Pressemitteilung vom 09.12.1998
14. Januar 1999: Neue Ingenieure braucht das Land!
Info-Veranstaltung an der TU Chemnitz am 14. Januar 1999
Neue Ingenieure braucht das Land
Die Hilferufe der Industrie werden immer lauter
Die größten Trümpfe Sachsens für die Ansiedlung von Unternehmen sind eine gute Struktur der Wissenschaft und hochqualifizierte Fachkräfte. Doch der zweite Trumpf gerät nicht nur im Freistaat in Gefahr: In jüngster Zeit klagen deutschlandweit immer mehr Unternehmen über einen Mangel an Nachwuchs. Besonders dramatisch ist die Situation in den Ingenieurberufen, denn die Studienanfängerzahlen liegen weit unter dem Bedarf. Bereits jetzt können im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Elektroindustrie viele Positionen für Ingenieure nicht besetzt werden. Dies bremst die Unternehmen in der Weiterentwicklung von Märkten und Produkten und behindert die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Auch die Sächsische Staatsregierung ist daran interessiert, daß diese Lücke geschlossen wird. Das geht aber nur in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, den Unternehmensverbänden, Hochschulen und Schulen. Deshalb starten sie im Januar eine gemeinsame Initiative.
So findet am 14. Januar 1999 an der TU Chemnitz ein "Tag der offenen Tür" statt, parallel dazu die Veranstaltung "Think Ing.". Zu gut deutsch: Nachdenken über den Ingenieurberuf ist angesagt. Der Verband Deutscher Maschinen - und Anlagenbau und der Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie werben an diesem Tag gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen und den Hochschulen des Chemnitzer Regierungsbezirks für ingenieur- und naturwissenschaftliche Studiengänge. Seitens der Industrie geben Firmen wie die Siemens AG München, die Robert Bosch GmbH Reutlingen, die Sachsenring Automobiltechnik AG Zwickau, die Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH Chemnitz und die MuZ-Engineering GmbH Zschopau Informationen zu Einsatzmöglichkeiten für Absolventen sowie für Praktika während des Studiums.
Insgesamt stehen mehr als 60 Veranstaltungen im Programm: Es gibt Vorträge zu Studienmöglichkeiten, in denen auch der Einsatz für Absolventen und Arbeitsmarktaussichten aufgezeigt werden. Dabei reicht die Spanne von Anglistik über Elektrotechnik und Informationstechnik sowie dem Maschinenbau, die Mikrotechnik/Mechatronik bis zur Wirtschaftspädagogik. In sogenannten Special-Veranstaltungen werden Themen wie "Frauen in der Technik", "Wie werde ich Unternehmer?" oder "Chancen für Ingenieure" behandelt. Ein Höhepunkte wird zweifelsfrei die Videokonferenz in die USA zur Binghamton University, zum Massachusetts Institute of Technology Cambridge und zu Applied Materials Santa Clara sein. Gymnasiasten können sich live mit Absolventen und Studenten der Chemnitzer Uni in den USA über deren Erfahrungen im Ausland unterhalten. Auch die Fakultäten warten mit Höhepunkten aus Lehre und Forschung auf. So präsentieren die Physiker eine "Exkursion in die Welt der Atome", die Mathematiker zeigen einen der leistungsfähigsten Parallelrechner in den neuen Bundesländern, im Maschinenbau wird zwischen Multimedia und Maschinenbau gesurft und die Elektrotechniker und Informationstechniker referieren über die "Kommunikationsgesellschaft der Zukunft - größere Mobilität durch Mikroelektronik". Die Informatiker zeigen mobile Roboter in Aktion und die Wirtschaftswissenschaftler geben einen Einblick in die spieltheoretische Übung zum Ernst des Wirtschaftslebens. An der Philosophischen Fakultät kann man die Welt der Romania entdecken und sich von Rock bis Klassik einen Einblick in die Musikwissenschaft an der TU Chemnitz verschaffen. Außerdem präsentiert die Philosophische Fakultät ihr "Chemnitzer Modell", in dem Geisteswissenschaften mit Ingenieur- und Naturwissenschaften gekoppelt werden können. Gemeinsam mit der BMW AG München beweisen die Chemnitzer Psychologen, daß Verbesserungen am Auto oft nur durch den Brückenschlag zwischen Sozial- und Ingenieurwissenschaften möglich sind. Am Nachmittag dürfen die Schüler auch mal so richtig Vorlesungsluft schnuppern.
Und für das leibliche Wohl sorgt das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau. Am Infostand des Studentenwerks gibt es aber auch Auskunft zu allen sozialen Fragen, wie Wohnen und Finanzierung des Studiums durch BaföG. Weitere Informationen und Programme sind erhältlich über die Zentrale Studienberatung der TU Chemnitz, Telefon 0371/531-1840, sowie über Internet http://www.tu-chemnitz.de/studium/news/tagoff99.html .