Pressemitteilung vom 17.02.2000
CeBIT 2000: Giga(ntische) FLOPs für wenig Geld
Giga(ntische) FLOPs für wenig GeldTBZ-PARIV lehrt Supercomputern das Fürchten - TU Chemnitz entwickelte Grundlagen
Stellen Sie sich vor: Forscher eines Unternehmens für Telekommunikationstechnik wollen das Verhalten eines großen Telefonnetzes auf einem Computer simulieren. Über 100 Millionen Rechenschritte sind dafür notwendig. Auf Workstations oder leistungsstarken Personalcomputern würde diese Simulation etwa 18 Monate dauern, wenn man annimmt, dass ein Rechenschritt ungefähr eine halbe Sekunde benötigt. Mit einem neuen Cluster-Computer der Chemnitzer Firma TBZ-PARIV (Technologieberatungszentrum Parallele Informationsverarbeitung) wäre diese Aufgabe bereits in zwölf Tagen gelöst.
Ein anderes Beispiel: Auf einem Parallelrechner der Technischen Universität Chemnitz (Anschaffungspreis 1 Million Mark) wird die Belastung einer Kurbelwelle für die Entwicklung einer neuen Generation von Motoren simuliert. Ein "Advanced Cluster System" (ACS) vergleichbarer Leistung von TBZ-PARIV, das dagegen nur 100.000 Mark kostet, löst das Problem in der gleichen Zeit mit gleicher Genauigkeit. Wollen die Konstrukteure der Kurbelwelle noch genauere Ergebnisse haben, muss der Unirechner aufgeben, da kein weiterer Hauptspeicherplatz verfügbar ist. Für das ACS-System ist auch jetzt noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.
Basis dieser erfolgreichen Entwicklung sind Ergebnisse der Grundlagenforschung, die an der TU Chemnitz, insbesondere an den Fakultäten für Informatik und Mathematik, erreicht worden sind. Die gute Zusammenarbeit mit TBZ-PARIV hat eine schnelle Überführung der Forschungsergebnisse in die Praxis ermöglicht. Mit dieser neuen Rechnergeneration gelang TBZ-PARIV der Durchbruch zu einer neuen Größenordnung an Rechenleistung im GigaFLOP-Bereich (1 GigaFLOP entspricht eine Milliarde Gleitkommaoperationen pro Sekunde) und an verfügbarer Hauptspeicherkapazität. Dabei kosten die ASC-Systeme bei gleicher Leistung nur ein Zehntel der Supercomputer oder Compute-Server. Das hat laut Geschäftsführer Dr. Reiner Wohlgemuth einen einfachen Grund: "Prozessoren sowie interne und externe Speicher handelsüblicher Personalcomputer werden immer leistungsfähiger und gleichzeitig preiswerter." TBZ-PARIV macht nichts anderes, als viele solcher Personalcomputer zu einem Rechnersystem bei gleichzeitiger Vervielfachung der Leistung eines einzelnen Rechners zu verbinden. Und in der Art und Weise dieser Kopplung steckt das Know-how der Firma: Die Verbindung der Prozessoren untereinander, die Software, die diese Verbindungen steuert, und die jeweiligen Anwendungsgebiete werden optimal aufeinander abgestimmt. Je nachdem, ob der Kunde Prozesse steuern, aufwendige Grafiken erstellen oder komplexe Simulationen durchführen will, die acht Mitarbeiter von TBZ-PARIV erstellen ein zugeschnittenes ACS-Konzept. Allen ACS-Systemen gemein ist ein Betriebssystem auf LINUX-Basis. "Es garantiert einen "nahezu wartungsfreien Betrieb", verspricht Dr. Wohlgemuth.
Wer sich von den "preiswerten Wunderrechnern" überzeugen lassen möchte, kann sich auf der CeBIT in Hannover vom 24. Februar bis zum 1. März 2000 auf dem Gemeinschaftsstand "Forschungsland Sachsen" in der Halle 16, Stand B23, informieren. Sonst ist das TBZ-PARIV in der Bernsdorfer Straße 210-212, 09126 Chemnitz, Telefon (03 71) 52 21 112, Fax (0371) 52 21 100, E-Mail: tbzpariv@tcc-chemnitz.de , Internet: http://www.tcc-chemnitz.de/firmen/tbzpariv , erreichbar.
Hinweis für die Medien: In der Pressestelle der TU Chemnitz können Sie ein Foto anfordern (Bildtext: TBZ-Geschäftsführer Dr. Reiner Wohlgemuth und seine Mitarbeiterin Andrea May am "Supercomputer", auf dem die auf Kundenwunsch zugeschnittenen ASC-Konzepte erstellt werden. Foto: TU Chemnitz/Elke Eberlein).