Pressemitteilung vom 26.11.1997
EUROMOLD ´97: WEDIS - des Meisters neuer Liebling
WEDIS - des Meisters neuer Liebling
Softwaresystem steuert Fertigung in Kleinst- und Kleinunternehmen
Auf dem Schreibtisch des Meisters stapeln sich Berge von
Arbeitspapieren. Ein Werker beschwert sich, daß keine Teile an seinem
Arbeitsplatz liegen. Am Telefon fragt ein Kunde, ob er das bestellte
Produkt zwei Tage eher bekommen kann. Doch der Meister kann ihm keine
Auskunft geben, denn er hat den Überblick verloren. Soweit muß es
nicht kommen. Dipl.-Ing. Bettina Keil von der Professur für
Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz hat eine Software entwickelt, mit
der sich die Prozesse in der Werkstatt transparent gestalten und
zielsicher planen lassen. Alle Aufträge können so von der Erfassung
über die Fertigung bis hin zur Lieferung mit nur einem System
gesteuert werden. Das Programm mit dem Namen "WEDIS" (das Kürzel steht
für Werkstattdisposition) wird die 34jährige Wissenschaftlerin vom 3.
bis 6. Dezember 1997 auf der EuroMold ´97, der Weltmesse für Werkzeug-
und Formenbau, Design und Produktentwicklung, in Frankfurt/Main der
breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Bei der Entwicklung von "WEDIS" ging Bettina Keil davon aus, daß
Werkzeuge aus der Informationsverarbeitung von vielen Facharbeitern
und Meistern - insbesondere im Werkzeug- und Formenbau sowie im
Sondermaschinenbau - noch zu wenig genutzt werden, obwohl gerade dort
eine sinnvolle Nutzung vieles erleichtern und vereinfachen würde.
Deshalb legte die Wissenschaftlerin das Hauptaugenmerk auf
Bedienbarkeit unter Wahrung der vollen Funktionalität und
Realitätsnähe. Darum ist "WEDIS" auch kein Standardprodukt, es wird
immer an die Bedingungen der Nutzer angepaßt. Selbst Alter,
Qualifikation und Motivation der Anwender werden bei deren Training
berücksichtigt.
Pilotanwender ist die KRAUSS Maschinenbau GmbH in Schönbach.
Geschäftsführer Harald Krauß ist sehr zufrieden: "Mein Personal
arbeitet völlig problemlos mit dem neuen Programm. Unsere Aufträge
lassen sich jetzt genau verfolgen. Erstmals arbeiten wir auch nach
Sollzeiten, erstellen Tagespläne und können jederzeit zu möglichen
Lieferterminen Aussagen treffen. Bereits in der Einführungsphase
konnten wir zehn Prozent Fertigungszeit einsparen, überflüssige
Transportzeiten fielen weg." Von Vorteil ist auch, daß im täglichen
Umgang mit "WEDIS" das Erfahrungswissen des Meisters bzw.
Facharbeiters abgebildet wird: Bewährte Arbeitspläne werden ins System
übernommen, Sollzeiten aktualisiert und Kalkulationen korrekt
durchgeführt.
Weitere Informationen: Technische Universität Chemnitz, Professur
Arbeitswissenschaft, Erfenschlager Straße 73, 09125 Chemnitz,
Dipl.-Ing. Bettina Keil, Tel. (03 71)5 31-53 15, Internet:
http://www.tu-chemnitz.de/ ~bke/wedis.htm oder vom 3. bis 6.12.1997
auf der EuroMold `97 in Frankfurt/Main, Halle 8, Stand N11
(Gemeinschaftsstand Sachsen).