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Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft
Online-Ausstellung: Stefan Heym
Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft 

Online-Ausstellung: Stefan Heym

Utopie Schwarzenberg? — Kommentierte Lesung

Anlässlich des 100. Geburtstages von Stefan Heym fand in diesem Jahr eine Lesereihe statt. Unter dem Motto "Chemnitz liest Heym" erinnern sich Schüler, Studenten, namhafte Persönlichkeiten und zentrale Einrichtungen des wohl bedeutendsten Chemnitzer Schriftstellers. »Wir Germanistikstudenten der TU Chemnitz haben im vergangenem Wintersemester in einem Seminar zu Leben und Werk Stefan Heyms einige seiner wichtigsten Romane kennengelernt und mit Freude und wachsender Begeisterung diskutiert. Vor allem Schwarzenberg beschäftigte uns aus mehrfachen Gründen: zum Einen ist der Roman auf der Grenze zwischen Historizität und Fiktion angesiedelt und ästhetisch brillant erzählt, zum Anderen hat uns die Verortung der Handlung in der real existierenden, nahegelegenen Stadt Schwarzenberg fasziniert. Einen Teil der Ergebnisse unserer produktiven Seminararbeit präsentieren wir in der Jakobi-Kirche einem interessiertem Publikum.
 
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieb Schwarzenberg vom 11. Mai bis zum 25. Juni 1945 unbesetzt. Bürger der Stadt waren auf sich allein gestellt und gründeten einen Aktionsausschuss, um Versorgung und Sicherheit weitestgehend zu gewährleisten. Heym griff diese historische Situation auf und entwickelte daraus die Idee einer Republik Schwarzenberg. Die Vorstellung von einer eigenständigen Republik ist nicht der einzige utopische Entwurf im Werk Stefan Heyms. So stießen wir im Laufe unseres Seminars immer wieder auf Konzepte, Positionen und Protagonisten, die utopisch modelliert sind und – bei aller miterzählten Skepsis – die Möglichkeit einer besseren Welt bezeugen. In unserer kommentierten Lesung greifen wir Heyms utopische Ideen auf und präsentieren unsere Überlegungen dazu.«
 
Mit einer eigens für die Lesung konzipierten Fotoausstellung wollen wir die für den Roman charakteristischen Überblendungen von Fiktion und Geschichte, Erfindung und Wahrheit, Utopie und Wirklichkeit veranschaulichen."