Pressemitteilung vom 10.09.2001
Physiker klopfen an die Tür zur Biowelt
Physiker klopfen an die Tür zur Biowelt70 Studenten aus ganz Deutschland treffen sich beim 8. Heraeus-Ferienkurs
Vom 16. bis 28. September 2001 verbringen 70 Physikstudenten aus allen Teilen Deutschlands ihre Ferien an der Technischen Universität Chemnitz. Dabei liegen sie jedoch nicht faul in der Sonne, sondern tauchen ab in die Thematik "Organische Oberflächen und Grenzflächen - das Interface zur Biowelt". Gefördert wird dieser Kurs, der übrigens zum achten Mal in Folge am Chemnitzer Institut für Physik stattfindet, von der WE-Heraeus-Stiftung.
Das diesjährige Kursthema ist topaktuell, denn gegenwärtig wird weltweit mit Hochdruck an Materialien aus organischen Molekülen und Polymeren geforscht. So lassen sich mit diesen neuen halbleitenden Materialien beispielsweise Leuchtdioden für flache und flexible Bildschirme kostengünstig herstellen. Auch für Mobiltelefone können so stromsparende Bauelemente hergestellt werden. "Organische Materialien bieten ein noch keineswegs völlig erschlossenes Reservoir für das Studium neuer und die Optimierung bekannter Phänomene und Eigenschaften und damit auch ein nahezu unerschöpfliches Feld neuer Applikationen mit großem Zukunftspotenzial", erklärt Kursleiter Prof. Dr. Dietrich Zahn. Das fachliche Spektrum der 22 Dozenten des Heraeus-Ferienkurses reicht deshalb bewusst von der Physik über die Chemie bis hin zur Biochemie und Biophysik. Im Kurs werden die Teilnehmer so zum fachübergreifenden Denken angeregt. In den Vorlesungen, Übungen und während der Arbeit im Labor werden nicht nur aktuellen Themen aus der Physik an der Grenze zur Biowelt angeschnitten. Sie bieten auch eine glänzende Möglichkeiten für Studenten aus Ost und West, sich näher kennen zu lernen.
Weitere Informationen: TU Chemnitz, Institut für Physik, Prof. Dr. Dietrich Zahn und Susann Martin, Tel. (03 71) 5 31 - 30 06, Fax (03 71) 5 31 - 39 10, E-Mail zahn@physik.tu-chemnitz.de , Kurs-Programm im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/physik/HERAEUS
Stichwort: Heraeus-Stiftung
Die Heraeus-Stiftung in Hanau ist die größte private Stiftung auf dem Gebiet der Physik. Gegründet wurde sie 1963 von Dr. Wilhelm Heinrich Heraeus und seiner Frau Else. Das kinderlose Paar besaß Anteile am Technologie-Konzern Heraeus (Umsatz (2000): 8 Milliarden Euro, 10.244 Mitarbeiter, Produkte: Laborgeräte, Quarzglas, Medizintechnik), die sie der Stiftung vermachte. Die Erträge aus diesen Anteilen werden seither für die Förderung der Grundlagenforschung in der Physik verwendet. Eines der geförderten Projekte sind die WE-Heraeus-Ferienkurse für Physik, die seit 1991 in den neuen Bundesländern stattfinden. Sie richten sich an Studenten höherer Semester und an Doktoranden.