung führte neben Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der TU Chemnitz und Direktor des ZfwN auch Dr. Nadia Lois, Referentin für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Tenure-Track-Verfahren im Büro des Rektors und Geschäftsführerin des ZfwN.

Nach den begrüßenden Worten durch Prof. Dr. Jörn Ihlemann wurde zunächst das ZfwN und dessen Angebote vorgestellt. Das überfachliche Beratungs- und Weiterbildungsangebot umfasst beispielsweise Kompetenzförderung mithilfe von Workshops, Vernetzungsangebote wie den Wandertag sowie Beratung und Unterstützung im Prozess der Promotion.

Anschließend stellte sich Dr. Laura Ackermann als neue Rektoratsbeauftragte für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der TU Chemnitz vor. Sie betonte u. a. die Notwendigkeit des Netzwerkens der Promotionsinteressierten und Promovierenden untereinander. In der Pandemie habe sie besonders bemerkt, „wie wichtig Austausch und Vernetzungsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler*innen sind“. Da die Möglichkeit des Netzwerkens im Zuge der Pandemie zu kurz gekommen sei, möchte sie ein Bindeglied zwischen dem Rektorat und dem wissenschaftlichen Nachwuchs sein und bot den Teilnehmenden an, jederzeit gern mit ihr in Kontakt treten zu können

Es folgte ein Moderiertes Gespräch, in welchem sich Dr. Laura Ackermann (Fakultät für Human- und Sozialwissenschaft), Dr. Margarete Thiessen (Philosophische Fakultät), Dr. David Müller (Fakultät für Mathematik), Dr. Markus Tümpel (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) und Dr. Robert Wonneberger (Fakultät für Maschinenbau) über persönliche Erfahrungen während der Promotionszeit austauschten. Dabei konnten die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler persönliche Einblicke in die Phase der Promotion weitergeben. Gleichzeitig wurden unterschiedliche Erfahrungen näher beleuchtet. „Ich fand es toll, dass ich im Studium dazu angestoßen wurde, auch mal in die Industrie zu schauen“ beschrieb Dr. Robert Wonneberger das Ineinandergreifen von Industrie und Forschung. Die Referierenden betonten auch, dass es wichtig sei mit der Doktormutter oder dem Doktorvater im Austausch zu bleiben, um beispielsweise bei Problemen mit der Doktorarbeit die Möglichkeit zu haben, nachzujustieren. „Und wenn jemand mit einem Problem kommt, das Wissenschaft betrifft, dann geht das Herz auf, weil die Doktorväter und -mütter auch viel mit der Verwaltung beschäftigt sind“, so Dr. Robert Wonneberger. Die Promovierten gingen ebenfalls auf die Finanzierung und die Dauer der Promotion ein. So wurde die Finanzierung der Promotion beispielsweise durch Drittmittel, Stipendien und wissenschaftliche Mitarbeiterstellen an der Universität sichergestellt. Bezüglich der Dauer der Promotion konnten größere Unterschiede festgestellt werden und es zeigte sich, dass diese Phase individuell sehr verschieden verlaufen kann. Von besonderer Relevanz wurde auch das Netzwerken angesehen, denn „man muss realistisch an die Sache gehen und sich keine Illusionen machen. Man muss wissenschaftlich erwachsen werden und sich ein eigenes Netzwerk aufbauen“, so Dr. David Müller. Alle Gesprächsteilnehmenden beschrieben die Promotionsphase rückblickend als eine äußerst positive Zeit, in der sie viele neue Menschen kennenlernten, was gleichzeitig auch zu einem persönlichen Fortschritt geführt habe. Trotzdem lag nach der Fertigstellung ein Hauch der Erleichterung in der Luft. „Ich kenne niemanden, der sagt: ‚Schade, jetzt ist die Verteidigung ‘rum, das würde ich gerne nochmal machen“‘, so Dr. Laura Ackermann.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase; Foto: Vivien Heenemann

Im Anschluss an die Gesprächsrunde stellte das Gründungsnetzwerk SAXEED sich und die „EXIST-Förderprogramme“ vor. Dabei wurde betont, dass Promotionsvorhaben und Start-Ups sehr gut zusammenpassen, da beide der Drang vereine, echtes Neuland zu ergründen.

Um dem Vernetzungscharakter der Veranstaltung Rechnung zu tragen, standen in der einstündigen Pause Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Fakultäten und weiterer Einrichtungen der TU Chemnitz für promotions- und habilitationsrelevante Fragen zur Verfügung. Gleichzeitig wurde mit einem Mittagsimbiss und Getränken für das leibliche Wohl gesorgt.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase
Botschafterinnen und Botschafter der Fakultäten und weiterer Einrichtungen standen für promotionsrelevante Fragen zur Verfügung; Foto: Vivien Heenemann
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase
Die Vernetzungspause wurde für intensive Gespräche genutzt; Foto: Vivien Heenemann

In der zweiten Session widmeten sich Prof. Dr. Dagmar Gesmann-Nuissl (Mitglied der Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der TU Chemnitz) und Prof. Dr. Guntram Wagner (Ombudsperson der TU Chemnitz für wissenschaftliches Fehlverhalten) der Frage, was eine gute wissenschaftliche Praxis kennzeichnet und wie sie durch Regularien und Verhaltensprinzipien gefördert werden kann. Prof. Dr. Dagmar Gesmann-Nuissl verwies zunächst auf die rechtliche Perspektive der guten wissenschaftlichen Praxis, aber auch auf das allgemeine Verständnis des kollegialen Vertrauens in die Redlichkeit des wissenschaftlichen Arbeitens als Grundpfeiler für Erkenntnisgewinn und Forschungsinteresse. Plagiat und Autorenschaft seien in 40 Prozent der Fälle die Ursache für einen Verstoß gegen die „Gute wissenschaftliche Praxis“. Dennoch gibt es weder für den Begriff „Plagiat“ noch für den Begriff „Autor“ eine allgemeingültige und eindeutige Definition. Im Falle von Unstimmigkeiten stehen die Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis sowie die Ombudsperson, die eine vermittelnde Perspektive zwischen den beiden streitenden Parteien einnimmt, als Ansprechpartner zur Verfügung. So betonte Prof. Dr. Guntram Wagner: „Es gibt Fälle, da macht es Sinn nochmal darüber zu reden, bevor man Schaden anrichtet.“ Bei Problemen könne man sich gern an ihn wenden. „Ich sehe mich als Dienstleister“, so Prof. Dr. Guntram Wagner weiter.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase
Prof. Dr. Dagmar Gesmann-Nuissl und Prof. Dr. Guntram Wagner referierten zur guten wissenschaftlichen Praxis; Foto: Vivien Heenemann

Zu guter Letzt hatten die Teilnehmenden die Wahl zwischen zwei zeitgleich stattfindenden Parallelveranstaltungen. So referierten Prof. Teresa Pinheiro (Philosophische Fakultät) und Prof. Dr. Carsten Deibel (Fakultät für Naturwissenschaften) in der von Dr. Nadia Lois moderierten Session über den „Promotionsverlauf aus verschiedenen Perspektiven“. Die Promotionsinteressierten und Promovierenden kamen in einem intensiven Gespräch in den Austausch mit den beiden Referierenden und konnten ihre ganz persönlichen Fragen stellen. Dabei standen beispielsweise der Stellenwert der Promotion in den verschiedenen Fächerkulturen, der Verlauf der Promotionsphase sowie persönliche und biographische Aspekte, die es zu beachten gilt, im Mittelpunkt. Interessanterweise konnten viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige fächerspezifische Unterschiede, herausgearbeitet werden.

In der zweiten, von Prof. Dr. Jörn Ihlemann moderierten, Parallelveranstaltung gaben Prof. Dr. Frank Asbrock (Fakultät für Human- und Sozialwissenschaft) und Prof. Dr. Thomas Lampke (Fakultät für Maschinenbau) Einblick in ihre individuellen Lebensläufe und beschrieben sowohl Hürden als auch Brücken auf dem Karriereweg der Professur. So wurden beispielsweise Auslandsaufenthalte, Lehrerfahrungen, Publikationen, erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen aber auch Konferenzteilnahmen, Gremienerfahrungen und ein gutes, ausgeprägtes Netzwerk als entscheidende Kriterien genannt, um Berufungskommissionen von der persönlichen Eignung für die angestrebte Professur zu überzeugen. Die beiden Professoren betonten, dass man als Professorin bzw. Professor für seine Forschung brennen müsse und besonders den Aspekt der Lehre nicht unterschätzen dürfe. Außerdem sprachen beide Professoren darüber, wie sie ihre Professur mit der Familiengründung vereinbaren konnten. Dabei appellierten sie an die Teilnehmenden, sich diesen Fragen zu stellen, wann immer diese auftreten sollten und sich nicht von kleinen Rückschlägen vom Ziel der eigenen Professur aufhalten zu lassen. „Ich dachte der Weg zur Professur ist ein gradliniger, steiler Weg, aber er ist steinig und man macht viele Erfahrungen, gute Erfahrungen“, so Prof. Dr. Thomas Lampke.

