Pressemitteilung vom 20.09.2000
Energiewunder fürs Handy
Warum sich Physiker aus aller Welt in einer Kirche treffenGegenwärtig wird weltweit an Materialien aus organischen Molekülen und Polymeren mit Hochdruck geforscht. Grund: Mit diesen neuen halbleitenden Materialien können organische Leuchtdioden für flache und flexible Bildschirme kostengünstig und großflächig hergestellt werden. Außerdem bieten derartige Materialen im Verbund mit anorganischen Halbleitern wie Silizium und Galliumarsenid Entwicklungspotentiale völlig neuer elektronischer Bauelemente etwa für Mobiltelefone. Mit organischen Materialien kann der Strombedarf elektronischer Bauelemente herabgesetzt werden - man kann also mit dem Handy noch länger telefonieren.
Solchen sogenannten Hybridmaterialien aus anorganischen und organischen Halbleitern widmet sich seit Februar diesen Jahres das von der Europäischen Union geförderte Ausbildungs- und Forschungsnetzwerk "Designing Inorganic/Organic Devices" (DIODE). Koordiniert wird es von der Technischen Universität Chemnitz. Vom 27. bis 30. September 2000 treffen sich in Sachsen erstmals etwa 50 Forscher aus den beteiligten Partnerinstitutionen in Madrid, Braunschweig, Dublin, Rom, Aberystwyth und Paderborn, um über die jüngsten Projektergebnisse zu diskutieren. Erwartet werden außerdem Gäste und Redner aus Japan, Großbritannien, USA, Vietnam und Russland. Vertreter aus der Wirtschaft werden die Forschungsergebnisse aus ihrer Sicht bewerten. Unter ihnen sind Mitarbeiter der Freiberger Compound Materials, einem führenden Hersteller von Galliumarsenid-Material, sowie SynTec aus Wolfen, die als Hersteller organischer Moleküle den Weltmarkt beliefern. Ort des internationalen Workshops ist die mit etwa 3,5 Millionen Mark wieder zum Leben erweckte und nun als Hightech- Veranstaltungszentrum dienende Kirche Franken unweit von Chemnitz.
Weitere Informationen: Technische Universität Chemnitz, Institut für Physik, Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn, Tel. (03 71)5 31-30 06, -30 15, Fax: (03 71)5 31-30 60