Pressemitteilung vom 26.11.2003
Leipziger StartUp-Unternehmen kämpft für Deutschland
Leipziger StartUp-Unternehmen kämpft fürDeutschland Das von der TU Chemnitz betreute Unternehmen MEREG GmbH i.G. Leipzig hat beim Eurowards Businessplan-Wettbewerb in der Kategorie für geplante Unternehmensgründungen den ersten Platz belegt und nimmt nun am Finale in Brüssel teil
Am 28. November 2003 treten in Brüssel bei der Finalrunde des Eurowards Businessplan-Wettbewerbes die 60 Landessieger der EU- Staaten gegeneinander an. Darunter auch der Deutschland-Gewinner der Kategorie für geplante Unternehmensgründungen: das StartUp- Unternehmen MEREG GmbH i.G. aus Leipzig, das von der Professur für Unternehmensgründung und vom Gründungsnetzwerk SAXEED an der TU Chemnitz betreut und beraten wird. Dazu MEREG-Gründer Detlef Schulz: "Wir wollen in englischer Sprache eine perfekte Präsentation hinzaubern und die in Brüssel anwesenden Wirtschaftsgrößen begeistern". In der Vorrunde hatte sich sein StartUp-Unternehmen gegenüber Hunderten von Mitbewerbern durchgesetzt. Insgesamt hatten 1.300 Gründer und Jungunternehmen aus ganz Deutschland in den vier Kategorien des Eurowards Businessplan-Wettbewerbes um die Fahrkarte in die belgische Hauptstadt gekämpft.
Zum Unternehmen: Die MEREG GmbH i.G. will die Nutzung von Solarenergie um 30 bis 70 Prozent preiswerter machen, als dies mit heute verfügbarer Solartechnik möglich ist. Neuartig dabei ist die Nutzung so genannter Interferenzspiegel-Folien. Bekannte Solarzellen-Materialien sind lediglich für bestimmte Lichtfarben effizient. Die neuen MEREG- Spiegelfolien sind nun dazu geeignet, Sonnenlicht in die Regenbogenfarben zu splitten und auf die für die jeweilige Lichtfarbe optimalen Solarzellen zu bündeln. Das Ergebnis sind Solarstrom und Wärme mit hohem Wirkungsgrad und eine Kosteneinsparung durch Nutzung preiswerter optischer Komponenten.
Dipl.-Ing. Detlef Schulz hat in den zurückliegenden Jahren zusammen mit seinen Partnern Wolfgang Neumann und Norbert Baum von WNB Automation in Wiesenburg schon mehrfach Eigenentwicklungen umgesetzt, jedoch meist kundenspezifische Sondermaschinen in Nischenmärkten. Die Folge war viel Arbeit und wenig Geld mit einer hohen Abhängigkeit von wenigen Kunden. Wir haben diese Idee diesmal ganz zielgerichtet entwickelt: zuerst geschaut, welches sind heute die internationalen Wachstumsmärkte? Wo wird noch Geld investiert? Wo liegt der Bedarf bei welchen Kunden? Was gibt es schon in diesem Markt und wie entwickeln sich Preise und Verkaufszahlen? Kann man von dem in einigen Branchen leider üblichen Zahlungsverzug existentiell bedroht werden? Es ist nicht einfach, noch Nischen zu finden, aber es gibt sie. Es bedingt umfangreiche Recherchen in Patentschriften, im Internet, viele Gespräche mit Unternehmensvertretern und potenzieller Kunden. Dabei kommen dann Ideen, die dann weiter detailliert werden. Am Ende werden viele Varianten verworfen und mit Glück bleiben dann ein bis zwei Varianten übrig, die sich dann als tragfähige Unternehmensbasis eignen könnten und selbst zum Patent oder Gebrauchsmuster angemeldet werden, so Schulz.
Genauso wichtig war es dem Gründer, sich ein Umfeld zu schaffen, also Partner zu finden, mit denen solche Vorhaben umgesetzt werden können. Im Projektmanagement wurden alle Aufgabenbereiche strukturiert und dafür geeignete Zulieferer ausgewählt. Schulz hat einen Businessplan erstellt, zunächst beim sächsischen FutureSAX-Wettbewerb teilgenommen und erreichte prompt eine prämierte Platzierung für das beste Marketing- Konzept. FutureSAX organisierte Seminare zu Unternehmens- und Steuerrecht, Versicherungs- und Haftungsfragen und brachte Schulz mit Prof. Olaf Gierhake und Andreas Ehrle vom Gründungsnetzwerk SAXEED an der TU Chemnitz zusammen. Beide haben schon erfolgreich Unternehmen mit mehreren Hundert Mitarbeitern aufgebaut und sogar an die Börse gebracht. Ja, das Konzept von MEREG ist jetzt allmählich stimmig, daraus kann etwas werden, so die Meinung der Gründungsexperten der Chemnitzer Universität, die Schulz mit Rat und Tat zur Seite standen.
Auch mit dem Business & Innovation Center BIC Leipzig hat sich mit MEREG inzwischen eine intensive Zusammenarbeit entwickelt. Ralf Herbert Müller, Finanzierungsberater im BIC, hat schon vielen Unternehmen geholfen, Finanzierungskonzepte zu erstellen und auch erfolgreich durchzubringen und bei MEREG hat er "ein gutes Gefühl".
Erste kommerziell verfügbare Produkte soll es bei MEREG bis Mitte 2004 geben. Die Finanzierung ist eine harte Nuss, so Schulz. Eine lange Kette von Voraussetzungen ist zu erfüllen. Um produzieren und verkaufen zu können, müssen wir erst investieren. Zu Banken braucht man in dieser Phase nicht zu gehen. Man braucht wenigstens 40 bis 60 Prozent Eigenkapital. Wers nicht selbst hat, muss sich Partner suchen. Es gibt durchaus Unternehmen, die nach neuen Innovationen suchen. Aber die picken sich die Rosinen raus. Man muss eben eine ganz besonders süße Rosine entwickeln, lächelt Schulz.
Weitere Informationen erteilt Andreas Ehrle, Telefon (03 71) 5 31 - 80 70, E-Mail andreas.ehrle@mb.tu-chemnitz.de sowie Dipl.-Ing. Detlef Schulz, Telefon und Telefax (03 41) 91 20 113, E- Mail Schulz@mereg.de, Internet http://www.mereg.de
Wichtiger Hinweis für die Medien: In der Pressestelle der TU Chemnitz können Sie ein Foto von Detlef Schulz anfordern.