Pressemitteilung vom 15.08.2000
Gutgemeinter Hilferuf der Soziologen
Gutgemeinter Hilferuf der SoziologenBürgerbefragung zur Behördenzufriedenheit in Chemnitz droht zu scheitern
Wie zufrieden sind die Chemnitzer mit den Behörden ihrer Stadt? Dieser Frage gehen seit Ende Juni etwa 50 Studierende und Mitarbeiter der TU Chemnitz nach. Jedenfalls versuchen sie es, denn die Befragung droht an mangelnder Auskunftsbereitschaft der Chemnitzer Bürger zu scheitern. Die Geduld und Ausdauer der Interviewer wurde nicht selten auf eine harte Probe gestellt. Neben urlaubsbedingten Ausfällen sehen sich die Interviewer immer wieder geschlossenen Türen und auskunftsunwilligen Bürgern gegenüber. "Dies stellt den Erfolg der gesamten Untersuchung in Frage. Ohne eine gewisse Zahl an durchgeführten Interviews können keine gesicherten Aussagen über die Zufriedenheit der Chemnitzer mit ihren Behörden getroffen werden", meint Projektleiter Prof. Dr. Ditmar Brock.
Zum Hintergrund: Die Befragung ist Teil eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projektes zu "Bürger-Behörden-Kontakten" im Vergleich zwischen den alten und neuen Bundesländern. Eine Parallelstudie hierzu findet in Bielefeld und in Kooperation mit der dortigen Universität statt. Aus dem Einwohnermelderegister der beiden Städte wurden zufällig Adressen von Bürgern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren gezogen, die von den Interviewern benachrichtigt und anschließend aufgesucht werden. Unter die Lupe genommen wird der Kontakt zwischen Bürger und Behörde, positive Erfahrungen ebenso eingeschlossen wie eventuelle Ärgernisse und Missverständnisse.
Für einen Erfolg der Untersuchung, die auch vom Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert unterstützt wird, ist die Teilnahme von etwa 1.000 der ausgewählten Chemnitzer Bürger notwendig. Die Interviewer sind durch einen speziellen Ausweis der TU Chemnitz zu erkennen. Die Bearbeitung des Fragebogens dauert 45 bis 60 Minuten, die Daten werden streng vertraulich behandelt und für die Auswertung anonymisiert. Der Chemnitzer Soziologieprofessor und sein Projektmitarbeiter Wolfram Backert bitten deshalb alle ausgewählten Chemnitzer Bürger noch einmal, sich ein wenig Zeit für das Projekt zu nehmen. Nur so könne der Erfolg der Untersuchung gesichert werden. Die Interviewer der TU sind noch bis in den September hinein in Chemnitz unterwegs.
Weitere Informationen erteilt Dipl.-Soziologe Wolfram Backert, Tel. (03 71) 5 31-39 03, -24 02, privat: (03 71) 55 926, (01 77) 8 75 18 98.