Ob allgemeine Informationen rund um die Promotion, Anregungen zur Förderung der guten wissenschaftlichen Praxis oder Erfahrungen auf dem Weg zur Professur – der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses bot eine breite Palette an Informationen. Durch die offenen Diskussions- und Fragerunden hatten die Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, auch persönliche Anliegen anzusprechen und neue Perspektiven und Ansichten zu erlangen. Gleichzeitig gab es zahlreiche Möglichkeiten, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen.

Wir danken an dieser Stelle nochmals allen Referierenden sowie allen Helfenden für ihre Zeit und ihr Engagement, dank denen wir die Veranstaltung erfolgreich durchführen konnten. Gleichzeitig richten wir auch ein herzliches Dankeschön an die Sponsoren der FDTech GmbH, des Gründungsnetzwerks SAXEED sowie der msg systems ag, mit deren freundlicher Unterstützung die Versorgung während der Vernetzungspause realisiert werden konnte.

Die Leiden(schaft) der Promotionsphase

Zum digitalen „Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses“ fanden sich am 11. November 2021 zum nunmehr achten Mal Promotionsinteressierte, Promovierende und Postdocs ein, um an Vorträgen und Gesprächsrunden zu den Themen „Forschung im Team“, „Der Promotionsverlauf aus verschiedenen Perspektiven“, „Karriereziel Professur!“ und „Intercultural Readiness - Arriving in International Research Teams“ teilzunehmen. Der Zuspruch an der Onlineveranstaltung war groß. Die etwa 80 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler nutzen die Möglichkeit und informierten sich zu den zahlreich angebotenen Themen, lauschten den Erfahrungsberichten und beteiligten sich an den offenen Diskussionsrunden. Durch das Programm der Veranstaltung führte neben Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der TU Chemnitz und Direktor des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Dr. Nadia Lois, Referentin für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Tenure-Track-Verfahren im Büro des Rektors und Geschäftsführerin des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs auch Dr. Benny Liebold, Geschäftsführer des Internationalen Universitätszentrums.

Nach der Eröffnung und Begrüßung der Gäste, referierte Michael Schmischke (Rektoratsbeauftragter für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler) zunächst über die aktuelle Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses und betonte dabei, dass insbesondere die Arbeit im Team und der Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der COVID-19-Pandemie leide, obwohl diese gerade im Wissenschaftsbereich immens wichtig sei. In diesem Zusammenhang ermutigte er alle Anwesenden, sich bei Anregungen oder Problemen gern an ihn zu wenden und an seine (digitale oder hölzerne) Tür zu klopfen.

Diese Ansicht vertraten auch die Teilnehmenden der im Anschluss folgenden Gesprächsrunde. Über die Arbeit und das Forschen im Team und ihre persönlichen Erfahrungen während der Promotionszeit tauschten sich Dr. Julia Grass (Fakultät für Human- und Sozialwissenschaft), Dr. Kristina Roder (Fakultät für Maschinenbau), Dr. Sebastian Heil (Fakultät für Informatik), M.A. Jakob Kullik (Philosophische Fakultät) sowie Dr. Leonard Rößner (Fakultät für Naturwissenschaften) aus. Dabei konnten die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler unterschiedlichste Einblicke und Perspektiven in die Phase der Promotion weitergeben. So führte beispielsweise Dr. Julia Grass an, dass sie während ihrer Promotionsphase „coole Menschen kennengelernt“ habe, wohingegen Jakob Kullik die Vorzüge von Stipendien betonte. Als Stipendiat der Deutschen Wirtschaft konnte er aus erster Hand berichten, dass Netzwerken, insbesondere in Wirtschaft und Politik, wichtiger denn je sei. Dr. Leonard Rößner zog ebenfalls ein positives Fazit und unterstrich, dass insbesondere die Möglichkeit, eigene Projekte zu verwirklichen sowie der Austausch mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihn sehr prägend gewesen seien. Dr. Sebastian Heil hob hervor, dass gerade bei Motivationstiefs und Durststrecken der Austausch mit anderen helfe, da diese durch neuen Input und andere Perspektiven weiterführende Ideen einbringen könnten. Hinsichtlich der Arbeit und der Forschung im Team konnte Dr. Julia Grass Bilanz ziehen: „Man kann nicht nicht im Team forschen“. Auch Jakob Kullik merkte an, dass „mit den richtigen Menschen Arbeit sehr fruchtbringend sein kann“, diese allerdings gut organisiert sein müsse. Alle Gesprächsteilnehmenden beschrieben die Promotionsphase rückblickend als eine äußerst positive Zeit, in der sie viele neue Menschen kennenlernten, was gleichzeitig auch zu einem persönlichen Fortschritt geführt habe.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihre Promotionsphase; Foto: Screenshot (privat)

Die zweite Session widmete sich ganz dem Thema „Forschung im Team“ und gliederte sich in zwei separate Vorträge – einerseits aus geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, anderseits aus Sichtweise des MINT-Bereiches. Zunächst stellten Dr. André Dettmann und Patrick Roßner (Fakultät für Maschinenbau) Beispielkonzepte für die Forschung im Team vor. Dazu gehöre u. a. das Arbeitswissenschaftliche Kolloquium (AWIKO). Dieses diene dem Aufbau und dem Erwerb unterschiedlicher Fähigkeiten, wie z. B. dem Aufbau von Methoden- und Präsentationskompetenz, dem Erlernen von Zeitmanagement sowie dem kontinuierlichen Arbeiten am Dissertationsvorhaben. Zudem sollen eine interdisziplinäre Sichtweise auf Fragestellungen sowie die Kompetenz der Verknüpfung von Wissen und Methoden erlernt werden. Auch das gemeinsame Arbeiten im Team werde gefördert, denn die Vernetzung mit Forschungs- und Industriepartnern durch das Netzwerk anderer Promovierender und der informelle Austausch im Kollegium durch gegenseitige Kenntnis der Dissertationsvorhaben spielten eine große Rolle.

Anschließend referierten Prof. Dr. Georg Jahn und Dr. Diana Armbruster (Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften) über Methoden, Chancen und mögliche Risiken der Teamarbeit. So wurden beispielsweise Konflikte in der Teamarbeit angesprochen und wie diese zu verhindern seien. Gleichzeitig betonte Prof. Jahn, dass sich das Überwinden von Konflikten motivationssteigernd auf Gruppenidentitäten auswirke und zu einem höheren Erfolg führen könne. Teamarbeit in der Wissenschaft richtet sich auch nach Disziplin und Standard. So hänge die Teilnehmerzahl von Forschenden im Team von der Interdisziplinarität von Projekten und dem Umfang der Forschung ab. Dr. Diana Armbruster stellte im Zuge des Vortrags auch das Graduiertenkolleg des Sonderforschungsbereichs Hybrid Societies als Chance vor und betonte dabei den internationalen Austausch, die interdisziplinäre Ausrichtung und Fördermöglichkeiten in Form von Stipendien. Dabei solle die Gemeinschaft der Lernenden und das Networking gestärkt werden.

Fragerunde
Prof. Dr. Georg Jahn, Dr. Diana Armbruster, Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Dr. André Dettmann und Patrick Roßner stellen sich den Fragen des Publikums; Foto: Screenshot (privat)

Zu guter Letzt hatten die Teilnehmenden die Qual der Wahl zwischen drei zeitgleich stattfindenden Parallelveranstaltungen. So referierten Prof. Dr. Silke Hüsing (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) und Prof. Dr. Martin Gaedke (Dekan der Fakultät für Informatik), in der von Dr. Nadia Lois moderierten Session, über den „Promotionsverlauf aus verschiedenen Perspektiven“. Dabei wurde die Promotion seitens Prof. Dr. Martin Gaedke als Reise beschrieben, die Wissen, Scheitern, Erfolg und Erfüllung beinhaltet. Diese paradoxe Situation beschrieb er treffend als die „Leiden(schaft) der Promotionsphase“. Prof. Dr. Silke Hüsing legte den Fokus auf Eigenschaften, die für eine Promotion notwendig seien. Dazu zählten neben Verlässlichkeit, Ehrlichkeit u. a. auch Disziplin. Zudem wurde mit einer Auflistung von 15 Fragen der Weg zur Promotion beschrieben und so Handwerkszeug mitgegeben, das es Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern erleichtern soll, sich bewusst und zielgerichtet für oder gegen eine Promotion zu entscheiden. Diese Fragen erfordern eine persönliche Reflexion und neben grundlegenden Fragen wie „Warum will ich promovieren?“ werden dabei auch Fragen wie „Will ich ständig und mit anderen zusammen publizieren oder mein eigenes, großes Projekt vorantreiben?“ oder „Welchen Stellenwert hat die Promotion in dieser Lebensphase?“ gestellt.

