Pressemitteilung vom 14.07.2003
Ehrenprofessor in der größten Stadt der Welt
Ehrenprofessor in der größten Stadt der WeltUniversität Chongqing in China würdigt Verdienste von Prof. Dr. Thomas Geßner
Prof. Dr. Thomas Geßner, Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien der Technischen Universität Chemnitz, reist in dieser Woche nach China. Den international renommierten Wissenschaftler erwartet in Chongqing, der mit über 30 Millionen Einwohnern größten Stadt der Welt, ein freudiges Ereignis: Am 18. Juli 2003 verleiht ihm die Universität Chongqing den Titel "Ehrenprofessor". An diesem Tag empfängt ihn deshalb der Präsident der Universität Chongqing und einen Tag später der Bürgermeister der riesigen Metropole am Oberlauf des Jangtse-Stroms. Mit dem Titel gewürdigt werden Prof. Geßners herausragende Verdienste in der Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und bei der Entwicklung von Mikro-Elektro- Mechanischen Systeme (MEMS).
Die Universität Chongqing gehört mit 50.000 Studierenden zu den größten Unis in China. Sie wurde 1929 gegründet und zählt seit 1960 im Reich der Mitte als so genannte "National Key University" zu den wichtigsten Universitäten. Wissenschaftler der Universität Chongqing engagieren sich seit kurzem gemeinsam mit Unternehmen und Forschungszentren aus ihrer Region intensiv auf dem Gebiet der MEMS-Forschung. Deshalb will in Zukunft das 2001 gegründete Forschungszentrums für Mikrosystemtechnik der Universität Chongqing eng mit der Chemnitzer Abteilung "Micro Devices and Equipment" des Fraunhofer Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration und dem Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz kooperieren, die beide von Prof. Geßner geleitet werden. Bereits im Juni 2002 haben diese Chemnitzer Forschungsstätten ihre Beziehungen nach China intensiviert: Damals eröffnete sie in der Shanghaier Sonderwirtschaftszone ein Repräsentationsbüro für den Technologie- und Produkttransfer der Mikrosystemtechnik. Mit Hilfe dieses Büros gelang auch der Brückenschlag zu Firmen und Forschungseinrichtungen in der Region Chongqing. Hier präsentierten sich bereits im vergangenen Jahr Chemnitzer Wissenschaftler und Unternehmer auf einer internationalen Hightech-Messe, um neue Kooperationen anzukurbeln.
Der 30-Millionen-Stadt Chongqing geht heute der Ruf einer aufstrebenden Wirtschaftsregion voraus. Jedoch ist die Industriemetropole derzeit bemüht, mit den schwer zu lösenden Problemen fertig zu werden, die der Bau des Drei- Schluchten-Dammes am Jangtse verursacht. Zumindest im Kern der 80.000 Quadratkilometer großen Stadt ist ein enormer Modernisierungsschub ausgelöst worden, von dem auch die Universität Chongqing profitiert.
Zur Person: Prof. Dr. Thomas Geßner
Thomas Geßner, wurde 1954 in Karl-Marx-Stadt, jetzt Chemnitz, geboren. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Von 1974 bis 1979 studierte er an der TU Dresden Physik. Danach promovierte er am Zentralinstitut für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften in Rossendorf zum Dr. rer. nat. Seit 1982 war Geßner in der Mikroelektronikforschung tätig. Er arbeitete auf den Gebieten der Ionenimplantation, der Entwicklung einer Molybdänpolycidtechnologie für 1 Mbit dRAM-Schaltkreise und der Salicidtechnik für 4 Mbit dRAM- Schaltkreise. Das Gebiet der Entwicklung einer Salicidtechnik für die Mikroelektronik war Gegenstand seiner Habilitation im Jahr 1989. Basierend auf dem Technikum Mikroelektronik der Universität baute Geßner 1991 eine neues Zentrum für Mikrotechnologien in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik mit einer vollständig erneuerten Gerätetechnik auf. Bis zum heutigen Tag ist er Direktor dieses Zentrums. 1993 erfolgte die Berufung zum Professor für Mikrotechnologie an der TU Chemnitz. 1997 erhielt er einen C4-Ruf an die Universität in Freiburg, den er jedoch nicht annahm. Prof. Geßner ist Sprecher des Sonderforschungsbereiches "Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays", der 1995 in Chemnitz aufgebaut wurde. Seit 1998 ist er Mitglied des Wissenschaftsrates der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem ist er seit 1998 Leiter der Chemnitzer Abteilung "Micro Devices and Equipment" des Fraunhofer-Institutes für Zuverlässigkeit und Mikrointegration. 1999 wurde Prof. Geßner zum Advisory Professor der Fudan Universität in Shanghai (China) ernannt. Prof. Geßner arbeitet in zahlreichen Gremien mit, zum Beispiel Mitglied im Institute of Electrical and Electronical Engineers, Inc. (USA), der Electrochemical Society (USA) und den Editorial Board der Zeitschrift "Microsystems Technologies". Außerdem ist er Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Er kann auf 330 Publikationen und 15 Patente verweisen.
Hinweis für die Medien: Ein Porträtfoto von Prof. Dr. Thomas Geßner können Sie in der Pressestelle anfordern.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Thomas Geßner, Telefon
(03 71) 5 31 - 31 30, Fax (03 71) 5 31 - 31 31, E-Mail
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