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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion 

Pressemitteilung vom 20.10.1999

Führungswechsel in Familienunternehmen

Organisationspsychologie

Wenn die Firma von den Eltern auf die Kinder übergeht

Was man beim Führungswechsel in Familienunternehmen beachten sollte

Ein Großteil der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland befindet sich in Familienbesitz, nicht selten geleitet von einem gestrengen Patriarchen, der das Heft fest in der Hand hält und sich nicht in die Karten schauen lässt. Doch irgendwann müssen auch diese Firmeninhaber abtreten und ihr Unternehmen an die nächste Generation übergeben. Oft genug versäumen die Inhaber jedoch, ihre Nachfolger richtig anzulernen und verpassen den richtigen Zeitpunkt für eine Firmenübergabe. Nicht selten reden sie ihren Kindern selbst noch nach einer Eigentumsübertragung in die täglichen Geschäfte hinein - mit manchmal fatalen Folgen bis hin zum Bankrott. Gerade in der heutigen Zeit nämlich müssen sich auch kleinere Unternehmen ständig neuen Anforderungen anpassen, und dazu sind die alteingesessenen Firmenpatriarchen oft nicht in der Lage oder bereit. Dabei ist den meisten Inhabern von Familienbetrieben das Problem sehr wohl bewusst. Dennoch setzen sie sich nicht rechtzeitig mit einem anstehenden Führungswechsel auseinander, und wenn doch, dann meist nur auf einer rein steuer- und gesellschaftsrechtlichen oder betriebswirtschaftlichen Ebene. Die eigentlichen Ursachen für das Scheitern des Generationswechsels liegen jedoch auf einer psychologischen Ebene. Das zumindest meint die Kauffrau und Diplom-Psychologin Franziska Gerke-Holzhäuer aus Berlin, die selbst einer Unternehmerfamilie entstammt und dort mehrere Jahre im kaufmännischen Bereich tätig war. Mittlerweile arbeitet sie als freiberufliche Arbeits- und Organisationspsychologin. Über die Schwierigkeiten einer Firmenübertragung von den Eltern auf die Kinder wird sie am Donnerstag, dem 25. November 1999, um 18.15 Uhr im Seminar- und Hörsaalgebäude der Chemnitzer Uni, Reichenhainer Straße 70, Raum N 106, sprechen. Ihr Vortrag trägt den Titel "Psychologische Aspekte des Generationenwechsels in Familienunternehmen" und ist Teil eines Forschungskolloquiums der Professur Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung von Prof. Roland Schöne. Bei einem Generationswechsel, so Gerke-Holzhäuser, gehe es nämlich letztlich nicht "nur" um die Sicherung des Familienvermögens. Vielmehr spielen auch solche Gesichtspunkte wie Macht und Verantwortung, die Übergabe des Lebenswerks und der Abschied vom Berufsleben eine Rolle. Diese psychologischen Hürden will die Referentin in ihrem Vortrag deutlich machen und Wege zu ihrer Überwindung aufzeigen.

Weitere Informationen: TU Chemnitz, Philosophische Fakultät, Professur Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung, Reichenhainer Str. 70, 09126 Chemnitz, Prof. Dr. Roland Schöne, Tel. (03 71)5 31-42 50, Fax (03 71)5 31-44 53, E-Mail: ebbw@phil.tu-chemnitz.de