Prof. Dr. Martin Gaedke referierte über die Leiden(schaft) der Promotion
Prof. Dr. Martin Gaedke referierte über die Leiden(schaft) der Promotion; Foto: Screenshot (privat)
 Im Gespräch zum Thema
Im Gespräch zum Thema "Der Promotionsverlauf aus verschiedenen Perspektiven": Prof. Dr. Silke Hüsing, Dr. Nadia Lois und Prof. Dr. Martin Gaedke; Foto: Screenshot (privat)

In der zweiten, von Prof. Dr. Jörn Ihlemann moderierten, Parallelveranstaltung gaben Prof. Dr. Stefan Garsztecki (Philosophische Fakultät) und Prof. Dr. Thomas Seyller (Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften) Einblick in ihre individuellen Lebensläufe und beschrieben sowohl Hürden als auch Brücken auf dem Karriereweg der Professur. So wurden beispielsweise Auslandsaufenthalte, Lehrerfahrungen, Publikationen, erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen aber auch Konferenzteilnahmen, Gremienerfahrungen und ein gutes, ausgeprägtes Netzwerk als entscheidende Kriterien genannt, um Berufungskommissionen von der persönlichen Eignung für die angestrebte Professur zu überzeugen. Außerdem sprachen beide Professoren darüber, wie sie ihre Professur mit der Familiengründung vereinbaren konnten. Dabei appellierten beide Professoren an die Teilnehmenden, sich diesen Fragen zu stellen, wann immer diese auftreten sollten und sich nicht von kleinen Rückschlägen vom Ziel der Promotion aufhalten zu lassen.

Im Gespräch zum Thema
Im Gespräch zum Thema "Karriereziel: Professur!": Prof. Dr. Thomas Seyller, Prof. Dr. Stefan Garsztecki und Prof. Dr. Jörn Ihlemann; Foto: Screenshot (privat)

In der englischsprachigen Session „Intercultural Readiness - Arriving in International Research Teams“, welche von Dr. Benny Liebold moderiert wurde, widmete sich die externe Dozentin Maria Prahl der Thematik Arbeit im interkulturellen Team und erläuterte die drei wichtigen Aspekte der interkulturellen Effektivität – „Connect“, „Perform“, „Enjoy“ – und die Kompetenzen, auf deren Balance man achten sollte, wenn man in einem internationalen Team arbeitet. Darüber hinaus illustrierte sie die grundlegenden Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen verschiedenen internationalen Hochschul-, Wissenschafts- und Arbeitskulturen.

Ob Möglichkeiten zur Finanzierung der Promotion, Anregungen für die Arbeit im Team oder Erfahrungen auf dem Weg zur Professur – der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses bot eine breite Palette an Informationen. Durch die in jeder Session angebotenen offenen Diskussions- und Fragerunden hatten die Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, auch persönliche Anliegen anzusprechen und neue Perspektiven und Ansichten zu erlangen. Um darüber hinaus auch den Austausch und die Vernetzung unter dem wissenschaftlichen Nachwuchs weiter zu fördern, wird perspektivisch wieder eine Durchführung der Veranstaltung in Präsenzformat angestrebt.

Wir danken an dieser Stelle nochmals allen Referierenden sowie allen Helfenden für ihre Zeit und ihr Engagement, dank denen wir die Veranstaltung erneut auch im digitalen Format erfolgreich durchführen konnten.

Der diesjährige Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses am 5. November 2020 stand stark unter dem Einfluss der Pandemie-Situation und widmete sich drängenden Fragen rund um die Promotion und die akademische Karriere

Am 5. November 2020 fand bereits zum siebten Mal der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses der Technischen Universität Chemnitz statt. Aufgrund der aktuellen Situation in diesem Jahr war das Veranstaltungsformat erstmals digital. Rund 70 interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler nahmen an Vorträgen und einer virtuellen Gesprächsrunde teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen „Promotion“, „Publizieren“ und „Berufsperspektiven nach der Promotion“. Durch das Programm führten Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Direktor des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der TU Chemnitz, sowie Dr. Nadia Lois, Geschäftsführerin des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Referentin für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Tenure-Track-Verfahren im Büro des Rektors.

Als Einstieg in das Thema „Promotion“ moderierte Dr. Nadia Lois eine Gesprächsrunde, in welcher Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unterschiedlicher Fakultäten zu Wort kamen und ihre Erfahrungen auf dem Weg zum Doktortitel teilten. Dabei wurden verschiedene Aspekte und zahlreiche Hinweise zu Promotionsstrategien in den Fokus gerückt. Wesentliche Aspekte waren Motivation, der Umgang mit Krisen, aber auch die Freude am Forschen. .

So riet Jun.-Prof. Dr. Danny Kowerko von der Fakultät Informatik den angehenden Promovierenden, der Philosophie des Studiums treu zu bleiben und einfach mit dem nächsten Schritt weiter zu machen. Von Dr. Maik Trautmann von der Fakultät für Maschinenbau wurde das Publikum zum „Wagnis Promotion“ auch dann ermutigt, wenn man dieses Vorhaben auf den 1. Blick für eine zu große Herausforderung halte. Kristin Eichhorn, M.A., Doktorandin an der Philosophischen Fakultät, empfahl bei der Planung und Organisation der Arbeitsweise eigene Routinen im Alltag zu etablieren. Dr. Sascha Schneider, ebenfalls Philosophischen Fakultät, fügte hinzu, dass eine klare Definition kleinerer Aufgaben dazu führe, auf die eigenen Fortschritte aufmerksam zu werden. Dr. Pia Cardone von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften betonte die Wichtigkeit des Informationsaustausches mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern während Tagungen und Konferenzen. Dr. Jens Teuscher von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik verwies auf den wichtigen Einfluss des Arbeitsklimas auf die eigene Arbeitsleistung. Und Dr. Franziska Nestler von der Fakultät für Mathematik ergänzte, dass das Festlegen regelmäßiger Termine mit Betreuerin oder Betreuer und anderen Kolleginnen und Kollegen helfe, deren Expertise in allen Bereichen der wissenschaftlichen Qualifikation zu nutzen.

Einig waren sich alle Referentinnen und Referenten über die Bedeutung des kollegialen Austauschs, der gerade im derzeit vorherrschenden Homeoffice oft zu kurz komme. Daher der Tipp an alle (angehenden) Promovierenden, sich gerade in der momentanen Situation Routinen für den kollegialen Austausch zu schaffen. Sei es eine tägliche virtuelle Kaffeerunde oder auch ein wöchentlicher Jour fixe – der daraus resultierende Mehrwert sei beachtlich.


Teilnehmer Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses
Der diesjährige Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses fand online statt. Das Thema "Motivation zur wissenschaftlichen Karriere" stand im Fokus. Foto: Screenshot (privat)

In der zweiten Session stand das „Erfolgreiche Publizieren“ im Mittelpunkt. Angela Malz, Direktorin der Chemnitzer Universitätsbibliothek, präsentierte die zahlreichen Unterstützungsangebote der Universitätsbibliothek und ermutigte das Publikum, sich bei der Bibliothek zu erkundigen, wenn Bedarf nach finanzieller Förderung bspw. für Publikationen im Open Access bestehe. Unter dem Motto “no pain, no gain” erläuterte Prof. Dr. Markus Richter, Inhaber der Professur Thermodynamik an der Fakultät für Maschinenbau, dass eine gute wissenschaftliche Publikationsleistung mit viel Arbeit und strategischem Forschungsmanagement zusammenhänge.

