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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
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Pressemitteilung vom 03.11.2003

Prof. Wolfgang Leonhard spricht über Stationen seines Lebens

"Vier Stationen meines Lebens"
Der Historiker Prof. Dr. Wolfgang Leonhard kommt nach Breitenbrunn, Annaberg-Buchholz und Chemnitz

Er ist der wohl kompetenteste Experte, wenn es um die Ideologie und Geschichte des Kommunismus geht: Prof. Dr. Wolfgang Leonhard. Vom 4. bis 6. November 2003 referiert der weltweit geachtete Historiker und anerkannte Buch- und Zeitungsautor jeweils ab 18 Uhr in drei sächsischen Städten zum Thema “Vier Stationen meines Lebens”: am 04. November in der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn, am 5. November im GDZ Konferenzraum in Annaberg-Buchholz, Adam Ries Strasse 16, sowie am 6. November im Hörsaal N 115 des Zentralen Hörsaal- und Seminargebäudes der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90. Prof. Leonhard signiert außerdem seine Bücher. Der Eintritt kostet 2 Euro. Veranstalter sind die Bürgerakademie Südwestsachsen, die Professur Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung der TU Chemnitz und die Landeszentrale für politische Bildung.

Zur Person: Prof. Wolfgang Leonhard

Der am 16. April 1921 in Wien geborene Wolfgang Leonhard war 1935 mit seiner Mutter vor Hitler in die Sowjetunion geflohen. Erzogen und ausgebildet wurde er zunächst an der Hochschule für Fremdsprachen in Moskau, dann an der Komintern-Schule, der wichtigsten ideologisch-politischen Ausbildungsstätte für ausländische Kommunisten in der UdSSR. Im frühen Nachkriegsdeutschland war Leonhard zunächst Mitarbeiter des Zentralkomitees der SED, dann Lehrer an der Parteihochschule Karl Marx. Noch keine 30 Jahre alt, hatte er offensichtlich eine steile politische Karriere vor sich.

Bald jedoch kamen Leonhard erste Zweifel an der Praxis des Kommunismus sowjetischer Prägung. Im März 1949 flüchtete er nach Jugoslawien, wo sich der einstige Partisan Tito gerade von Stalin losgesagt hatte und einen reformsozialistischen Weg beschritt. Ende 1950 kam Wolfgang Leonhard in die Bundesrepublik. Dort arbeitete er zunächst in einer kleinen unabhängig- marxistischen Vereinigung mit. Erst 1955 gelang es ihm, sich endgültig vom Kommunismus zu lösen. Dabei half ihm das Schreiben eines Buches, in dem er seine Erfahrungen verarbeitete - "Die Revolution entlässt ihre Kinder" wurde zu einem Weltbestseller. Über Oxford und die New Yorker Columbia Universität ging er als Professor an die US-Spitzen-Uni Yale.

Für seine herausragenden Leistungen in der Erforschung der kommunistischen Ideologie und in Anerkennung seiner Verdienste um die Vermittlung des Wesens kommunistischer Diktaturen verlieh ihm die TU Chemnitz 1998 die Ehrendoktorwürde.

Weitere Informationen: Thomas Pfunfke, Professur Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung, Telefon 03 71 / 5 31 - 23 34.