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Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik
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Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik 

7. Werkstofftechnisches Kolloquium Chemnitz (30. 09./01. 10. 2004)

Am 30.9. und 1.10. 2004 fand in bereits langjähriger Tradition das 7. Werkstofftechnische Kolloqu-ium am Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe der TU Chemnitz statt. Zu Beginn der Tagung begrüßte der Lehrstuhlinhaber, Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. B. Wielage, alle Tagungsteilnehmer in Chemnitz. Sein besonderer Gruß galt den Ehrengästen Prof. Dr. Milewski vom Institut für Präzisionsmechanik in Warschau, Herrn Prof. Dr. Pawlowski von der Universität Villeneuve in Frankreich und dem Ehrendoktor der Fakultät, Herrn Prof. Dr. H.-D. Steffens.

7 Jahre Werkstofftechnisches Kolloquium nahm Prof. Wielage zum Anlass, um einen kurzen Rückblick auf die vergangenen Veranstaltungen zu halten. Die Tagungen, die in jedem Jahr einem speziellen Gebiet der Werkstoffforschung gewidmet sind, umfassen inzwischen ein erhebliches Potenzial an wissenschaftlichen Ergebnissen und technischem Know-How. Besonderer Wert wurde und wird bei diesen Veranstaltungen auf den engen Kontakt zwischen universitärer Forschung und industrieller Anwendung insbesondere in klein- und mittelständischen Unternehmen gelegt. In dieser Zeit haben die Chemnitzer Werkstofftechnischen Kolloquien dazu beigetragen, dass bereits viele wissenschaftliche Neuerungen ihren Weg in die Praxis gefunden haben und andererseits aus Problemstellungen der industriellen Forschung neue wissenschaftliche Aufgabenstellungen erwachsen sind. Über die vergangenen Jahre hinweg lässt sich ein stetiges Wachsen der Anzahl der wissenschaftlichen Beiträge wie auch der Besucherzahlen aufzeigen. Gründe dafür sind ein zunehmender Bekanntheitsgrad der Tagung sowie eine Spezialisierung auf einzelne Themengebiete, die sich über die vergangenen Veranstaltungen durchgesetzt hat.

Prof. Wielage ließ auch die Ursprünge der maschinenbaulichen Entwicklung in Chemnitz, welches auch oftmals als das “sächsische Manchester” bezeichnet wurde, nicht unerwähnt. Die Wurzeln der heutigen TU Chemnitz liegen in der Ausbildung von Handwerkern, Fabrikanten und Technikern und später auch Ingenieuren für maschinenbauliche Anforderungen.

Einen weiteren Schwerpunkt setzte Prof. Wielage bei den neuesten Entwicklungen im Bereich der werkstoffwissenschaftlichen Fachgebiete an der Fakultät Maschinenbau. Er umriss kurz die Forschungsziele des Lehrstuhles für Verbundwerkstoffe und des Lehrstuhles für Werkstoffe des Maschinenbaus. Die beiden werkstofftechnischen Lehrstühle an der TU Chemnitz sind zurzeit im Begriff ihre Forschung auf eine gemeinsame Basis zu stellen. Das neu gegründete IWW – Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie wird das Dach für beide Forschungseinrichtungen bilden innerhalb der Fakultät Maschinenbau.

Im Anschluss an diese einführenden Worte wurde die Konferenz mit dem Plenarvortrag von Prof. Crostack zum Thema „Zerstörungsfreie Prüfung von Beschichtungen“ eingeleitet. Er stellte für das Ziel, die Festigkeit und die Lebensdauer von Beschichtungen vorherzusagen, unterschiedliche Ansätze der Analysemöglichkeiten gegenüber. Der Schwerpunkt lag bei den Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen zerstörungsfreien Untersuchungsverfahren.

Tagungsthema waren in diesem Jahr die neuen Materialien und Verfahren in der Beschichtungstechnik. Das gesamte Vortragsprogramm wurde im Wesentlichen zweizügig gestaltet. Der Auftakt zu den einzelnen Sessions mit den Themen Thermisches Spritzen, Strahltechnik, Randschichtbehandlung, Auftragschweißen, Nanomaterialien in der Beschichtungstechnik, Dünnschichttechnik und Galvanotechnik wurde jeweils durch einen Übersichtsvortrag gegeben. Diese Übersichtsvorträge wurden gehalten von Dr. Jungklaus (Thermische Beschichtung in der Papierindustrie), von Prof. Dr. Zenker (Elektronenstrahlbeschichten – heutiger Stand und Trends), von Dr. Schultheiß (Anwendung von Nanomaterialien in der Beschichtungstechnik), von Prof. Dr. Bräuer (Neue Anwendungen von kohlenstoffbasierten Schichtsystemen) und von Prof. Dr. Kanani (Galvanotechnik – modern und dennoch 2000 Jahre alt – Ein geschichtlicher Abriss). Die Übersichtsvorträge boten jeweils die hervorragende Möglichkeit, den aktuellen Stand eines jeden Schwerpunktes im Rahmen seiner bisherigen Entwicklung zu erfassen. Die sich anschließenden Kurzvorträge gaben umfassend Einblicke in neuste Forschungsergebnisse und moderne Produktionsverfahren.

Umrahmt wurde die Veranstaltung durch eine Industrie- und Posterausstellung mit neuen Entwicklungen der Werkstoffherstellung, -behandlung, -veredlung und -charakterisierung. Sie zeigte die enge Kooperation zwischen Forschung und Entwicklung und der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Präsentationen stammten sowohl aus Forschungseinrichtungen als auch aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, so dass sich ein breites Forum für gemeinsame Gespräche sowohl über Forschungs- und Entwicklungsarbeiten als auch über praktische Anwendungen bot. Dabei standen anwendungsorientierte Problemlösungen im Mittelpunkt.

Die Abendveranstaltung am 30.9. bot allen Teilnehmern die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, den Kontakt mit Bekannten neu aufzufrischen und Fragen zu Vorträgen zu diskutieren. Die kulturelle Umrahmung bildete ein kurzes Programm des 1. Chemnitzer Kabaretts.

In seinem Schlusswort gab Prof. Wielage seiner Freude über die gelungene Tagung Ausdruck. Die Vielzahl der zum Thema „Beschichtungstechnologien“ diskutierten Sachverhalte bot ein reiches Potenzial für die Forschung sowie für den industriellen Einsatz in KMUs. Ein breites Interesse galt im Rahmen des Themenschwerpunktes jedoch den neuen Verfahren zur Nanotechnologie. Zum Abschluss dankte Prof. Wielage allen Beteiligten für ihre Beiträge und seinen Mitarbeitern für die Unterstützung bei der Vorbereitung der Konferenz und lud für das 8. Chemnitzer Werkstofftechnische Kolloquium (WTK) ein.