Zum Abschluss des diesjährigen Tages des wissenschaftlichen Nachwuchses fanden zwei parallele Sessions statt. Prof. Dr. Anja Strobel, Dekanin der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, stellte gemeinsam mit Prof. Dr. Bernhard Wunderle, Inhaber der Professur Werkstoffe und Zuverlässigkeit mikrotechnischer Systeme an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, den Promotionsverlauf aus verschiedenen Perspektiven dar. Prof. Dr. Anja Strobel betonte die Bedeutung von Erkenntnisfähigkeit, Begeisterung und Neugier für die Forschung, die einem auf dem Weg zur erfolgreichen Promotion begleiten. Prof. Dr. Bernhard Wunderle ergänzte, dass diese Eigenschaften mit viel Zielstrebigkeit, Eigenständigkeit und Ausdauer interagieren, da „Genies rar sind“. Zudem wies er darauf hin, dass die Promotionsarbeit „kein 9 to 5 Job“ sei und es daher von großer Bedeutung ist, dass man Spaß daran habe.

Zeitgleich referierten Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sowie Rektoratsbeauftragte für nachhaltige Campusentwicklung, und Dr. Robin Schubert, Absolvent der TU Chemnitz und inzwischen Geschäftsführer der BASELABS GmbH, über zwei mögliche Karrierewege nach der Promotion. Prof. Arnold legte das Augenmerk auf verschiedene Aspekte, die beachtet werden sollten, wenn man nach der Promotion in der Wissenschaft bleiben und eine Professur erhalten möchte. Hilfreich seien Auslandsaufenthalte und das Aufbauen von Netzwerken. Nicht unerwähnt blieben auch die zu meisternden Hürden. So verwies sie auf den zunehmenden Publikationsdruck, der für viele eine Hürde darstelle. Sie riet dazu, nicht zu verzweifeln, einen langen Atem zu haben und so den Weg durch den „Publikationsdschungel“ zu finden. Dr. Robin Schubert hat sich als Ingenieur auf den Weg der Unternehmensgründung begeben. Diesen erläuterte er anschaulich und gewährte Einblicke in seine Findungsphase. Hierbei ging er vor allem immer wieder auf die Bedeutung der Motivation ein. Insbesondere die Frage, welche er sich morgens stelle: „Warum arbeite ich heute?“, möchte er seinen Zuhörenden mitgeben.

Schlussendlich waren sich alle Referierenden – trotz der breiten Palette an Erfahrungen und Sichtweisen – in einem einig: Intrinsische Motivation sei die essenzielle Triebkraft für eine erfolgreiche Promotion und Karriere – sei es nun in oder außerhalb der Wissenschaft. Man müsse für sein Thema brennen und mit Leidenschaft daran arbeiten.

„Der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses hat sich auch im virtuellen Format bewährt“ äußerte sich Prof. Dr. Jörn Ihlemann nach der Veranstaltung. Dr. Nadia Lois zeigte sich ebenfalls mit der Veranstaltung zufrieden: „Dass der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses trotz des ungewohnten Formats auf so große Resonanz gestoßen ist und so viele interessante Themen besprochen werden konnten, freut mich ganz besonders.“

Wir danken allen Referierenden sowie allen Helfenden für ihre Zeit und ihr Engagement, dank denen wir die Veranstaltung auch im digitalen Format erfolgreich durchführen konnten.

„Man muss für sein Thema brennen.“

Zum nunmehr sechsten Mal hatte das Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs alle Interessierten – von Masterstudierenden bis zu Betreuenden – eingeladen, sich zum akademischen Karriereweg zu informieren und auszutauschen. Über 85 Teilnehmende besuchten vielseitige Formate: informative Vorträge, Erfahrungsberichte oder sie suchten direkten Kontakt mit den Vertreterinnen und Vertretern der Fakultäten, die Fragen zur Promotion beantworteten

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war für viele das moderierte Gespräch, bei dem der wissenschaftliche Nachwuchs – Promovierende und Promovierte unterschiedlicher Fakultäten – selbst zu Wort kam. Dabei wurden verschiedene Aspekte, wie die Entscheidung für die Promotion, der Umgang mit Krisen aber auch die Freude am Forschen selbst thematisiert. .

moderierte Gespräch
V.l.n.r.: Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Dr. Ailyn Stötzner, Claas Pollmanns, Dr. Michael Partmann, Felix Petzke und Andrea Preuß.
 Erfahrung aus der eigenen Promotionszeit von Dr. André Matthes
Dr. André Matthes (rechts im Bild) von der Fakultät für Maschinenbau teilt seine Erfahrung aus der eigenen Promotionszeit

Die Referierenden gaben dem Publikum zahlreiche Hinweise für die Promotion mit auf den Weg. Dr. Ailyn Stötzner von der Fakultät für Mathematik regte an, dass man nicht alles selber machen müsse, sondern durchaus die Expertise der Betreuenden nutzen sollte. Felix Petzke, Doktorand an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, empfahl, Impulse von außen mitzunehmen – seien es die von Kolleginnen und Kollegen in der Kaffeepause, während Kolloquien oder auf Konferenzen. Dr. André Matthes von der Fakultät für Maschinenbau ermunterte die Teilnehmenden, sich für die Themensuche hinreichend Zeit zu nehmen und lieber etwas länger nach dem Thema zu suchen, für das man wirklich brennt. Außerdem berichtete Andrea Preuß von der Fakultät für Naturwissenschaften von ihren Erfahrungen mit Stipendien und Claas Pollmanns von der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften brachte u.a. seine Sicht zur strukturierten Promotion in das Gespräch ein. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Michael Partmann, Referent im Büro des Rektors

Dass Begeisterung für das Forschungsthema und wissenschaftliches Arbeiten grundlegend für eine Promotion ist, bestätigten auch Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll von der Philosophischen Fakultät und Prof. Dr. Bernhard Wunderle von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Sie stellten den Promotionsinteressierten die formellen Voraussetzungen für eine Promotion und deren Verlauf mit seinen Höhepunkten sowohl aus einer geistes- und sozialwissenschaftlichen als auch aus einer ingenieurswissenschaftlichen Perspektive vor. Prof. Dr. Wunderle betonte, dass entscheidend aber die persönliche Motivation sei und dass man, in jeder Hinsicht, mit Leidenschaft bei der Sache sei.

Vortrag zehn Kernfragen zur Promotion.
Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll beantwortet in seinem Vortrag zehn Kernfragen zur Promotion.
Prof. Dr. Bernhard Wunderle stellt ingenieurswissenschaftliche Spezifika der Promotion vor.
Prof. Dr. Bernhard Wunderle stellt ingenieurswissenschaftliche Spezifika der Promotion vor.

Im Anschluss präsentierte Antje Pfeifer vom Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs Finanzierungsmöglichkeiten der Promotion.

Zeitgleich stellte Prof. Dr. Birgit Glorius von der Philosophischen Fakultät ihren akademischen Werdegang vor, der sie – wie sie selbst sagte – über Umwege ans Ziel geführt habe. Sie betonte gegenüber den promovierenden und promovierten Teilnehmenden, dass es nicht den einen idealen Weg gibt; dass man sich mehrmals entscheiden könne und solle. Zum 1x1 der akademischen Karriere zählt sie Publizieren, Drittmittel akquirieren, Lehren, Selbstvermarktung und Vernetzung. Dabei sollte man stets anstreben, innerhalb der eigenen Disziplin einzigartig zu werden und dieses Alleinstellungsmerkmal in den Fokus der Karriereentscheidungen zu stellen.

Auf Umwegen zum Ziel.
Prof. Dr. Birgit Glorius: Auf Umwegen zum Ziel.
 Wie aus einem gescheiterten
                Forschungsprojekt aus Versehen ein Startup entstand
Dr. Martin Böhringer: Wie aus einem gescheiterten Forschungsprojekt aus Versehen ein Startup entstand

Dr. Martin Böhringer, der an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften promovierte, berichtete, wie aus einem gescheiterten Forschungsprojekt aus Versehen das Startup Staffbase entstand. Er riet dem Publikum, niemals bequem zu werden und im Zuge der eigenen Forschung nicht den Kontakt zur Außenwelt zu verlieren. Manchmal sollten einfach in Angriff genommen und erledigt werden, wobei Perfektion nicht unbedingt an erster Stelle stehen müsse. Zudem sollten Misserfolge als neue Chance angesehen und zügig überwunden werden. Mit seinem Vortrag ermutigte er die Teilnehmenden, sich eigene Fehler einzugestehen und verdeutlichte, dass auch scheinbar falsche Entscheidungen zum Ziel führen können.

Abschließend informierte Dr. Michael Melzer über seinen persönlichen Werdegang – von der Promotion bis hin zum Nachwuchsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden – und gab den Teilnehmenden darüber hinaus Einblicke in die Nachwuchsförderung innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft. Er stellte exemplarisch den Wettbewerb The best minds vor, bei dem es neben dem Programm für Leibniz Nachwuchsforschergruppen zusätzlich eine Förderlinie für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen gibt – Programme for Women Professors.

