Pressemitteilung vom 01.07.1998
Pressekonferenz zur Regionalwirksamkeit der TU
Einladung zur Pressekonferenz
(Pressemitteilung 158/98)
Das Rektorat und der Kuratoriumsvorstand der Technischen Universität Chemnitz laden für Dienstag, den 7. Juli 1998, 12.30 Uhr, in den Alten Senatssaal im Böttcher-Bau, Straße der Nationen 62, 1. Etage, zu einer Pressekonferenz ein.
Als Gesprächspartner stehen den Damen und Herren der Presse Rede und Antwort:
Prof. Dr. Christian von Borczyskowski, Rektor der TU Chemnitz, Dr. Dr. h. c. Klaus Dieter Wolff, Vorsitzender des Kuratoriums der TUC, und Prof. Dr. Peter Jurczek Professur Sozial- und Wirtschaftsgeographie
In der Pressekonferenz wird Prof. Dr. Peter Jurczek seine jüngste Studie zur "Regionalwirksamkeit der Technischen Universität" vorstellen. Die entsprechende Untersuchung wurde durch die Professur Sozial- und Wirtschaftsgeographie der Chemnitzer Universität auf Anregung des Kuratoriums und im Auftrag des Rektorates der TUC durchgeführt. Eine Kurzinformation zur Studie finden Sie auf Seite 2 dieser Pressemitteilung.
Der Rektor Prof. Dr. Christian von Borczyskowski wird Auskunft geben zu dem auf dem Gebiet der Forschung erreichten hohen Niveau in der Grundlagen- und angewandten Forschung und zur Entwicklung neuer attraktiver Studiengänge. Sowohl die Forschung als auch die Lehre an der Technischen Universität Chemnitz bilden in Verbindung mit dem Wissens- und Technologietransfer die Grundlage für die vielfältigen regionalen Effekte. Die Ergebnisse der Studie "Regionalwirksamkeit der Technischen Universität Chemnitz" werden in den Prozeß der Profil- und Schwerpunktbildung an der Chemnitzer Universität einfließen, geben sie doch wichtige Hinweise zur Außenwirksamkeit der Universität.
Die zur Universitätsentwicklung in Gang gekommene intensive Diskussion in den Fakultäten wurde durch vielfältige Aktivitäten und Initiativen des Kuratoriums der Universität vorbereitet und begleitet. Über die dabei gemachten Erfahrungen des Chemnitzer Kuratoriums, welche auch von bundesweitem Interesse sein dürften, kann deren Vorsitzender Dr. Klaus Dieter Wolff berichten.
Zu dieser Veranstaltung wird ein kleiner Imbiß gereicht.
Kurzinformation zur Studie "Regionalwirksamkeit der Technischen Universität Chemnitz"
Universitäten bilden einerseits Studenten aus und bereiten sie möglichst gut auf ihren späteren Beruf vor. Andererseits gehen aber von ihnen auch regionalökonomische und soziokulturelle Effekte aus, wodurch deren jeweiliger Einzugsbereich in vielfältiger Hinsicht geprägt wird.
Auf Anregung des Kuratoriums der TUC hat es die Professur Sozial- und Wirtschaftsgeographie übernommen, hierzu eine entsprechende Untersuchung durchzuführen. Diese beinhaltet vor allem Erkenntnisse zu den regionalökonomischen und soziokulturellen Effekten der TUC und ihrer Komplementäreinrichtungen (z.B. Studentenwerk), durch deren Studierende und Beschäftigte (Hochschullehrer, wissenschaftliche Mitarbeiter, Verwaltungsangestellte u.a.) sowie der Regionalwirksamkeit der Lehr- und Forschungsaktivitäten der TUC. Um konkrete Ergebnisse ermitteln zu können, sind insbesondere Arbeitstechniken der empirischen Sozialforschung (Interviews der Studierenden, schriftliche Befragungen der Beschäftigten, Auswertungen von Statistiken und sonstigen Quellen) eingesetzt worden.
Mit Hilfe solcher Verfahren ergeben sich differenzierte - Aussagen zur Entwicklung des Haushalts (z.B. Steigerung der Drittmitteleinnahmen auf 46 Millionen DM pro Jahr) und einzelner Ausgabenbereiche der TUC (z.B. werden fast ein Drittel der Sachausgaben in den Postleitregionen 08 und 09 getätigt),
- Aussagen zur Struktur der Studierenden, z.B. Fakultätszugehörigkeit, Semesterzahl, Abiturorte (72 Prozent haben ihr Abitur in Südwestsachsen abgelegt), Quellen zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes, Ausgaben, Bewertung der Studienbedingungen sowie des Images der TU, der Stadt und des Regierungsbezirkes Chemnitz,
- Aussagen zur Struktur der Beschäftigten, z.B. nach Fakultätszugehörigkeit, Geschlecht, Haushaltsgröße, regionaler Herkunft, Wohnverhältnissen und Verkehrsmittelwahl, Freizeitverhalten, Bewertung des Images der TU, Stadt und Regierungsbezirk Chemnitz, Einkommen, Ausgaben (nach absoluter Höhe, Zielregionen).
Insgesamt ist davon auszugehen, daß die TUC in Südwestsachsen (direkte und indirekte) regionalökonomische Effekte in Höhe von rund 200 Millionen DM pro Jahr induziert. Damit einher geht die Schaffung von insgesamt rund 3.000 Arbeitsplätzen.
Darüber hinaus ist die TUC auch in soziokultureller Hinsicht eng mit dem Regierungsbezirk, insbesondere der Stadt Chemnitz verflochten. Dies betrifft zum einen die guten Kontakte mit den Wirtschaftsunternehmen und weiteren Einrichtungen der Region (z.B. Kommunen, Verbänden, Vereinigungen), die im Rahmen des Wissens- und Technologietransfers miteinander kooperieren. Außerdem wird auch das kulturelle Leben im engeren Sinne bereichert, als daß es sich in Südwestsachsen um die einzige Hochschule handelt, die über ein derart breites Lehr- und Forschungsangebot im geistes-, sozial- und erziehungswissenschaftlichen Bereich verfügt.
Was die zukünftige Entwicklung anbelangt, so weist die TUC aufgrund ihrer differenzierten wissenschaftlichen Ausrichtung eine Art Schrittmacherfunktion auf, insbesondere was den Ausbau Südwestsachsens als Technologieregion betrifft. Zudem schafft sie ein kreatives Milieu, das sowohl in wirtschaftlicher als auch in soziokultureller Hinsicht genutzt werden kann. Allerdings erfordert dies eine breite und nachhaltige Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Studien- und Forschungsangebotes an der TUC.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Peter Jurczek, Telefon (03 71)5 31-49 11.