Digitale Souveränität als Ziel wegweisender Lehrer:innenbildung für Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften in der digitalen Welt (DiSo-SGW)
Verbundvorhaben im Rahmen eines „Kompetenzzentrums für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung in den Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften“
EFT A (Entwicklungs-, Forschungs- und Transfergruppe) Sprachförderung und ihre Diagnostik (Universität zu Köln, Technische Universität Chemnitz, Universität Regensburg)
Projektbeschreibung
Das Verbundvorhaben „Digitale Souveränität als Ziel wegweisender Lehrer:innenbildung für Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften in der digitalen Welt“ (DiSo-SGW) hat zum Ziel, fachspezifische Förderansätze, Lehrkonzepte, Lernumgebungen und Unterrichtsszenarien mit Blick auf die Bildungsherausforderungen der Digitalisierung und Diversität weiterzuentwickeln, zu evaluieren, zu optimieren und zu implementieren, um das (digitale) Professionswissen von Lehrkräften in den Bereichen Sprachen, Gesellschaftswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften zu vertiefen. Unter digitaler Souveränität wird die selbstbestimmte Nutzung digitaler Medien unter Berücksichtigung der wandelnden Anforderungen der Digitalisierung verstanden (Blossfeld et al., 2018). In Deutschland nutzt inzwischen fast ein Viertel der Lehrkräfte täglich digitale Medien im Unterricht, allerdings primär zum Präsentieren von Informationen im Frontalunterricht (Eickelmann et al., 2019). Um die Potenziale digitaler Medien für den Unterricht auszuschöpfen, beispielsweise im Umgang mit digitalen Tools zur Diagnose und Förderung sprachlicher Kompetenzen, bedarf es weiterer Unterstützung.
Zielsetzung EFT A Sprachförderung und ihre Diagnostik
Im Teilprojekt „Sprachförderung und ihre Diagnostik“ wird daher ein Fortbildungskonzepts für Lehrkräfte zur Vermittlung von digitalen Lese- und Schreibkompetenzen in der Grundschule und Sekundarstufe entwickelt. Hierfür wird eine simulierte Lernumgebung für Lehrkräfte zur Vermittlung von digitalen Lese- und Schreibkompetenzen entwickelt (Chernikova, 2020). Es werden u. a. Fortbildungsmodule zur datengestützten Lese- und Schreibdiagnostik und -förderung (KMK, 2021) in einem virtuellen Klassenzimmer sowie im Blended-Learning-Format bereitgestellt. Darin lernen Lehrkräfte Diagnosewerkzeuge (z. B. VERAcheck, VERA-BiSS, Ratings für das Schreiben; Schilcher et al., 2020) sowie digitale Lehr-Lernangebote für Schüler:innen kennen, die mit Blick auf eine heterogene Schülerschaft (LEON, e-kidz, FiSBY) und basierend auf dem Konzept datengestützter Förderung (Krelle, 2015; Jost & Souvignier, 2022) eingesetzt werden können.
Das Angebot wird in mehreren Erprobungs- und Feedbackrunden evaluiert und optimiert. Die Forschungsfragen beziehen sich darauf, wie Fortbildungen in einer simulierten Lernumgebung sowie im Blended-Learning-Format zum dargelegten Themenspektrum wirksam sein können. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung wird digitalitätsbezogene Sprachbildungskompetenz für die Erstellung von Fragebögen zur Selbsteinschätzung operationalisiert, indem sprachbezogene Diagnostik- und Förderkompetenzen mit den Überlegungen zu digitaler Textsouveränität nach Frederking (2022) verbunden werden.Qualitative Datenerhebungen sind in Form von Unterrichtsbeobachtungen und Interviews auf der Ebene der Multiplikation, der Fortbildungen sowie mit Unterrichtsbezug geplant.
Team Sprachförderung und ihre Diagnostik
Technische Universität Chemnitz: Prof. Dr. Michael Krelle und Janna Gutenberg (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Universität zu Köln: Prof. Dr. Jörg Jost, Dr. Daria Ferencik-Lehmkuhl und Charlotte Stehr (Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen)
Universität Regensburg: Prof. Dr. Anita Schilcher, Daria Podwika und Dr. Johannes Wild (Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen)
Kooperationspartner
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Förderkennzeichen TP Chemnitz: 01JA23S01J
Laufzeit: 01. Juni 2023 – 31. Dezember 2025