 Die Kaffeepause bot Gelegenheit zum Austausch untereinander
        sowie mit den Vertretern und Vertreterinnen der Fakultäten.
Die Kaffeepause bot Gelegenheit zum Austausch untereinander sowie mit den Vertretern und Vertreterinnen der Fakultäten.
Best Practice in promoting young scientists
Dr. Michael Melzer: Best Practice in promoting young scientists

In einem waren sich alle Referierenden des Tages einig: man muss mit Leidenschaft an der Promotion arbeiten, Freude am wissenschaftlichen Arbeiten und Austausch haben sowie für sein Thema brennen!

Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, der durch das Programm führte, sagte nach der Veranstaltung: „Ich freue mich, dass so viele Masterstudierende Interesse an dem Thema Promotion an der TU Chemnitz zeigen und so rege an der Veranstaltung teilnahmen.“ Die Teilnehmenden des diesjährigen Tages des wissenschaftlichen Nachwuchses schätzten die vielseitigen Blickwinkel auf das Thema Promotion und die Bandbreite an Themen und ließen sich von der Begeisterung der Referierenden anstecken.

Wir danken allen Referierenden, Moderatorinnen und Moderatoren, Vertreterinnen und Vertretern der Fakultäten sowie allen Helfenden für ihre Zeit und ihr Engagement, dank dem wir die Veranstaltung erfolgreich durchführen konnten.

(Author: Antje Pfeifer, Translation: Lea Müllenbach, Pictures: Anja Huber and Lea Müllenbach)

PROMOTION, FORSCHUNG UND NACHWUCHSFÖRDERUNG – DER TDWN 2017

Am Donnerstag, den 2. November 2017 fanden sich erneut zahlreiche Promotionsinteressierte, Promovierende und Promovierte sowie Professoren im Uniteil Straße der Nationen ein, um am 5. Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses teilzunehmen. Dieser Nachmittag war gänzlichen den Themen Promotion, Forschung und Nachwuchsförderung gewidmet.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Direktor des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung in die einzelnen Programmpunkte übergab er das Wort an den Rektoratsbeauftragten für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, Dr.-Ing. Jens Teuscher, welcher sich und seine Funktion als Kontaktperson und Bindeglied zwischen dem wissenschaftlichen Nachwuchs und dem Rektorat vorstellte.

Anschließend kam der wissenschaftliche Nachwuchs der TU Chemnitz selbst zu Wort. In einem moderierten Gespräch gaben Jun.-Prof. Dr. Mario Geißler von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Dr.-Ing. Jens Teuscher von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Dr. Marcus Korb von der Fakultät für Naturwissenschaften, Michael Mika von der Fakultät für Maschinenbau und Nadine Rauh von der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften Einblicke in ihre Promotionszeit und -erfahrungen.

 Im Gespräch Michael Mika, Dr. Marcus Korb, Dr. Michael Partmann, Nadine Rauh,
  Jun.-Prof. Dr. Mario Geißler und Dr.-Ing. Jens Teuscher
Im Gespräch Michael Mika, Dr. Marcus Korb, Dr. Michael Partmann, Nadine Rauh, Jun.-Prof. Dr. Mario Geißler und Dr.-Ing. Jens Teuscher (v.l.n.r.)

Hauptmotivation für die Promotion war für Jun.-Prof. Geißler und Nadine Rauh demnach die Freude an Forschung und wissenschaftlichem Arbeiten. Dr. Jens Teuscher hob im Verlauf des Gesprächs die Bedeutung von zusätzlichen Erfahrungen hervor, die mit einer Promotion einhergehen: erste Berufserfahrungen in Lehre und Projekten, die Teilnahme an Tagungen und teils internationalen Konferenzen sowie die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen. Weitere Schwerpunkte im Gespräch waren der Abschluss der Promotion sowie der Umgang mit Rückschlägen. Dr. Marcus Korb betonte, dass ihm in diesen Situationen der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen geholfen habe, aber auch Konferenzen seien eine gute Gelegenheit, neue Ideen und Impulse für die eigene Dissertation zu erhalten. Das Wichtigste sei aber - und da waren sich alle einig - sich von eventuellen Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Michael Partmann, Referent für Hochschulpolitik und Hochschulentwicklung im Büro des Rektors.

Anschließend hielt der Arbeitswissenschaftler und ehemalige Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, eine Rede zum „Karriereschritt Angewandte Forschung“. Dabei stelle Prof. Bullinger die Fraunhofer-Gesellschaft kurz vor und ging speziell auf Einstiegsmöglichkeiten und zielgruppenspezifische Förderprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein. Unter anderem stellte er das Programm zum Karrierementoring „Step forward“ vor, welches sich an jene Mitarbeiter der Fraunhofer-Gesellschaft richtet, die bereits über erste Berufserfahrung verfügen, und diese bei der Karriereplanung unterstützt. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die größte Organisation für angewandte Forschung in Europa und dient als Karrieresprungbrett, unter anderem in Wirtschaft und Wissenschaft. Den Teilnehmenden gab Prof. Bullinger den Tipp mit auf den Weg, dass es der wichtigste Schritt der Doktorarbeit sein, diese anzufangen.

  Prof. Dr. Jörn Ihlemann im Gespräch mit Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger
  nach dessen Vortrag „Karriereschritt Angewandte Forschung“.
Prof. Dr. Jörn Ihlemann im Gespräch mit Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger nach dessen Vortrag „Karriereschritt Angewandte Forschung“.

Nach dem ersten Veranstaltungsblock folgte eine kurze Kaffeepause, bei der die etwa 90 Teilnehmenden Gelegenheit hatten, sich über die Promotionsmöglichkeiten der einzelnen Fakultäten zu informieren.

 Infomaterial zu Finanzierungsmöglichkeiten der Promotion
Infomaterial zu Finanzierungsmöglichkeiten der Promotion
Posterpräsentation der Fakultäten zu Promotionsmöglichkeiten
Posterpräsentation der Fakultäten zu Promotionsmöglichkeiten
Austausch bei Kaffee und Kuchen
Austausch bei Kaffee und Kuchen

Der zweite Veranstaltungsblock starte mit drei parallel stattfindenden, zielgruppenspezifischen Vorträgen. Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn von der Fakultät für Naturwissenschaften richtete sich in seinem Vortrag vordergründig an Promotionsinteressierte und gab Einblick in den typischen Promotionsverlauf mit seinen wichtigsten Meilensteinen. Im Anschluss stellte Antje Pfeifer vom Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs Finanzierungsmöglichkeiten der Promotion vor. In einem zweiten Vortrag referierte Anja Ruhland, M.A. von der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes zu den Fördermöglichkeiten für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Sie stellte die Programme VIP+ und KMU-innovativ vor und gab Einblicke in wesentliche Schritte von der Projektidee bis zum fertigen Antrag. Außerdem legte Prof. Georgeta Salvan in dem Vortrag „The life after PhD: an ongoing experiment“ einzelne Etappen ihres Karriereweges vor, während und nach ihrer Promotion dar.

Meilensteine der Promotion
Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn: Meilensteine der Promotion
Fördermöglichkeiten des Bundes
Anja Ruhland, M.A.: Fördermöglichkeiten des Bundes
Karriere nach der Promotion
Prof. Dr. Georgeta Salvan: Karriere nach der Promotion

Seinen Abschluss fand der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses in einem Science Slam. In diesem Jahr traten drei Promovierende und ein Postdoktorand mit ihren Forschungsthemen gegeneinander an. Christian Militzer von der Fakultät für Naturwissenschaft klärte in seinem Vortrag, wie die Tomatigkeit von Spaghetti gesteigert werden kann und welchen Mehrwert dieses Wissen für ihn als Wissenschaftler hat. Anschließend berichtete Annett Schmieder von der Fakultät für Maschinenbau aus dem Leben eines Faserseils und dass auch diese mit Spliss zu kämpfen haben. Apoorva Sharma von der Fakultät für Naturwissenschaften erläuterte, welchen Einfluss Spintronics auf ein perfekt gezapftes Bier haben kann. Und schließlich erklärte Dr. Holger Langenau von der Fakultät für Mathematik mithilfe von quadratischen Schokoladentafeln wie sich ein schwerschweres Problem lösen lässt.

