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Tag2: Aveiro und Porto

Tag2: Aveiro und Porto, 22. März

Am Mittwoch ging es morgens zunächst in eine Süßwaren Manufaktur, die „Oficina de Dose“.  Dabei wurde uns ein Film von der Entstehung und Zubereitung einer süßen Spezialität gezeigt. Es handelt sich hierbei um die sogenannten „Ovos Moles de Aveiro“, die von der Europäischen Union mit dem Qualitätssiegel betreffend der regionalen Herkunft sowie der traditionellen Herstellung ausgezeichnet worden sind. Dies hilft den Herstellern nicht nur, um das Produkt weltweit vermarkten zu können, sondern auch um gegen Fälschung oder Missbrauch rechtlich abgesichert zu sein (Siehe.: https://ec.europa.eu/agriculture/quality/schemes_de). Die Ovos Moles wurden von Nonnen im Dominikanerkloster Mosteiro de Jesus in Aveiro erfunden. Der Hintergrund war, dass die Nonnen das Eiweiß zum Stärken ihrer Trachten benutzten, dann jedoch das Eigelb wegwarfen, da es vor allem im Sommer nicht lange haltbar war. Irgendwann aber stellten die Nonnen fest, dass die Zugabe von Zucker das Eigelb haltbar machte, was zur Erfindung der Ovos Moles führte, die aus einer Füllung von Eigelb, Milch, Zucker und Vanille bestehen. Durch die Präsentation begleitete uns eine Dame, welche uns nur den letzten Produktionsschritt demonstrierte. Jener bestand darin, dass man die fertige Füllung in eine eiförmige Oblate presste. Diese hatten ein traditionelles Muster, was die Originalität zum Vorschein bringen sollte. Ein Exkursionsteilnehmer hatte dann die Ehre den letzten Produktionsschritt auch auszuführen. Vor ihm lag eine zuklappbare Platte, indem die bereits gemusterten Oblaten lagen. Seine Aufgabe bestand nun darin, dass er die einzelnen Aushöhlungen auf einer Seite der Platte mit der Füllung befüllen sollte. Dies tat er auch sorgfältig und ohne Probleme und musste nun schnell und kräftig die einzelnen Platten miteinander zuklappen. Dann nur noch die eierförmigen Oblaten zurechtschneiden und fertig waren die Ovos Moles.

Andrej Prenic bei der Zubereitung von Ovos Moles
Der Geschmack und die Konsistenz waren interessant, doch nicht jedermanns Sache. Es war eine feste Masse, die sehr süß und fettig schmeckte – wodurch man nach dem Essen von Ovos Moles Durst bekam. Als portugiesische Süßigkeit, so berichtete die Frau, welche die Präsentation hielt, werden Ovos Moles in die ganze Welt exportiert und auch die Krise konnte der Produktion nichts anhaben. Ebenso erklärte sie uns, dass im Sommer die Touristen das kleine Städtchen Aveiro in großer Zahl aufsuchen würden, was wir angesichts des doch eher ruhig anmutenden Aveiro kaum glauben konnten. Dennoch hatten wir aber bei unserem kurzen Aufenthalt hier festgestellt, wie sehr sich der wirtschaftliche Fokus von der reinen Produktion auf den Tourismus verschoben hat. Selbst in dieser kleinen Stadt gab es zahlreiche Souvenirshops, kleine Elektrowagen, die die Touristen durch die Stadt fuhren, und Angebote für Bootstouren durch die Kanäle der Stadt.

 

 
Aveiro ist auch als das portugiesische Venedig bekannt. Die Stadt verdankt diesen Spitznamen den vielen Kanälen und Gondeln.


Nach diesem interessanten Einblick im Oficina de Dose, war unser Aufenthalt in Aveiro auch schon beendet und wir fuhren gegen 14 Uhr an der Atlantikküste entlang mit dem Zug nach Porto, wo der Rest des Tages individuell gestaltet werden konnte, was einen Teil der Gruppe veranlasste auf halber Strecke den Zug zu verlassen, um einige sehr schöne, wenn auch windige Stunden am Strand zu verbringen. Andere nutzen die freie Zeit für eine Bustour, um die typischen touristischen Sehenswürdigkeiten der Hafenstadt kennen zu lernen, während wiederum andere die Stadt zu Fuß erkundeten.

Ankunft am Bahnhof Porto-São Bento

Dabei konnten bereits erste interessante Bauten der Stadt, wie das Kunstmuseum, die Ponte Luis I oder die Kathedrale in Augenschein genommen werden. Dabei wurde erneut die Macht des Tourismus festgestellt. Die gesamte Innenstadt war geprägt von ebendiesem. Cafés, Restaurants und Weinbars halten ihre Speisekarten auf Englisch, überall wurden Stadtrundfahrten angeboten und Attraktionen wie Seilbahnen und die imposanten Brücken boten viele Aktivitäten für Touristen. Dies war bereits ein erster guter Ausblick auf die nächsten Tage in Porto, auch wenn das Wetter nur mäßig war und führte bei dem einen oder anderen bereits dazu, darüber zu urteilen, ob nun Lissabon oder Porto mehr Charme versprühe. In Porto waren wir in Apartments untergebracht, die aufgrund ihrer zentralen Lage und der sehr einladenden Ausstattung in der Gruppe großen Anklang fanden und die sich auch für abendliche Zusammenkünfte sehr gut eigneten.

(Text: Swantje Ehlers, Florian Klötzer, Andrej Prenic, Bettina Stenkamp, Rob Wessel, Fotos: Paul Fischer, Thomas Weißmann)