 Siegervortrag von Christian Militzer
Siegervortrag von Christian Militzer
Science Slam Kandidatin Annett Schmieder
Science Slam Kandidatin Annett Schmieder
Drittplatzierter Apoorva Sharma
Drittplatzierter Apoorva Sharma
 Zweitplatzierter Dr. Holger Langenau
Zweitplatzierter Dr. Holger Langenau

Über den Gewinner entschied das Publikum. Alle vier Teilnehmenden erhielten für ihre Vorträge ordentlich Applaus, aber letztlich konnte sich Christian Militzer als Gewinner des diesjährigen Science Slams durchsetzen. Dr. Holger Langenau landete auf dem zweiten Platz und Apoorva Sharma wurde Dritter. An dieser Stelle möchten wir der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V. recht herzlich danken. Nur durch deren großzügige Unterstützung konnten wir den Gewinnern attraktive Preise überreichen.

Danksagung und Einladung zum Stehempfang
Prof. Dr. Jörn Ihlemann: Danksagung und Einladung zum Stehempfang

Nach der Verabschiedung durch Prof. Dr. Jörn Ihlemann endete der offizielle Teil des diesjährigen Tages des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bei dem anschließenden Stehempfang gab es jedoch noch ausreichend Gelegenheit sich auszutauschen. Den Fragen rund um die Promotion standen zudem sechs Vertreter der Fakultäten Rede und Antwort.

Das Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs dankt allen an der Veranstaltung beteiligten Referierenden, Moderierenden, Teilnehmenden des Science Slams sowie Helfenden für ihre Unterstützung.

(Text: Antje Pfeifer, Bilder: Lea Müllenbach und Anja Huber)

EIN TAG ZUR FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

Am Donnerstag, den 03.11.2016, fand bereits zum vierten Mal der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses an der TU Chemnitz statt. Das Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs (ZfwN), welches diese Veranstaltung organisierte, lud zu einem gemeinsamen Nachmittag rund um das Thema Promotion ein.

Veranstaltung

Insgesamt folgten etwa 120 Interessierte, darunter vor allem Promotionsinteressierte, Promovierende und Postdocs, aber auch (Junior)Professorinnen und -Professoren der Einladung zum Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses und hörten eine Reihe von informativen und fachlichen Vorträgen.

Prof. Dr. Jörn Ihlemann eröffnete um 14:00 Uhr die Veranstaltung und begrüßte die Gäste im vollen Hörsaal N113 auf dem Campus Reichenhainer Straße. Er stellte sich außerdem als neuer Direktor des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs vor und dankte an dieser Stelle seinem Vorgänger, Prof. Dr. Heinrich Lang, der wesentliche Teile des Programmablaufs vorbereitet hatte. Dann führte er das Publikum in die Themen des Tages und das Programm ein.

Eröffnung und Begrüßung
Eröffnung und Begrüßung: Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs & Direktor des Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Im ersten Vortrag referierte Prof. Dr. Michael Schreiber, Fakultät für Naturwissenschaften, Professur Theoretische Physik III - Theorie ungeordneter Systeme, unter dem Titel „How to Write a World Class Paper“. Gleich zu Beginn stellte er klar, dass auch er diese Frage nicht abschließend beantworten könne. Dafür gab es eine Vielzahl von hilfreichen Tipps und Erfahrungen zum Verfassen wissenschaftlicher Texte.

Nach seinem Vortrag folgten zwei informative Beiträge, die sich insbesondere an die Promotionsinteressierten richteten. Professor Ihlemann stellte einen möglichen Promotionsverlauf mit seinen wichtigsten Meilensteinen vor.

Daran schlossen sich Informationen zu diversen Finanzierungsmöglichkeiten einer Promotion an. Hier präsentierte Antje Pfeifer, Mitarbeiterin des ZfwN und Projektkoordinatorin InProTUC, den interessierten Zuhörern die breite Vielfalt möglicher Optionen.

Vortrag „How to Write a World Class Paper”
Vortrag „How to Write a World Class Paper”: Prof. Dr. Michael Schreiber
Vorstellung des Promotionsverlaufs: Prof. Dr. Jörn Ihlemann
Vorstellung des Promotionsverlaufs: Prof. Dr. Jörn Ihlemann
Finanzierungsmöglichkeiten einer Promotion
Finanzierungsmöglichkeiten einer Promotion: Antje Pfeifer

Danach ging es mit dem Forschungsalltag an der TU Chemnitz weiter. Hier kam Alexandra Cook, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Professur Organisations- und Wirtschaftspsychologie, zu Wort und schaffte es in ihrem 10-minütigem Vortrag, dem Publikum ihr Forschungs- und Promotionsthema sowie die Vorteile, während der Promotion an der Universität tätig zu sein, näher zu bringen. Die Begeisterung, die sie für ihr Thema mitbrachte, konnten die Zuhörenden deutlich spüren. Nur folgerichtig war daher die Botschaft, die sie am Ende ihres Vortrags angehenden Promovierenden mit auf den Weg gab: Love Your Research.

Einblick in den Forschungsalltag der TU Chemnitz
Einblick in den Forschungsalltag der TU Chemnitz: Doktorandin Alexandra Cook, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Nach diesem ersten Vortragsblock folgte eine kurze Kaffeepause, in der es Gelegenheit gab, sich mit anderen Teilnehmenden auszutauschen, ausliegende Informationsmaterialien anzuschauen und mitzunehmen sowie sich zu Promotionsmöglichkeiten an den einzelnen Fakultäten der TU Chemnitz zu informieren. Hier waren nahezu alle Fakultäten mit einem Poster und einer Vertreterin bzw. einem Vertreter der Fakultät präsent.

Get-together
Get-together
Informationsmaterial rund um die Promotion
Informationsmaterial rund um die Promotion
Posterpräsentation der Fakultäten der TU Chemnitz
Posterpräsentation der Fakultäten der TU Chemnitz

Der zweite Teil der Veranstaltung stand ganz unter dem Motto „Best Practice – Nachwuchsförderung“. Es war dem ZfwN eine große Freude, Prof. Dr. Robert Schlögl vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft als Referenten gewonnen zu haben. Er gab in seinem Vortrag einen Einblick in seine Forschungstätigkeit sowie insbesondere in seine Philosophie zur Förderung seiner Promovierenden. Er brachte klar zum Ausdruck, dass eine Promotion eine intensive Zeit und eine wichtige Station in der wissenschaftlichen Karriere ist. Er legte jedem ans Herz nach der Promotionszeit weiterzuziehen und Erfahrungen zu sammeln. Disziplin, Eigenverantwortung und Zeitmanagement schreibt Professor Schlögl groß. So hält er seine Promovierenden an, die Promotion in drei, maximal vier Jahren abzuschließen. Durch regelmäßige Gespräche motiviert und unterstützt er sie darin.

Best Practice Nachwuchsförderung: Prof. Dr. Robert Schlögl, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft
Best Practice Nachwuchsförderung: Prof. Dr. Robert Schlögl, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft

Danach berichteten Clemence Vernier, Doktorandin der TU Chemnitz und Mitarbeiterin bei der Robert Bosch GmbH und Martin Gozdzik, Doktorand der TU Chemnitz und Mitarbeiter bei der Volkswagen AG – Best Practice Nachwuchsförderung aus der Perspektive der Promovierenden, die in einem Unternehmen tätig sind. Clemence Vernier sieht wesentliche Vorteile ihres Promotionsmodells darin, dass ihr Unternehmen das Netzwerk unter den Promovierenden aktiv fördert und dass ihre Forschung zum Promotionsthema im Budget des Unternehmens verankert ist – ohne währenddessen Anträge für Fördergelder o. ä. schreiben zu müssen, wie es an Universitäten der Fall sein kann.
Auch Martin Gozdzik hebt diese Vorteile hervor, gleichwohl er anmerkt, dass sein Arbeitspensum es nicht tagtäglich zulässt, seine Promotion voranzutreiben. Er berichtet u. a. davon, dass sein Unternehmen Promovierenden Übernahmeperspektiven bei erfolgreich abgeschlossener Promotion bietet.
Dr. Florian Speck, Postdoc der TU Chemnitz und Mitglied des Beirates des ZfwN, moderierte diesen Part.

 

Best Practice Nachwuchsförderung: Doktorand Martin Gozdzik
Best Practice Nachwuchsförderung: Doktorand Martin Gozdzik
Best Practice Nachwuchsförderung
Best Practice Nachwuchsförderung: Dr. Florian Speck (TU Chemnitz) im Gespräch mit Doktorandin Clemence Vernier
Best Practice Nachwuchsförderung: Einblick in die Wirtschaft & den Forschungsalltag eines Doktoranden dort
Best Practice Nachwuchsförderung: Einblick in die Wirtschaft & den Forschungsalltag eines Doktoranden dort

Mit einem Science Slam endete die Veranstaltung. Hier traten vier Nachwuchswissenschaftler mit ihren Forschungsthemen an. Ziel war es, dem Publikum in einem siebenminütigen Kurzvortrag vom jeweiligen Forschungsthema zu begeistern.
Der Moderator Antonin Fischer, Absolvent der TU Chemnitz und passionierter Poetry- und Science Slam-Moderator, erklärte die Spielregeln und stimmte das Publikum ein. Erster Kandidat: Sebastian Weise, Fakultät Maschinenbau. Mit seinem Vortrag vermittelte er anschaulich und erfolgreich, was Tribologie ist und wo es überall zu finden ist – selbst im Schlafzimmer. Zweiter Kandidat: Dr. Freddy Sichting, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften. Er verglich akustisch und visuell ein Sinfonieorchester mit dem menschlichen Fuß. Auch was das alles mit Reiner Calmund zu tun hat, wurde am Ende seiner Präsentation klar. Dritter Kandidat: Ibrahim Ali, Fakultät Maschinenbau. Er vermittelte eine wichtige Erkenntnis: Ja, Aluminium in Flugzeugturbinen, es kann funktionieren! Vierter Kandidat: Dr. Holger Langenau, Fakultät Mathematik. Er leitete in seinem Vortrag durch zahlreiche mathematische Formeln. Auch wenn am Ende einigen Zuhörende im Publikum das Geheimnis einer mathematischen Formel weiterhin ein Rätsel blieb, war sein Vortrag äußerst interessant.
Alle vier Vorträge wurden mit begeistertem Applaus des Publikums belohnt. Das geschulte Ohr des Moderators ermittelte dabei die ersten beiden Sieger. 1. Platz Dr. Freddy Sichting, 2. Platz Ibrahim Ali. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz. Dank ihrer Unterstützung konnten diesen beiden Nachwuchswissenschaftlern tolle Preise überreicht werden: Erster Preis war ein Tablet der Marke Samsung, zweiter Preis ein Gutschein der Buchhandlung Universitas.

Moderator Science Slam: Antonin Fischer
Moderator Science Slam: Antonin Fischer
Kandidat Science Slam: Sebastian Weise
Kandidat Science Slam: Sebastian Weise
Siegervortrag von Dr. Freddy Sichting
Siegervortrag von Dr. Freddy Sichting
Zweitplatzierter: Ibrahim Ali
Zweitplatzierter: Ibrahim Ali
Kandidat Science Slam: Dr. Holger Langenau
Kandidat Science Slam: Dr. Holger Langenau
Applaus vom Publikum für alle Kandidaten
Applaus vom Publikum für alle Kandidaten

Beim abschließenden Stehempfang wurde noch einmal rege die Gelegenheit genutzt, um mit anderen Teilnehmenden und den Referierenden ins Gespräch zu kommen.

Das ZfwN dankt allen Referierenden, Moderierenden, Science Slam-Teilnehmenden und Helfenden für ihre tatkräftige Unterstützung. Nur dadurch konnte gemeinsam die Veranstaltung so erfolgreich durchgeführt werden.

Die nächste Veranstaltung dieser Art ist für November 2017 geplant.

(Text: Marita Sohre, Bilder: Jule Burgenger)

WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS INFORMIERT SICH

Am 19. November 2015 fand zum dritten Mal der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses statt. In diesem Jahr stand die Veranstaltung ganz unter dem Motto „Gute wissenschaftliche Praxis“, „Strukturierte Promotion“ und „Best Practice“. Zwischen den Expertenvorträgen gab es für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausreichend Gelegenheit zum Austausch mit den Referierenden und untereinander.

Den Rückfragen der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler standen die Referierenden Rede und Antwort
FOTO: Anne Fritzsch / Den Rückfragen der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler standen die Referierenden Rede und Antwort

Die vom Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs (ZfwN) durchgeführte Veranstaltung richtete sich an Promovierende und Promovierte, aber auch an Promotionsinteressierte der TU Chemnitz sowie der Hochschulen Mittweida und Zwickau. Damit verfolgt die TU Chemnitz das Ziel, die Kultur und Identität des wissenschaftlichen Nachwuchses zu prägen und damit die Sichtbarkeit der Gruppe der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler durch fakultätsübergreifende Maßnahmen zu erhöhen und damit zur Förderung einer universitätsweiten (Post-) DoktorandInnenkultur beizutragen. Sie gab in einem informellen Rahmen erste Einblicke rund um das Thema Promotion. Prof. Dr. Heinrich Lang, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs und Direktor des ZfwN, wies in seinem Grußwort auf die bedeutende Rolle des wissenschaftlichen Nachwuchses für die TU Chemnitz hin: „Die Technische Universität Chemnitz fühlt sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses besonders verpflichtet und zwar durch die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen. Dies hat die TU Chemnitz in der Fortschreibung ihres Hochschulentwicklungsplanes bis 2025 entsprechend verankert, denn der wissenschaftliche Nachwuchs trägt u. a. maßgeblich zum Forschungserfolg der TU Chemnitz bei und ist damit für unsere TU von besonderer Bedeutung.“

Der erste Themenkomplex war der Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis gewidmet. Prof. Dr. Brigitte Jockusch, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Ombudsgremium für die Wissenschaft eingesetzt, berichtete vom Umgang mit Verdachtsfällen von wissenschaftlichen Fehlverhalten und verwies die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer täglichen Arbeit auf die Grundsätze zur guten wissenschaftlichen Praxis der DFG. Ergänzt wurde der Vortrag von dem Ombudsman der TU Chemnitz, Prof. Dr. Guntram Wagner, der die Strukturen und Verfahren an der TU Chemnitz vorstellte.

Im zweiten Teil des Nachmittags gewährte Dr. Wolfgang Leidholdt mit seinem Vortrag Einblick in das Leben und den Werdegang eines Technokraten.

Prof. Dr. Bernadette Malinowski, Dekanin der Philosophischen Fakultät, und Tina Horlitz, Doktorandin im Fach Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft, stellten anschließend die Fortschritte der Arbeitsgruppe 'Strukturierte Promotion' vor, die vor einem knappen Jahr ihre Arbeit aufgenommen hat und Formate und Konzepte zur Implementierung der strukturierten Promotion an der Philosophischen Fakultät entwirft. Hierzu gehören insbesondere die Einrichtung eines Promovierendenportals, die Ausarbeitung einer Betreuungsvereinbarung und die Modifikation der Promotionsordnung, die es dem wissenschaftlichen Nachwuchs künftig ermöglichen soll, neben der klassischen Individualpromotion auch den Weg strukturierten Promovierens zu wählen. Besonders ging Frau Malinowski dabei auf die Vorteile einer solchen strukturierten Promotion ein, was bei den Teilnehmenden auf großes Interesse stieß. Jeanette Hilger, Masterstudentin der Pädagogik mit Schwerpunkt Lernkulturen, denkt selbst über eine Promotion nach ihrem Abschluss nach. Sie sagt: „Der Vortrag von Prof. Malinowski hat mir Vor- und Nachteile einer strukturierten Promotion vor Augen geführt und war für mich – als Studentin der Philosophischen Fakultät - von besonderem Interesse.“

Nach den Vorträgen der Expertinnen und Experten ergaben sich noch interessante Gespräche zwischen Referierenden und Teilnehmenden der Veranstaltungen.

Nach ihrem Vortrag stand Prof. Dr. Brigitte M. Jockusch den Fragen der Zuhörenden Rede und Antwort
FOTO: Anne Fritzsch / Nach ihrem Vortrag stand Prof. Dr. Brigitte M. Jockusch den Fragen der Zuhörenden Rede und Antwort
Direkter Austausch mit den Referierenden zwischen den Vorträgen (rechts im Bild – Prof. Dr. Guntram Wagner)
FOTO: Anne Fritzsch / Direkter Austausch mit den Referierenden zwischen den Vorträgen (rechts im Bild – Prof. Dr. Guntram Wagner)
Das Format der Veranstaltung gab ausreichend Rahmen für Fragen der Promovierenden und Promotionsinteressierten
FOTO: Anne Fritzsch / Das Format der Veranstaltung gab ausreichend Rahmen für Fragen der Promovierenden und Promotionsinteressierten
Nach der Pause gab Dr. Wolfgang Leidholdt mit zahlreichen Exponaten Einblicke in seinen akademischen Werdegang
FOTO: Anne Fritzsch / Nach der Pause gab Dr. Wolfgang Leidholdt mit zahlreichen Exponaten Einblicke in seinen akademischen Werdegang
Prof. Dr. Thomas Lampke, Dr. Wolfgang Leidholdt und Prof. Dr. Heinrich Lang (v.l.n.r.) im Gespräch
FOTO: Anne Fritzsch / Prof. Dr. Thomas Lampke, Dr. Wolfgang Leidholdt und Prof. Dr. Heinrich Lang (v.l.n.r.) im Gespräch
Infotafeln der Fakultäten gaben Einblick in die Forschungsschwerpunkte an der TU Chemnitz
FOTO: Anne Fritzsch / Infotafeln der Fakultäten gaben Einblick in die Forschungsschwerpunkte an der TU Chemnitz

Rückblick 25. & 26.09.2014

Nachdem bereits der erste Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses im Vorjahr auf eine sehr positive Resonanz gestoßen war, stand am 25. und 26.09.2014 die Neuauflage auf dem Programm. Ca. 60 Promovierende, Postdoktoranden, aber auch Masterstudierende nutzten die Möglichkeit, sich in vielfältigen Vorträgen z.B. zu Karrierewegen des wissenschaftlichen Nachwuchses, zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten während der Promotion, zur akademischen Karriere im Ausland aber auch zu Alternativen zur Hochschullaufbahn zu informieren und ausführlich darüber zu diskutieren. Das Feedback der Teilnehmenden war, wie auch schon beim 1. Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses, sehr positiv. Besonders gelobt wurde die Vielfalt an Themen und der Informationen sowie der Einbezug anderer Promovierender z.B. in einer Podiumsdiskussion. Schauen Sie hier noch einmal in das Programm.

Einblick in das Forum "Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Promovierende und Promotionseinsteiger"
Einblick in das Forum "Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Promovierende und Promotionseinsteiger"
Grußwort des Prorektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Heinrich Lang
Grußwort des Prorektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Heinrich Lang
Diskussionsforum: Alternativen zur akademischen Karriere
Diskussionsforum: Alternativen zur akademischen Karriere

Begleitet wurde die Veranstaltung im Zentralen Hörsaalgebäude durch die Ausstellung „Promovieren gestern und heute“, in welcher interessante Zeitzeugen und Impressionen von Promotionen an der TU Chemnitz auf einem Zeitstrahl seit 1961 bis heute dargestellt wurden.

Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses 2014 - Ausstellung
Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses 2014 - Kuchen
Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses 2014 - Pause

Begonnen hatte der zweite „Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses“ bereits am Vorabend im Alten Heizhaus mit einem Science Slam Wettbewerb und der Preisverleihung zum Fotowettbewerb „Ich und meine Dissertation“. Dabei bewiesen die Preisträger des Science Slams, dass man komplexe wissenschaftliche Themen auch für fachfremde Zuhörer verständlich darstellen kann.

Preisverleihung zum Fotowettbewerb
Preisverleihung zum Fotowettbewerb
Sciene Slam
Sciene Slam
Andrej-Kogan-Jazzquartett
Andrej-Kogan-Jazzquartett

Die diesjährigen Einsendungen des Fotowettbewerbes zeigten – teilweise in eindrucksvoller Bildsprache – das vielfältige Spektrum an Promotionsthemen sowie Situationen, in denen sich Promovierende wiederfinden.

1. Platz: Ariane Bartkoswki - "History vs. Hysterie"
1. Platz: Ariane Bartkowski
„History vs. Hysterie“
2. Platz: Sebastian Weise - "Der große Wurf"
2. Platz: Sebastian Weise
„Der große Wurf“
3. Platz: Stefan Löhr - "Geldverbrenner Geschlossener Fonds"
3. Platz: Stefan Löhr
„Geldverbrenner Geschlossener Fonds“

Die Gewinnerin des diesjährigen Fotowettbewerbs „Ich und meine Dissertation“ Ariane Bartkowski mit dem Bild: „History vs. Hysterie“. Sie erhielt einen Gutschein im Wert von 150€ von der Universitas Buchhandlung Chemnitz, gesponsert von der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern des Fotowettbewerbes und des Science Slams sowie alles Teilnehmenden und Mitwirkenden am 2. Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses

Rückblick 26.09.2013

Den Promovierenden, Postdoktoranden bzw. Habilitierenden der TU Chemnitz einen speziellen Tag im universitären Veranstaltungskalender zu widmen, war längst überfällig und sollte deren Lehr- und Forschungsleistungen ausdrücklich würdigen. Eine weitere Intention war und ist es, dem wissenschaftlichen Nachwuchs ein vielseitiges Potpourri an relevanten Information zu bieten und sie damit durch Qualifizierungs- oder Beratungsangebote zu unterstützen. Schließlich gilt es, nachhaltig eine Kultur des wissenschaftlichen Nachwuchses an der TU Chemnitz zu prägen und einen Beitrag zur Identitätsbildung zu leisten. Unter Leitung des Prorektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Heinrich Lang, organisierten die Forschungsakademie und deren Projekt Kompetenzschule am 26. September 2013 erstmalig den "Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses". Zur Zielgruppe gehörten nicht nur die Doktorandinnen und Doktoranden der TU Chemnitz, sondern die Veranstaltung richtete sich auch an die Postdoktoranden sowie Masterstudierende mit Promotionsabsicht. Das Konzept wurde gemeinsam mit der Universitätsleitung sowie den Dekaninnen und Dekanen aller Fakultäten entwickelt.

Würdigungsfeier

Im Mittelpunkt des Vormittages stand die Anerkennung der Forschungsleistungen derjenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Zeitraum Januar 2012 bis Juni 2013 ihre Promotion an der TU Chemnitz abgeschlossen haben. Die feierliche Würdigung nahmen der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs sowie jeweils ein Vertreter der Fakultäten vor. Gerahmt wurde die Würdigungsstunde durch drei Vorträge Promovierender und Promovierter, die Einblicke in ihr transdisziplinäres Dissertations- /Forschungsprojekt gaben.

Workshops, Vorträge und Diskussionen

Promovierende, Postdoktoranden sowie Promotionsinteressierte konnten sich in in drei Workshop- und Vortragsessions zum Thema "Karriere in Wissenschaft und Wirtschaft" informieren, miteinander diskutieren oder den ein oder anderen Expertentipp abholen. Zahlreiche Informationsstände luden darüber hinaus zu vielseitigen Gesprächen und neuen Kontakten ein und informierten zu diversen Beratungs- und Unterstützungsangeboten an der TU Chemnitz.

Workshops, Vorträge und Diskussionen: Workshop
Workshops, Vorträge und Diskussionen: Präsentation
Workshops, Vorträge und Diskussionen: Infostand

 

Ausstellung "Promovieren gestern und heute"

Ausstellung "Promovieren gestern und heute"

Im Rahmen der Ausstellung  konnten Interessierte eine Zeitreise zurück zu den Anfängen des Promotionsrechts an der TU Chemnitz unternehmen. Es bot sich die Gelegenheit, in älteren und neueren Dissertationen zu stöbern sowie alte und neue Promotionsordnungen zu vergleichen.

 

Fotowettbewerb "Ich und meine Dissertation"

Wir suchten kreative Fotos und witzige Schnappschüsse, welche eine persönliche Story zur Dissertation kraftvoll erzählen können. Einige Einsendungen sind eingegangen. Am späten Nachmittag erfolgte die Preisverleihung zum Fotowettbewerb  sowie die Eröffnung der Fotoausstellung, welche durch Fotoimpressionen eines ähnlichen Wettbewerbs der Leipziger Research Academy ergänzt wurde. Herzlich bedanken wir uns bei den Freunden der TU Chemnitz, welche das Preisgeld in Höhe von insgesamt 300 Euro zur Verfügung stellten. Auch künftig soll es jährlich einen Fotowettbewerb geben, nicht zuletzt um dem Schlagwort "Promovieren in Chemnitz" persönliche Erfahrungen, Gesichter und Geschichten hinzuzufügen. Für eine Identitätsbildung und verbesserte Promotionskultur erscheint dies als eine Möglichkeit, die Vielfalt an Forschungsthemen abzubilden.

Unsere Preisträger

 

1. Platz: Felix Erler - „Interviewpartner für Dissertation gesucht“
1. Platz: Felix Erler
„Interviewpartner für Dissertation gesucht“
2. Platz: Qinghai Shi - „Ich und meine Kabeldiagnose“
2. Platz: Qinghai Shi
„Ich und meine Kabeldiagnose“
3. Platz: Sebastian Weise - „Sackgasse“
3. Platz: Sebastian Weise
„Sackgasse“

 Get-together mit dem Andrej Kogan Jazzquartett Chemnitz

Get-together
Get-together
Get-together
Prof. Dr. Heinrich Lang
Annett Schädlich   Dr. Daniela Menzel
Prorektor für Forschung & 
wissenschaftlichen Nachwuchs  
Leiterin Forschungsakademie
Projektleiterin Kompetenzschule